Yoga leben. Christina Lobe
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Notiere dir jeden Abend über einen bestimmten Zeitraum hinweg, was dir an diesem Tag Besonderes begegnet ist und woraus du ein Thema für eine Klasse entwerfen könntest.
Du kannst dir die Arbeitsblätter hier https://yogalehren.com/yogaleben/ herunterladen.
Übung 2
Erzähle einem Freund oder einer befreundeten Yogalehrerin eine persönliche Geschichte von etwas, das dich etwas gelehrt hat, dir ein neues Bewusstsein eröffnet hat, dir eine Tür geöffnet hat, dich zum Leuchten gebracht hat, dir eine Last abgenommen oder dir Mut gemacht hat.
Beantworte daraufhin die folgenden Fragen:
Was ist die Herzqualität, die du mit deinem Freund in dieser Geschichte geteilt hast?
In welchem Verhältnis steht das zu Chit? Und zu Ananda?
Kannst du das in ein Herzthema verwandeln?
Übung 3
Reflektiere für dich folgende Fragen:
Was hast du in diesem Jahr auf deinem Yogaweg gelernt?
Was hat sich in deinem Leben dadurch verändert?
Welche Stellung hat dir geholfen, diese Herzqualität zu kreieren?
Übung 4
Verweile nach deiner Yogapraxis noch für fünf bis zehn Minuten auf der Matte oder dem Meditationskissen, um deine Erfahrungen, Gefühle und Bilder zu notieren, die du währenddessen hattest. Um aus deiner Erfahrung ein Thema und eine Klasse zu entwickeln, nimm dir das Template zu Hilfe.
Übung 5
Blicke auf dein bisheriges Leben zurück und notiere dir einen Zeitstrahl deines Lebens.
Welche Situationen sind dir deutlich in Erinnerung geblieben und haben eine besondere Bedeutung für dich?
Inwiefern haben sie dich und dein Leben verändert?
Was hast du daraus gelernt? Wie hast du dich dabei gefühlt?
Eignen sich bestimmte Situationen vielleicht gut als ein Thema, da sie inspirieren, eine Universalität darin liegt und deine Schülerinnen motivieren könnten?
Ein Herzthema in den Unterricht einzuweben heißt:
Verbindungen herzustellen von Thema und Herzqualität sowie von Herzqualität und Ausrichtungsprinzip und von Ausrichtungsprinzip und Asana.
Während das Thema wie ein Motto für die Klasse steht oder gar ein Ziel der Praxis zum Ausdruck bringen kann, sind die Qualitäten eine Einladung für das, was gefühlt werden soll, um das Thema im Körper erfahrbar zu machen. Das Einbeziehen von Qualitäten ist eine einfache Art, um das Thema in den Körper zu bringen, im Körper erfahrbar zu machen und die Idee des Themas mit der Ausführung des Asanas zu verbinden.
Um eine passende Qualität zu finden, kann dich die folgende Frage inspirieren:
Was sind die Tugenden oder menschlichen Qualitäten, die es braucht, um die positive Botschaft des Themas zu erfüllen, voranzubringen und zu leben?
Finde diese heraus und beobachte, wie sie sich im Körper anfühlen. Verbinde die Qualität mit einem bestimmten Ausrichtungsprinzip oder einer bestimmten Aktion, sodass der Wert im Körper erfahrbar wird.
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Yoga ermutigt die Schüler, die Philosophie zu verkörpern, sodass die Reaktion aus dem Herzen kommt.
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Als Lehrerin führen wir die Schülerinnen in eine körperliche Erfahrung, die sie an das philosophische Konzept/Thema der Praxis heranführt, sodass das Thema nicht nur eine intellektuelle Idee bleibt.
In unserem ersten Buch YOGA LEHREN sind wir ausführlich auf den Prozess des Bhavana eingegangen, um zu betonen, wie wichtig Kontemplation dafür ist, das Thema nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern wirklich durchdrungen und erfahren zu haben. Dies ist die Basis dafür, ein Thema authentisch und lebendig vermitteln zu können. Nutze dieses Werkzeug, um dir noch sicherer zu werden, ob dein Thema für eine Klasse geeignet ist und funktioniert.
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Bhava:
Gefühl und tiefe Kontemplation, die aus dem Inneren entstehen und sich entfalten.
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Das Thema, das wir als Lehrerin für die Klasse wählen, entsteht in uns, aus dem Ort in uns, der fühlt. Wenn wir als Lehrerin wissen, wie sich etwas anfühlt, dann können wir diesen Aspekt vermitteln und transportieren, egal ob physisch oder philosophisch.
In der Praxis von Bhavana bleibst du bei der Betrachtung eines Themas, einer Idee oder eines Sutras lange genug, sodass es beginnt, seine Bedeutung – seine tiefere Bedeutung – zu entfalten. Der Unterricht mit Ideen oder Bildern, die nach dem Verständnis und der Erfahrung der Lehrenden noch oberflächlich oder flach sind, kann zu leeren und unauthentischen Klassenthemen führen. Die Bhavana-Praxis wird besonders kraftvoll, wenn unser äußeres Bewusstsein regelmäßig in seiner inneren Quelle ruht. Dies gelingt uns, wenn wir regelmäßig meditieren.
Wie zu Anfang des Kapitels erwähnt, kann jedes Element einer Klasse der Beginn unserer Planung sein. Ob du mit dem Thema in die Planung einsteigst, mit einem Asana oder einer Peak-Position, einer Herzqualität oder einem Ausrichtungsprinzip, sei dir frei überlassen. Stelle dir jedoch, um die Klasse für die Bedürfnisse deiner Schülerinnen adäquat zu gestalten, folgende Fragen:
•Was wird meiner Meinung nach den Schülern zugutekommen?
•Was sollen die Schülerinnen aus der Klasse mitnehmen?
•Was würde ihnen gefallen?
•Was ist das