Geisterkind. Christine Millman
Geisterkind
Christine Millman
Inhalt
1. Krickdorf
2. Krickdorf
3. Krickdorf
4. Rutten
5. Krickdorf
6. Rutten
7. Grenzgebiet zum Schattenland
8. Rutten
9. Katurotal
10. Rutten
11. Rutten
12. Amhorst
13. Katurotal
14. Katurotal
15. Katurotal
16. Katurotal
18. Grimmelstadt
19. Katurotal
20. Zwischen Nubia und Gotland
21. Grimmelstadt
22. Grimmelstadt
23. Grimmelburg
24. Grimmelburg
25. Amrum
26. Katurotal
27. Schattenland
28. Schattenland
29. Schattenland
30. Nubia
31. Schattenland
32. Katurotal
35. Katurotal
36. Katurotal
37. Katurotal
Impressum
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Im Buch vorkommende Personen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.
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M. Kluger
Fort Chambray
Apartment 20c
Gozo, Mgarr
GSM 2290
Prolog
»Gut, Gretta. Weiter so.« Mit gerafften Röcken kniete Umma zwischen den gespreizten Schenkeln der Gebärenden, die Hände griffbereit, damit sie den Säugling fassen und ihm hinaushelfen konnte.
Gretta hechelte kurz, bäumte sich auf und presste. Den gesamten vergangenen Tag und die halbe Nacht hindurch hatte sie in den Wehen gelegen - eine lange Zeit für eine Frau, die bereits mehrere Kinder zur Welt gebracht hatte. Umso erleichterter war Umma, dass die Austreibung nun überraschend schnell vonstattenging. Bevor sie die Hände ausstrecken konnte, flutschte der Säugling aus dem Leib und plumpste auf das Laken. Blutig und verschmiert lag das winzige Wesen da und greinte. Geschickt durchtrennte Umma die Nabelschnur und hüllte das Kind in ein Tuch. Anschließend nahm sie es hoch und trug es zu der Waschschüssel, um es von Blut und Schmiere zu befreien, dabei musterte sie das Neugeborene mit geübtem Blick.
Ein Mädchen war es. Durch das Blut schimmerte ihre Haut ungewöhnlich hell. Vorsichtig tauchte Umma es in die Schüssel und säuberte den Körper des Kindes.
Perlweiße Haut kam zum Vorschein.
Nicht die reine Haut von Neugeborenen, sondern Haut von der Farbe frischer Milch, durch die ein bläuliches Adergeflecht hindurchschien. Der Kopf war bedeckt mit einem zarten Flaum weißer Haare, die aussahen wie Fäden aus gesponnenem Licht. Umma näherte sich dem winzigen Gesicht und blickte in die Augen, die sich blinzelnd öffneten. Blau. Doch nicht das kräftige Blau des Sommerhimmels, sondern das gläserne Blau von Quellwasser. Erschrocken zuckte die Amme zurück. Das Kind sah aus wie ein Geist.
»Geisterkind«, murmelte sie und klopfte sich schnell gegen Lippen und Stirn, um sich vor dem bösen Zauber zu schützen. Hastig schlang sie das Tuch um den Säugling.
»Gib mir mein Kind«, rief Gretta vom Bett und streckte erwartungsvoll die Arme aus.
Umma zögerte.