Von den Viken erobert. Grace Goodwin

Von den Viken erobert - Grace Goodwin


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Millimeter gehört uns, oder wird zum Ende dieser Nacht uns gehören.”

      Ach du meine …

      Angeblich gab es ja Frauen, die im Traum einen Orgasmus haben konnten. Ich war jetzt definitiv auch eine davon. Und da es ein Traum war, beschloss ich, dass ich multiorgasmisch sein konnte. Warum sollte nach einem bereits Schluss sein? Ich war viel zu heiß und aufgegeilt, um jetzt aufzuhören.

      “Ich will es. Alles, was ihr mir geben könnt.” Ich war zwar noch nie in den Arsch gefickt worden und hatte auch kaum Erfahrung mit Analspielchen, aber diesen dreien hier würde ich mich nicht vorenthalten. Wenn es irgendjemanden gab, der mich so grundlegend unterwerfen konnte, dann diese hier.

      “Ganz richtig.” Der erste Mann sprach und jedes seiner Worte wurde mit einem Kuss auf meinen Kitzler betont, als ob er Hallo sagte. Seine Stimme dröhnte sogar noch tiefer, sein Sprechrhythmus war langsamer, als ob er alle Zeit der Welt hätte … oder zumindest die ganze Nacht und offensichtlich gefiel ihm die Sache. “Der Orgasmus von eben sollte dich nur auf uns einstimmen und sicherstellen, dass deine Muschi schön weich ist. Geschwollen. Feucht.”

      Das letzte Wort war halb verführerisch, halb verheißungsvoll und mein gesamter Körper erbebte als Antwort darauf. Ich war eben gekommen, aber mein Körper war dermaßen aufgedreht, dass ich mehr als bereit war zu betteln. “Gebt mir eure Schwänze,” bettelte ich. “Ich will sie. Sofort.”

      “Miss Nichols.”

      Nein! Nein. Verschwinde. Eine nervige Frauenstimme störte meinen Traum. Ich wollte die Hand heben und sie wegscheuchen, konnte es aber nicht. Ich war festgenagelt. Wie konnte sie es wagen, mich und meine drei Männer zu unterbrechen?

      “Miss Nichols,” wiederholte sie.

      Ich riss die Augen auf und erblickte den klinischen, sterilen Examensraum im Bräutezentrum. Graue Wände. Weiße Fliesen. Meine Handgelenke waren an den merkwürdigen Untersuchungsstuhl geschnallt und die Fesseln waren so solide, dass selbst ein außerirdischer Krieger sie nicht hätte knacken können. Scheiße.

      Ich wollte nicht hier sein. Ich wollte dort sein. Mit meinen drei Männern. Ich wollte mich zum ersten Mal in meinem Leben sexy und ungehemmt und vollkommen frei fühlen. Ich kniff die Augen zu und wollte die Realität ausblenden.

      Aber wie immer würde ich wohl enttäuscht werden. Es war nur ein Traum. Ein wertloser, unbedeutender Traum, der mir all das vorgeführt hatte, von dem ich nicht einmal zu träumen gewagt hätte und von dem ich wusste, dass ich es nie bekommen würde.

      Trion. Das war mein Ziel. Ich musste meine Schwester, die sich jetzt auf diesem Planeten befand, wieder zur Vernunft bringen. Und da ich wusste, dass diese Trionischen Männer hardcore dominant waren und ihre Frauen nicht teilten, hatte ich mich bereits mit der Vorstellung angefreundet auf diesen abtrünnigen Planeten transportiert und umgehend von meinem neuen Partner gefesselt zu werden, damit er mir den Arsch versohlen konnte. Aber mit drei Männern? Das passte so gar nicht zu Trion. Egal, wie verfickt großartig es gewesen war. Es war ein Traum, mehr nicht.

      Großer Gott. Meine Haut war schweißgebadet, meine Muschi nach dem ersten Orgasmus, den sie mir beschert hatten immer noch geschwollen und flattrig. Und genau wie im Traum war ich immer noch aufgeheizt. Bedürftig. Ich brauchte nur die Augen zu schließen und schon konnte ich an meinem Rücken die eindringliche Berührung meiner Liebhaber spüren. Mein fester kleiner Kitzler war gereizt und geschwollen. Meine Nippel schmerzten, nach dem an ihnen herumgespielt worden war. Meine Kiefermuskulatur war nach einem tiefen Blowjob ganz lahm und müde.

      Und doch war alles eine Illusion. Totaler Psychomist. Diese Männer waren nicht hier. Aufseherin Egara aber war da. Nicht, dass sie nicht attraktiv war, aber die Frau war einfach nicht mein Typ. Nein. Mit einem großen N.

      Ich seufzte resigniert, öffnete die Augen und erblickte die Aufseherin, die mit der Geduld einer verdammten Heiligen auf mich runter starrte. Sie hatte diesen Ausdruck von einer Krankenschwester auf dem Gesicht, nämlich wenn sie darauf warteten, dass man sich mit den eben überbrachten schlechten Neuigkeiten arrangierte. Sehen sie diese gigantische Nadel? Ja? Die muss in ihre Wirbelsäule. Ihr Rückenmark wird sich dabei so anfühlen, als ob es mit einer Faust zerdrückt wird. Tut mir leid, Schätzchen.

      Aufseherin Egara hob eine Augenbraue. “Miss Nichols, können sie mir folgen?”

      “Ich wette, dass alle Frauen, die sie aus dem Testtraum reißen sie genauso hassen wie ich jetzt gerade,” motzte ich, weil ich sie in diesem Moment einfach verachtete.

      Sie beugte sich über mich, ihre Uniform war wie aus dem Ei gepellt, ihr gepflegtes, dunkelbraunes Haar war zu einem ordentlichen Knoten gesteckt und ihre Miene war beinahe streng, ihre grauen Augen aber waren eigenartig traurig, als ob sie das Leid der gesamten Welt auf den Schultern trug. Vielleicht war das ja der Fall, schließlich leitete sie das Match-Making zwischen Erdenbräuten und dem Rest des Universums. Obwohl, meine Äußerung bewirkte, dass sich ihr Mundwinkel leicht nach oben bog. “Wahrscheinlich.”

      “Und ich habe nicht drei heiße, gut bestückte Typen um ihre Schwänze angebettelt, sondern sie. Oder? Bitte sagen Sie mir, dass ich das nicht laut gesagt habe.”

      Jetzt musste sie lächeln. “Keine Sorge, ich habe schon Schlimmeres gehört.”

      Hah! Nicht von mir, das durfte nicht wahr sein. Es war mir so peinlich, ich wollte mich in eine Pfütze auflösen und vom Stuhl fließen. Ich begann hin und her zu rutschen, so gut wie möglich jedenfalls, denn der Stuhl war hart und unnachgiebig und meine Handgelenke waren gefesselt. “Also war mein Test völlig normal? Das war völlig normal?”

      Sie nickte, dann trat sie einen Schritt zurück.

      “Wenn es normal war, warum haben sie uns dann unterbrochen? Das ist einfach nur gemein. Mädels sollten einen Traum wie diesen auskosten dürfen.”

      Die Aufseherin nickte, scheinbar verständnisvoll—aber sie hatte mich immer noch mitten im besten Teil aus dem Testtraum geholt—und setzte sich hinter ihren trostlosen Schreibtisch. “Weil es schon bald kein Traum mehr sein wird. Es kann ihre Realität werden,” verkündete sie. “Wir haben ein Match für sie, Miss Nichols, mit einer Übereinstimmung von siebenundneunzig Prozent, was beachtlich ist.”

      Ich nickte. “Deswegen bin ich hier. Ich akzeptiere das Match. Schicken sie mich los. Ich bin bereit.” Es war Zeit von diesem Planeten zu verschwinden und meine andere Hälfte zu finden. Wie konnte Mindy mich einfach hier sitzenlassen? Ich wollte weinen und sie gleichzeitig anschreien. Stattdessen aber blinzelte ich, bis ich meine Emotionen wieder unter Kontrolle hatte und konzentrierte mich auf die Aufseherin. Ich starrte sie an, ohne sie aber wirklich sehen zu können. Meine Gedanken wanderten zu Mindy und zu der Nachricht, die sie auf meiner Mailbox hinterlassen hatte.

      Josh hat mich sitzengelassen, dieser Arsch. Ich SCHWÖRE, auf der Erde gibt es keine vernünftigen Männer mehr. Bitte sei mir nicht böse, aber ich habe mich freiwillig als interstellare Braut gemeldet. Ich gehe nach Trion! Wollte dir nur schnell Bescheid geben, damit du dir keine Sorgen machst. Ich muss los … zum Transport. ‘Beam mich hoch, Scottie!’ Ich heirate einen Alien. Ha! Ich hab’ dich lieb, Schwester. Ich melde mich sobald ich kann. Bin so aufgeregt. Ciao.

      Schlussmachen per SMS war mir zwar ein Begriff, aber das hier war schlimmer. So viel schlimmer. Meine kleine Schwester—meine drei Minuten jüngere, eineiige Zwillingsschwester—hatte mir eine sinnlose Nachricht aufs Telefon gesprochen, um mir mitzuteilen, dass sie den verfickten Planeten verließ, um mit einem Alien verpartnert zu werden. Einem Trionen. Sie hatte mir von ihrem Vorhaben nichts erzählt. Nein, sie hatte mir erst Bescheid gegeben, als sie kurz davor stand den verdammten Planeten zu verlassen. Als die Sache besiegelt war. Ich wusste überhaupt nichts über Trion, außer, dass die Männer dort groß, dominant und ohne Zweifel abartig waren.

      Womit ich mich arrangieren konnte. Denn nachdem ich zwei Monate lang am Boden zerstört gewesen war, würde ich mich auch davonmachen. Ich folgte Mindy, egal, wohin es sie verschlug. Wir waren identisch und auf der ganzen Welt, ja im ganzen Universum gab es niemanden, der mir näher


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