Zonenfußball - Theorie, Methodik, Praxis. Fabian Seeger

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Linien einer Zone erfolgen müssen oder ein Quadrat mit drei Spielern komplett umspielt werden muss. Diese Art von Vorgaben provoziert die erwünschten Angriffshandlungen.

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       Abb. 24: Übergeben und Übernehmen

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       Abb. 25: Hinterlaufen

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       Abb. 26: Doppelpass

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       Abb. 27: Doppelter Doppelpass

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       Abb. 28: Spiel über den Dritten 1

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       Abb. 29: Spiel über den Dritten 2

      Auch im Bereich der gruppentaktischen Abläufe lassen die Vorgaben zum Bespielen der Felder entsprechend notwendiges Anbiet- und Freilaufverhalten entstehen. Im Rahmen der Spielformen müssen mehrere Spieler abgestimmtes und zielorientiertes Positionsspiel vollziehen, um die gestellten Aufgaben im Verbund zu meistern. Die Komplexität der Spielformen wirkt mit hoher Intensität auf das Anbiet- und Freilaufverhalten.

      Um einzelne Zonen zu bespielen, ist es häufig wichtig, unterschiedliche Anspielmöglichkeiten zu bieten. Somit bilden die Spieler vermehrt Dreiecke für variable Passoptionen (vgl. Abb. 30: Dreiecke bilden). Die Einteilung im 9er-Feld bietet sich weiterführend auch für sehr komplexe Spielhandlungen, wie das Besetzen unterschiedlicher Ebenen (vgl. Abb. 31: Ebenen besetzen) oder das Öffnen von Passwegen (vgl. Abb. 32: Passwege öffnen), an.

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       Abb. 30: Dreiecke bilden

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       Abb. 31: Ebenen besetzen

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       Abb. 32: Passwege öffnen

      Neben den aufgezeigten Mitteln mit Ball ergibt sich durch die Einteilung des 9er-Felds differenziertes Defensivverhalten. Es zeigen sich über die offensivtaktischen Verhaltensweisen hinaus im Sinne einer effektiven Zonenverteidigung unterschiedlichste Defensivstrategien. Das Defensivverhalten in der Gruppe beinhaltet Spielelemente wie gestaffeltes Kettenverhalten (vgl. Abb. 33: Kettenverhalten), Schaffung von Überzahlsituationen in einzelnen Spielfeldbereichen (vgl. Abb. 34: Verdichten) oder Pressingverhalten (Abb. 35: Pressingzonen) in ausgewählten Räumen.

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       Abb. 33: Kettenverhalten

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       Abb. 34: Verdichten

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       Abb. 35: Pressingzonen

      image 4DIFFERENZIERUNG

      Die einzelnen Zonen im 9er-Feld enthalten, wie beschrieben, zahlreiche Ansätze zur Trainingsgestaltung. Weiterführend besteht die Möglichkeit, dass Zonen auf einer nächsten Ebene untergliedert werden, geteilt markiert werden oder einzelnen Linien und Flächen eine besondere Bedeutung gegeben wird.

      Die Ausdifferenzierung und Unterteilung einzelner Zonen bietet zusätzliche Möglichkeiten zur Umsetzung sehr präziser Technikaktionen oder für taktisches Detailcoaching. Die Differenzierung der Zonen und die damit verbundene Steigerung technisch-taktischer Anforderungen kann somit auch intensiver auf die kognitive Ebene einwirken. Dadurch können einzelne Komponenten der Handlungsschnelligkeit wie Wahrnehmung, Antizipation, Reaktion oder Entscheidungsfindung akzentuiert werden. Die Teilung einer Zone kann durch das Hinzufügen von Markierungshütchen entstehen. Diese Markierungen können sich in Größe, Form und Farbe von den vier Eckmarkierungen unterscheiden. Weiterführend sind Slalomstangen, Dummys oder Koordinationsreifen denkbar.

      Die Gliederung einzelner Zonen bietet sich an, um enge Ballführung, Technikabläufe in Feinform oder Technik mit Präzisionsdruck zu trainieren. Die Verfeinerung der Zonen kann feinste Technikelemente und präzises Laufverhalten erzeugen. Durch das Training mit Übungsformen lassen sich diese Technikaktionen häufig und wiederholend implementieren.

      Der mögliche Detailreichtum in einer Zone kann ebenso für Spielformen mit technischen Schwerpunkten genutzt werden. Die Differenzierung der einzelnen quadratischen Zone kann in Form einer Unterteilung mithilfe einer geraden Mittellinie (vgl. Abb. 36: Raumenge – Richtungswechsel) oder durch eine diagonale Trennungslinie (vgl. Abb. 37: Raumenge – Aufdrehen) vorgenommen werden. Außerdem ist eine Gliederung der Begrenzungslinien (vgl. Abb. 38: Liniennutzung – Fußwechsel) denkbar, sodass kürzere Schrittfolgen und vermehrte Fußarbeit provoziert werden können.

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       Abb. 36: Raumenge – Richtungswechsel

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       Abb. 37: Raumenge – Aufdrehen

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       Abb. 38: Liniennutzung – Fußwechsel

      Die einzelnen Eckpunkte, Linien oder Teilfelder der Zonen können auch spieltaktisch genutzt werden. Ihnen kann eine strategische Bedeutung gegeben werden, indem taktische Spielziele festgelegt


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