Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 7 – Western - William Mark D.


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wieder einmal aus der Patsche geholt. Weiß der Satan, was mit uns los ist. Ich komme allmählich zu der Ansicht, daß die Schuld bei uns liegen muß…«

      Wyatt Earp hatte Mühe, ihm diesen Gedanken auszureden.

      »Nein, Mister Hellmers, die Schuld an Ihrem Pech liegt ganz gewiß nicht bei Ihnen. Aber trotzdem sollten Sie nicht an diesem Land verzweifeln. Es waren zwei Verbrechergruppen, an die Sie geraten sind. Beide sind jetzt hinter Schloß und Riegel.«

      Hellmers nickte und knurrte dann mürrisch:

      »Und morgen tauchen neue Männer auf, die mir ans Leben wollen. Das schlimmste ist die Sache mit Pat. Dieser Lawrence war einer der beiden Kerle, die das Mädchen von der Poststation weggeschleppt haben…«

      Aber der schwerverwundete Bandit Geo Lawrence schwieg auf alle Fragen und Drohungen.

      Jimmy rannte auf die Straße und begrüßte den Marshal. Scheu sah er Doc Holliday an.

      Hellmers meinte:

      »Der Junge hat Ihnen einen Brief geschrieben?«

      »Yeah, und er hatte Glück, wir waren gerade dabei, uns für den Ritt nach Nevada zu rüsten.«

      »Nach Nevada?«

      »Yeah, ich reite schon zum viertenmal hin, auf Wildpferdjagd. Es gibt hier oben Rancher, die ein gutes Stück Geld für einen echten Mustang zahlen. Später einmal, wenn das Land hier bevölkerter ist, werden die Wildpferde auch keinen Wert mehr haben, weil sie dann nur noch drüben in der Wüste frei leben können, wo sie sich nie so gut entwickeln können wie hier im Grenzland Nevadas.«

      »Zounds, da haben wir ja weiß Gott mehr Glück als Verstand gehabt.«

      Holliday blickte den Jungen an.

      »Für deine zehn Jahre schreibst du schon sehr schön – aber wenn du mir versprichst, nie wieder ein Gewehr in die Hand zu nehmen, jedenfalls nicht, bevor du sechzehn bist, schenke ich dir etwas.«

      »Was denn?« fragte Jim rasch und wurde ob seiner Unbescheidenheit sofort flammendrot.

      Holliday nahm einen winzigen Revolver aus der Tasche, den man in einer Männerhand verstecken konnte.

      »Hier, ich habe ihn einmal in Santa Fé von einem Trader gekauft, weil er so echt aussah…«

      Überglücklich schloß der Junge das Geschenk in seine beiden Hände. Dann trollte er sich davon.

      *

      Die Stadt schlief schon.

      Und der Salooner war auch eingenickt. Er hatte dem Arzt versprochen, ihn zu holen, falls Lawrences Zustand sich verschlechtern sollte.

      Da fuhr der Wirt plötzlich aus seinem Sessel, in dem er eingeschlafen war, hoch.

      Er hatte vom Korridor her ein Geräusch gehört.

      Als er aufsah, erkannte er im Halbdunkel der Tür die Gestalt des Marshals.

      »Mister Earp!« stieß er schluckend hervor.

      »Verschwinden Sie!«

      »Yeah – sofort, natürlich…!«

      Der Wirt machte, daß er hinauf in seine Schlafkammer kam.

      Der Missourier trat in den Raum des Verwundeten und schloß die Tür hinter sich.

      Geo Lawrence war bei vollem Bewußtsein.

      Als er so plötzlich das Gesicht des Marshals über sich sah, brach ihm der Angstschweiß aus, und seine Wunde begann fürchterlich zu schmerzen.

      Aus harten stahlblauen Augen sah ihn der Marshal an.

      Er sagte nichts. Bewegungslos stand er nur am Fußende des Bettes und blickte in das kalkige Gesicht des Banditen.

      Lawrences Lippen bebten, seine Augen zuckten, und der Schweiß rann ihm durch die Brauen hindurch beißend in die Augen.

      »Was – wollen Sie von mir?« keuchte er.

      »Ah, Sie können also doch sprechen!«

      Lawrence bereute sofort, daß er sich so sehr hatte einschüchtern lassen.

      »Ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen, Marshal.«

      Wyatt Earp blieb stehen und sah den Verbrecher weiter unverwandt an.

      Lawrence vermochte diesen Blick nicht zu ertragen.

      Er richtete sich keuchend auf den Ellbogen und krächzte:

      »Sehen Sie nicht, daß ich – ein Sterbender bin?«

      »Nein, Lawrence, das sehe ich nicht. Noch jedenfalls sterben sie nicht. Aber das kann sich sehr rasch ändern.«

      Der Tramp zog die vor Schweiß glänzenden Brauen zusammen.

      »Was – wollen Sie damit sagen…?«

      Wyatt Earp senkte den Kopf etwas, und seine Augen lagen im Hutschatten.

      Lawrence suchte sich von diesem hypnotischen Blick loszureißen, starrte zu der kleinen Kerosinlampe hinauf, die oben an der Decke hing und nur ein schwaches Licht in den Raum warf.

      Dann aber wanderten seine Augen doch wieder wie von magnetischer Kraft gezogen zu dem Mann am Fußende des Bettes hin.

      »Ich – weiß nicht – was Sie wollen.«

      Wyatt Earp schwieg. Wie aus Stein gemeißelt war sein Gesicht.

      Lawrence schluckte schwer.

      Und plötzlich entrang sich seiner Brust ein heiserer Schrei.

      »Lassen – Sie mich in Ruhe – ich – ich weiß nichts!«

      Kein Wort kam von den Lippen des Missouriers. Reglos verharrte er auf seinem Platz.

      Lawrence zerrte mit der Rechten die Decke hoch über den Kopf, vermochte aber nicht zu atmen und schob sie wieder hinunter.

      »Gehen – Sie doch endlich!« krächzte er heiser.

      Keine Antwort.

      Und der Blick des Marshals schien noch härter und eisiger geworden zu sein.

      Endlich nach Minuten öffnete Wyatt Earp die Lippen.

      »Ich frage dich zum letztenmal, Geo Lawrence: Wo ist sie?«

      Lawrence verfärbte sich mehr und mehr. Endlich brach es rostig von seinen Lippen:

      »Johnson – hat es getan.«

      »Was…?«

      »Was Jerry befohlen hatte.«

      Wyatt schaltete sofort. Er wußte zwar nicht, daß Jerry Newton fest zu der Bande gehörte, kannte den Engländer aber von den Berichten der Hellmers.

      »Newton…?«

      Lawrence nickte hastig.

      »Sie lügen, Bandit. Sie wollen sich nur aus der Sache herausbringen, um Ihren Kopf zu retten.«

      »Nein, ich – schwöre es!«

      »Sie haben es getan!«

      »Nein!« Lawrence richtete sich wieder auf, er sah schrecklich aus. Aber Wyatt Earp wußte, daß er nicht lebensgefährlich verletzt war –?und hatte keine andere Wahl, etwas über das Schicksal des Mädchens zu erfahren.

      »Hör genau zu, Lawrence, ich gehe jetzt und hole Johnson. Wenn du gelogen hast, lasse ich dich mit ihm allein.«

      Der Bandit hatte hektische Flekken auf den Wangen, und seine Augen schimmerten glasig.

      Wyatt Earp hatte sich umgewandt und verließ den Raum.

      Er trat hinaus auf die Straße und verständigte den Georgier, der da auf ihn gewartet hatte, über sein weiteres Vorhaben.

      »Er behauptet, der lange Johnson sei es gewesen.«

      Holliday nickte.

      »Ausgeschlossen


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