10 SHERLOCK HOLMES – Die neuen Fälle Box 4. divers
vor dem Tode des Barons stellte Mister Singleton fest, dass sie beide leer ausgehen würden. Ist es nicht so?«
Der ehemalige Butler nickte. »Woher wissen Sie das?«, fragte er dann mit unterdrücktem Zorn.
»Miss Wilson, ebenfalls eine ehemalige Bedienstete, war so freundlich, mir von einem Streit zu berichten, den sie belauscht hatte. Demnach konfrontierten Sie Ihren Dienstherrn mit Ihrem Zorn, aber dieser sagte, Ihnen stünde nichts zu, da Sie gut entlohnt worden seien.«
»Ja! Da stand dieser alte Mistkerl und sagte, der Lohn sei ausreichend für unsere Dienste. Sein Vermögen würde der Gemeinde zugutekommen. Pah!« Singleton spuckte aus.
»Also schmiedeten Sie einen Plan, um sich schadlos zu halten. Sie schafften Wertgegenstände beiseite. Hier etwas und da etwas. Versteckten es so gut, dass es niemand fand. Nach dem Tode Ihres Dienstherrn könnten Sie es ja einfach beiseiteschaffen. Und Sie begannen, die weiße Dame in Erscheinung treten zu lassen. Miss Wilson berichtete, dass sie kurz nach besagtem Streit das erste Mal erschien – stets jedoch nur dem Baron, den dies sehr mitnahm!«
Singleton kicherte. »So ist es. War ein ziemlich abergläubischer Mensch, der Baron. Geister, Dämonen … Meine Frau merkte an, dass dies ein böses Omen sei. Schon andere seien gestorben, nachdem sie die weiße Lady sahen …«
»Und dann töteten Sie den Baron!«, sagte Holmes kalt.
Beide Singletons schwiegen.
»War es Gift? Oder erdrosselten Sie ihn im Schlaf?«, hakte Holmes nach, erhielt aber keine Auskunft.
»Nun, wir werden dazu noch kommen …« Holmes tat, als müsse er nachdenken. »Ah ja, Ihr Plan. Sie dachten, nach dem Tode des Barons hätten Sie Zeit, die gestohlenen Wertsachen abzuholen. Aber Sie hatten Pech – der Testamentsvollstrecker verschloss das Haus, gleich, nachdem die Leiche abgeholt worden war. Er nahm Ihnen sogar die Schlüssel ab, wie ich hörte. Sie durften nur ihre Sachen mitnehmen, sonst nichts. Zu allem Überfluss entschied sich Mister Moore nach dem Kauf des Hauses dagegen, Sie einzustellen. Was also tun? Sie beschlossen, die weiße Lady erneut einzusetzen. Ich denke, Sie wollten die Moores aus dem Haus treiben, nicht wahr? Wenn auch nur für ein paar Tage, das hätte Ihnen gereicht!«
»Wir wollten sie so richtig in Panik versetzen. Wir wollten sie davonjagen, um in Ruhe unsere Sachen holen zu können. Wir kennen zwar einen geheimen Zugang zum Haus und auch den Geheimgang, der von der Scheune hierher führt. Aber auf diese Weise konnten wir die Sachen nicht rausbringen, die Gänge sind einfach zu eng. Obwohl wir es mehr als einmal versuchten …«
Singleton schüttelte den Kopf. »Wir hätten nur einen Tag gebraucht. Nur einen einzigen Tag! Aber es sollte nicht sein! Nachdem wir vor die Tür gesetzt worden waren, zog ein Verwalter ein und brachte das Haus auf Vordermann. Es war, als habe sich das Schicksal gegen uns verschworen!«
»Aber die Moores gingen nicht!«
»Nein. Sie holten Sie!«
»Und so beschlossen Sie, Peter zu töten«, sagte Holmes. »Nach der Warnung im Golden Goose ließen Sie Taten folgen.
Singleton grinste. »Wir haben niemanden getötet! Beweisen Sie uns das Gegenteil!«
Holmes schaute beide an. »Wir werden sehen, was das Gericht dazu sagt. Hier sind wir jedenfalls fertig!«
So endete das Rätsel der weißen Dame.
Einige Wochen später ließ uns Mrs Moore einen Artikel zukommen, ausgeschnitten aus einer Zeitung von Leicaster. Man hatte die Singletons vor Gericht gestellt, ihnen aber keinen Mord nachweisen können. Jedoch verurteilte man sie zu je zehn Jahren wegen des Diebstahls und auch, weil sie den Tod des Burschen verursacht hatten, als dieser vor Schreck über den Anblick des Geistes tödlich stürzte.
So war der Gerechtigkeit zumindest etwas Genüge getan worden, und die Moores lebten glücklich in ihrem Haus auf dem Lande!
E N D E
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DAS GEISTERWRACK
Box 4 – Fall 35
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