Zonenfußball - Theorie, Methodik, Praxis. Fabian Seeger

Zonenfußball - Theorie, Methodik, Praxis - Fabian Seeger


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      Die in diesem Buch vorgestellten theoretischen und praktischen Gedanken sind als Impulse und Anregungen zu verstehen, die zwar in der aufgeführten Form direkt in die Arbeit mit der eigenen Trainingsgruppe überführt werden können, aber viel mehr bei der Umsetzung eigener Gedanken helfen und unterstützen sollen.

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       Abb. 6: Diagonalzonen, einfarbig

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       Abb. 7: Diagonalzonen, mehrfarbig

       Die langjährige Arbeit mit Kindern und Erwachsenen auf unterschiedlichen Leistungsniveaus hat gezeigt, dass sich Lernen individuell unterschiedlich vollzieht und jeder Spieler und auch jede Gruppe andere Lernwege beschreitet. Die Strukturierung des Spielfelds in Kombination mit konkreten Verhaltensweisen mag bestimmten Spielern als wertvolle Hilfestellung dienen und Verstehensprozesse begünstigen. Die vorgestellten Ideen des Zonentrainings sollen letztlich dabei helfen, dass Trainer ihre persönlichen Zielsetzungen erreichen und ihre Spieler und Mannschaften besser machen. Das methodische Zonentraining und die didaktische Herangehensweise ist als ein weiteres Tool zu verstehen, welches dem Trainer helfen soll, um Spieler und Mannschaften spielkonzeptionell auszurichten, ohne Kreativität und Spielfreude einzuschränken.

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       Oliver Dittberner

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       Abb. 8: Legende

      1 – Laufweg (gestrichelte Linie)

      2 – Dribbling (geschwungene Linie)

      3 – Passweg (durchgezogene Linie)

      4 – Schuss (durchgezogene Linie)

      5 – Sprunglauf (gebogene Linie)

      6 – Vorwärtsrolle (kreisrunde Linie)

      7 – Der Spieler wirft einen Ball zu einem Mitspieler (durchgezogene Linie).

      8 – Der Spieler hält ein Markierungsleibchen in der Hand.

      9 – Der Spieler hält ein Markierungshütchen in der Hand.

      10 – Ein Bonusball wird auf einem Markierungshütchen platziert.

      11 – Der Trainer bringt einen neuen Ball ins Spiel.

      12 – Der Trainer gibt ein visuelles Signal.

      13 – Der Trainer gibt ein akustisches Signal.

      14 – Minitore mit Farbmarkierung

      15 – Aktionszone (klein)

      16 – Aktionszone (groß)

      17 – Aktionslinie

      Das 9er-Feld als Spielfläche bietet zahllose Möglichkeiten im Rahmen der Trainingspraxis. Dabei ist der organisatorische Aufwand gering und vor allem der Aufbau mit wenig Materialeinsatz sehr schnell umgesetzt. Die trainerfreundlichen Anwendungsmöglichkeiten vermeiden zeitraubende Umbauphasen und steigern somit unmittelbar die Trainingsqualität, indem Wartezeiten verkürzt werden, ein höherer Trainingsfluss entsteht und die Trainingszeit optimal genutzt werden kann. Darüber hinaus erlaubt der Verbleib in einem Trainingsaufbau eine erhöhte Orientierung und Fokussierung der Spieler auf das entsprechende Trainingsthema.

      Die Übungs- und Spielformen im 9er-Feld können im Sinne eines Bausteinprinzips verstanden werden und je nach Themenschwerpunkt miteinander kombiniert werden. Auf den Seiten 77, 183 und 219 in diesem Buch befinden sich exemplarische Trainingseinheiten zu den Trainingsschwerpunkten Dribbling, Passspiel und Torschuss. Diese kompletten Trainingseinheiten bestehen aus einem Aufwärmen, einem Hauptteil und einem Schlussteil und sollen einen Eindruck vermitteln, wie die einzelnen Trainingsformen aus diesem Buch miteinander kombiniert werden können. Alle dargestellten Trainingsformen stammen aus den einzelnen Kapiteln des Buchs und können über eine angefügte Seitenangabe entsprechend zurückverfolgt werden. Die Einheiten sind als Denkanstoß für Trainer zu verstehen, sodass eigene Trainingseinheiten entstehen, die sich an einem Themenschwerpunkt ausrichten und in einem Aufbau umgesetzt werden können.

      Die Autoren stehen in regelmäßigem Austausch zu zahlreichen Trainerkollegen und Trainerkolleginnen. Dieser inhaltliche Austausch ist sehr gewinnbringend für die Trainingsarbeit auf dem Platz und hat darüber hinaus wichtige Denkanstöße für das Verfassen dieses Buchs gegeben.

      Vielen Dank für die interessanten Diskussionen und Anregungen!

      Die Autoren sind sehr an Rückmeldungen zu den in diesem Buch Zonenfussball vorgestellten Inhalten interessiert. Sofern inhaltliche Fragen auftreten oder weiterführende Gedanken entstehen, besteht die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme per E-Mail: [email protected]. Die Autoren freuen sich auf das Leserfeedback!

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       Niklas Lüdemann und Fabian Seeger

      Kontakt: [email protected]

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      Der theoretische Grundgedanke befasst sich mit einer Strukturierung der Spielfläche. Das Spielfeld wird zu diesem Zweck in unterschiedliche Zonen eingeteilt. Die Übungs- und Spielformen werden im strukturierten Spielfeld umgesetzt. Die einzelnen Zonen, Felder oder Bereiche werden mit Regelvariationen und Handlungsaufgaben verbunden. So bietet die einfache Zonenstruktur einen sehr vielschichtigen Erfahrungsraum und differenzierte Handlungsmöglichkeiten.

      Der Begriff 9er-Feld beschreibt eine Spielfläche, welche aus neun quadratischen Zonen besteht. Diese neun Felder werden durch Markierungshütchen definiert. Im klassischen 9er-Feld grenzen die neun Quadrate unmittelbar aneinander und ergeben zusammengefasst eine große und ebenfalls quadratische Spielfläche. Die große Quadratfläche wird in Kombination mit den kleineren Quadratzonen für das Training als sehr variabel einsetzbarer Handlungsraum genutzt.

      Im 9er-Feld lassen sich zahlreiche Übungs- und Spielformen durchführen. Der Aufbau des 9er-Felds kann je nach Schwerpunkt variiert werden, sodass zahlreiche Trainingsthemen angesteuert werden können. Während des Trainings werden die einzelnen Quadrate des 9er-Felds in unterschiedlicher Art und Weise belaufen und bespielt. Der Trainer kann die Felder mit verschiedenen Aufgaben und Zielsetzungen belegen und ihnen eine spezifische Bedeutung zukommen lassen.

      Die Spieler sind dann aufgefordert, die Zonen den Vorgaben entsprechend zu bespielen. Somit richten die Spieler ihre Aktionen und ihr Verhalten ganz konkret an den Feldern und der entsprechenden Bedeutung aus. Die Aktionen der Spieler können individuell oder durch das Zusammenwirken mehrerer Akteure geprägt sein. Darüber hinaus kann das Bespielen und damit Schließen eines einzelnen Felds mit nachfolgenden Handlungen und Spielaktionen in anderen Feldern kombiniert werden oder mit Anschlussaktionen auf Tore verbunden werden.

      Das 9er-Feld gibt einzelne Zonen als vielschichtiges Raster vor. Die Spieler können und sollen ihr Spielverhalten präzise an den Zonen ausrichten. Die Zonen gelten


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