Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 7 – Western - William Mark D.


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den Stern.

      »Sie sind ein Sheriff?«

      »Yeah, mein Name ist Earp.«

      Da wurde das Tor hinter dem Rancher weiter aufgerissen, und Wyatt sah neben dem großen Hund mit blassem schmalen Gesicht Patricia Hellmers stehen.

      Das Mädchen rannte plötzlich auf ihn zu und warf ihm schluchzend die Arme um den Hals.

      »Mister Earp!«

      Als sie sich etwas beruhigt hatte, stammelte sie:

      »Ich bin ja so froh, daß Sie gekommen sind. Wie haben Sie mich gefunden?«

      »Einer der Banditen, ein gewisser Johnson, erklärte mir, daß er Sie bei Garfield freigelassen und hierhergeschickt hatte.«

      »Das stimmt. Vielleicht hatte er es gar nicht vor, aber als er mich gefesselt aus der Stadt schleppte, redete ich ununterbrochen auf ihn ein. Ich sagte ihm, daß wir Wyatt Earp in

      Harris erwartet hätten und daß er ganz sicher nach mir suchen würde…«

      So hatte auch sie ihre Freiheit der Angst der Verbrecher vor dem Marshal Earp zu verdanken gehabt.

      Am nächsten Morgen verließen sie die Ranch.

      Das Mädchen bedankte sich bei dem alten Visher und seiner Frau, die beide zusammen mit einem uralten Knecht die Ranch bewirtschafteten, und ritt mit dem Marshal, der ein Pferd für sie bei dem Rancher erstanden hatte, davon.

      Im großen und ganzen hatte Patrick Hellmers dem Marshal das bestätigen können, was der Bandit Johnson ihm schon gesagt hatte.

      Sie hatte zwar fürchterliche Angst ausstehen müssen, aber es war ihr nichts passiert, nachdem sie Newton gleich so zugerichtet hatte.

      *

      Es war dunkel, als Wyatt Earp und Pat Hellmers in der Utah-Stadt Black Rock einritten.

      Im Boardinghouse, wo Doc Holliday und die anderen Hellmers wohnten, brannte noch Licht.

      Die Hellmers waren über den wirklichen Grund, der den Marshal für die ganzen Tage von der Stadt entfernt hatte, nicht unterrichtet.

      Mit klopfendem Herzen stand das Mädchen im Korridor, als der alte Missourier an die Tür des großen Zimmers klopfte, aus dem er die Stimme der Familie gehört hatte.

      Ric Hellmers sprang sofort auf, als er den Marshal sah.

      »Gut, daß Sie kommen, Mister Earp.«

      »Was ist passiert?«

      »Jim ist weg!«

      »Jim ist weg?«

      Wyatt nahm seinen Hut ab. »Seit wann?« fragte er.

      »Seit heute morgen. Seine Kammer war leer, als meine Frau ihn wecken wollte.«

      »Und? Kann er nicht irgendwo mit anderen Jungen hingelaufen sein?«

      »Ausgeschlossen, er kannte ja niemanden.«

      Laura Hellmers sagte weinerlich: »Mister Newton wird ihn geholt haben.«

      Aber ihr Mann schüttelte den Kopf.

      »Nein, ich traue dem Burschen nicht den Mut zu, hierher zurückzukommen. Und selbst wenn er gewußt hat, daß Wyatt Earp nicht hier war, so wußte er doch auch, daß Doc Holliday noch in der Stadt war. Ich kann mir einfach nicht denken, daß er die Stirn hat, zurückzukommen, um den Jungen hier wegzuholen.«

      Da wurde unten im Haus die Tür aufgestoßen.

      Rasche, polternde Schritte kamen die Treppe herauf.

      »Jimmy!« rief Ric Hellmers.

      Ja, es war der Junge. Er stürmte so hastig durch den Korridor, daß er Pat, die sich in eine Türnische gedrängt hatte, völlig übersah.

      »Papa!«

      »Wo kommst du her?«

      »Mister Newton…«

      »Also doch!« stieß die Frau hervor.

      »Was ist mit Mr. Newton?« forschte der Marshal.

      Jim sah sich um.

      »Hallo, Marshal. Sie sind wieder da? Mister Newton war heute morgen oben in meinem Zimmer, steckte mir einen Knebel in den Mund und schleppte mich durch den Hof davon.«

      »Wohin?«

      »In eine Scheune. Er wollte anscheinend weiter, aber es war ihm wohl zu hell geworden.«

      »Und…?«

      »Wir waren den ganzen Tag in dieser Scheune. Ich lag oben in den Strohballen, und er kauerte unten an einer Fensterluke. Er hatte Angst vor Doc Holliday. Ich wußte es, denn er fragte mich ein paarmal, ob Doc Holliday wirklich noch in der Stadt sei.«

      »Weiter!«

      »Als es dunkel wurde, flog dann plötzlich ein schwerer Stein durch das Fenster. Newton zuckte zurück und rannte sofort zu seinem Pferd. Wie vom Teufel gejagt preschte er auf der anderen Seite der Scheune hinaus und jagte davon. – Und dann war Doc Holliday plötzlich in der Scheune und suchte nach mir. Er nahm mir die Stricke ab und den ekligen Lappen aus dem Mund und sagte:

      Jim brach ab.

      »Was sagte er?« brummte sein Vater.

      »Ich solle… Er sagte, ich könnte nach Hause gehen, wenn ich wollte…«

      »Jimmy!« mahnte ihn seine Mutter.

      »Well, er sagte also, ich solle schleunigst nach Hause gehen. Er war hinter Newton her. Ich glaube aber, daß er kein Pferd bei sich hatte. Wie er die Scheune gefunden hat, weiß ich nicht.«

      Dann kam Doc Holliday die Treppe herauf. Er sah Patricia sofort und blinzelte ihr zu.

      »Na, Jim. Du bist ja schon ein paar Stunden hier und hast sicher alles berichtet?«

      »Ich – nein, ich bin Ihnen nachgelaufen. Aber irgendwo in einem Corral habe ich Sie dann endgültig verloren.«

      Wyatt begrüßte den Freund und hatte nur eine Frage:

      »Wie haben Sie ihn eigentlich entdeckt?«

      »Hm, ich kämmte die Gassen durch, und plötzlich sah ich die einsam liegende Scheune. Ich näherte mich ihr so vorsichtig, daß ich nicht bemerkt werden konnte. Es war allerdings das zehnte oder zwanzigste einsame Gebäude, dem ich mich vorsichtig näherte. Und vielleicht wäre ich auch weitergegangen, wenn ich nicht plötzlich Zigarettenrauch gerochen hätte. Wer rauchte denn in einer Scheune? Well, und das war’s eigentlich. Leider hatte ich keinen Gaul. Ich wollte ihm noch den Weg abschneiden, durch den Corral, blieb dann auch noch weiter auf seiner Spur, weil plötzlich kein Hufschlag mehr zu hören war, aber er schien sich in Luft aufgelöst zu haben.«

      »Wohin mag er so schnell verschwunden sein?«

      »Keine Ahnung. Ich vermute aber, daß er sich aus dem Staub gemacht hat.«

      Glücklich schloß die Mutter den Jungen in die Arme.

      Leony Hellmers saß mit abwesender Miene dabei.

      Da erklärte der Marshal:

      »Ich habe noch jemanden gefunden, Mistreß Hellmers. Und ich glaube, Sie dürfen wirklich sehr froh sein, daß sie völlig unversehrt und gesund…«

      Ein gellender Schrei zerriß die Luft.

      Leony Hellmers war aufgesprungen. »Pat?!«

      Wyatt nickte.

      Da stürmte Jim an ihm vorbei in den Flur.

      »Pat! Patty!« Er schlang seine kleinen Arme um die Kusine und konnte die Tränen nicht zurückhalten.

      Berry, der Hund, jaulte und winselte laut.

      Mrs. Hellmers vermochte sich nicht von der Stelle zu rühren.

      Sie war fassungslos vor Glück.

      Wyatt


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