Dialysegerechte Ernährung. Huberta Eder
Schalenfrüchte
Milch, Milchprodukte, Milch-Ersatz
Koch- und Streichfett, Sahne, Mayonnaise
Kräuter, Gewürze, Essig, Soßen, Pilze
Backtriebmittel, selbst gemachtes Backpulver
Für Harald
Man kann den Himmel berechnen
und die Erde ausmessen,
aber das Herz eines Menschen
kann man nicht bestimmen.
Chinesisch
Zu diesem Buch…
Liebe Leserinnen und Leser!
Dieses Buch ist für Nierenkranke und deren Angehörige geschrieben. Die Funktionsstörungen im Körper, verursacht durch eine Nierenerkrankung, sind vielfältig und individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Das Verstehen der eigenen Erkrankung wird durch die Kenntnisse einer normalen Nierenfunktion und die Kenntnisse der verschiedenen Schädigungsmechanismen sehr erleichtert.
Der Inhalt dieses Buches erläutert Ihnen vorab die Funktionen der gesunden Niere. Darüber hinaus erhalten Sie Informationen über Fehlleistungen der chronisch kranken Niere und ihrer medizinischen Behandlung.
Mit Hilfe einer dialysegerechten Ernährung können einige Folgen verschiedener Fehlleistungen korrigiert werden.
Wichtige Ziele:
Vermeiden einer Mangelernährung, unterstützt durch eine ausreichende Energie- und Eiweißzufuhr. Vermeiden eines erhöhten Phosphat- und Kaliumspiegels.
Vermeiden einer Überwässerung mit Verringerung des Durstgefühls, unterstützt durch eine reduzierte Flüssigkeits- und Kochsalzzufuhr.
Mit einem diätetisch fundierten Wissen lässt sich die tägliche Ernährung abwechslungsreich gestalten. Lieblingsgerichte und familiäre Essgewohnheiten können in den Speiseplan einbezogen werden.
In 15 Tabellen wird der Kalium- und Phosphatgehalt nach Punkten bewertet und im Ampelsystem dargestellt. Dabei sind häufig verzehrte Lebensmittel in Portionsgrößen erfasst. Es wird ersichtlich, welche Lebensmittel als besonders empfehlenswert gelten.
Die Rezepte richten sich nach den allgemein empfohlenen Ernährungsprinzipien. Die Gerichte sind schmackhaft und leicht zuzubereiten. Der Energie- und Nährstoffgehalt ist pro Portion angegeben.
Ergänzend erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie Gerichte sinnvoll kombinieren oder küchentechnisch verändern können. Diese Möglichkeiten erweiterten die Lebensmittelauswahl erheblich.
Außerdem bekommen Sie Hilfen für Ihren Alltag, z. B. die Planung eines abwechslungsreichen Frühstücks bzw. Tagesessens mit ausgewogener Nährstoffzufuhr.
Auch auf Essen während der Dialyse-Behandlung wird eingegangen.
Die Ernährung bei Bauchfelldialyse wird gesondert besprochen, da sie nicht in allen Punkten mit der Ernährung bei Hämodialyse übereinstimmt.
Machen Sie sich dieses Buch zu Ihrem freundschaftlichen Begleiter. Denn ein guter Ernährungszustand verbessert das körperliche Wohlbefinden und fördert Lebensfreude.
Herzlichst,
Ihre Huberta Eder
Bau und Funktion der gesunden Niere
Dr. med. Sebastian Zschätzsch
Jede Niere – normalerweise hat jeder Mensch zwei Nieren - besitzt etwa eine Millionen Filtereinheiten. Diese „Wunderknäule“ sind winzig kleine Arbeitsplätze, die vielfältige Filterleistungen erbringen. Die Niere steuert den Wasserhaushalt, den Blutdruck und reguliert den Säure-Basen-Haushalt. Außerdem werden die Elektrolyte, z. B. Natrium, Kalium und Kalzium im Gleichgewicht gehalten. Sie bildet das Hormon Erythropoetin, welches der Reifung von roten Blutkörperchen dient und ist mitverantwortlich für die stabile Funktion des Knochenstoffwechsels.
Die Niere ist ein wahres Kraftwerk im Körper!
Pro Tag werden ca. 1.800 Liter Blut gereinigt.
Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen
Ein Großteil der Stoffwechselendprodukte wird über die Nieren ausgeschieden. Bei einem Anstieg dieser Stoffe (Niereninsuffizienz) kommt es zwangsläufig zu einer Vergiftung des Organismus (Urämie).
Harnstoff stammt aus dem Eiweißstoffwechsel des Körpers und der Nahrung.
Harnsäure entsteht im Zellkernstoffwechsel und wird aus den mit der Nahrung zugeführten Purinen in der Leber gebildet.
Kreatinin ist das Stoffwechselendprodukt aus dem körpereigenen Muskelstoffwechsel.
Bilanzierung von Wasser, Natrium (Bestandteil von Kochsalz), Kalium und Phosphat und die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes
Regelung des Wasserhaushaltes
Die Nieren reinigen täglich 24 Stunden das Blut. Über die kleinen Filtereinheiten werden dabei etwa 1,5 l Harn gebildet und dann über die Blase ausgeschieden.
Natrium ist für den Wasserhaushalt wichtig. Natrium bindet Wasser und ist damit auch direkt an der Blutdruckregulation beteiligt. Ein Zuviel wird über die gesunde Niere (und Haut) ausgeschieden.
Die Harnmenge ist direkt von der Trinkmenge abhängig.
Kalium
Kalium ist für viele Stoffwechselfunktionen unentbehrlich und sogar lebenswichtig. Kalium wird, je nach Aufnahme mit der Nahrung, von intrazellulär nach extrazellulär verschoben. Zuviel Kalium wird vorwiegend über die Nieren und nur ein geringer Anteil über den Stuhl und Schweiß ausgeschieden.
Regulation des Kalzium-Phosphat-Haushaltes
In der gesunden Niere wird das Hormon Vitamin-D gebildet. Im Darm steuert es z. B. die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus der Nahrung ins Blut. Das Hormon der Nebenschilddrüse (Parathormon) ist ebenfalls an diesem Regelkreis beteiligt.
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