Dialysegerechte Ernährung. Huberta Eder

Dialysegerechte Ernährung - Huberta Eder


Скачать книгу
und Tipps

      Gerne wird die Einnahme auch mal vergessen. Dies verstärkt die Problematik eines zu hohen Phosphatspiegels. Für unterwegs haben Sie immer Ihre Phosphatbinder dabei!

      Die Größe und Anzahl der Tabletten wird manchmal als Belastung empfunden. Es kann Abhilfe geschaffen werden durch Umstellung, z. B. auf Pulver. Es besteht teilweise die Möglichkeit, Phosphatbinder mit einer speziellen Mühle zu Pulver zu mahlen.

      Machen Sie mit!

      Schätzen Sie den Phosphatgehalt Ihrer Nahrung ab und bringen Sie die Einnahme (Anzahl) der Phosphatbinder mit Ihrer Ernährung in Einklang. Effektiv ist der Verzicht auf sehr phosphathaltige Nahrungsmittel. Der Erfolg lohnt sich und lässt sich auch zeitnah an verbesserten Blutwerten erkennen.

      Insbesondere für die Vorbereitung auf eine Nierentransplantation ist hier ein hohes Maß an Eigenverantwortung im Umgang mit Ernährung und Medikamenteneinnahme gefragt.

      Kalium

      Symptome erhöhter Kaliumwerte (Hyperkaliämie)

      Ein erhöhtes Kalium macht sich u. a. durch eine gelähmte Muskulatur bemerkbar und betrifft z. B. Sprache, Beine und Arme. Bei einem weiteren Kaliumanstieg kann es zu lebensbedrohlichen Herz-Rhythmus-Störungen kommen. Es besteht die Gefahr eines plötzlichen Herztodes.

      Ursachen für einen zu hohen Kaliumspiegel

      Bei nachlassender Harnproduktion wird in der Regel weniger Kalium über den Urin ausgeschieden. Der Kaliumspiegel im Blut steigt an.

      Der Kaliumspiegel ist daher abhängig von der Zufuhr (Ernährung), aber auch von Stoffwechseleinstellungen und der Dialysequalität:

      imageKaliumaufnahme über Essen und Trinken

      imageNachlassende Harnproduktion im Verlauf der Zeit nach Beginn der Dialysebehandlung

      imageIneffektive Dialyse, Shuntfehlfunktion

      imageKleine Körperstatur (Verteilungsvolumen)

      imageÜbersäuerung des Blutes (pH-Wert)

      imageBlutzuckerfehleinstellung bei Diabetikern

      imageFunktion des Magen-Darm-Traktes

image

      Behandlung eines zu hohen Kaliumspiegels

      Dialyse

      Während der Dialysebehandlung wird überschüssiges Kalium wieder aus dem Körper entfernt. Der weitaus größte Teil des Kaliums befindet sich aber in den einzelnen Körperzellen (Gewebe) und steht mit der Blutbahn in einem Gleichgewicht. Daher benötigt eine Hämodialyse eine gewisse Behandlungszeit, um das Kalium aus dem Gewebe über die Blutbahn und das Dialysat zu entfernen. Die Bauchfelldialyse bietet hier Vorteile.

      Medikamente

      Kaliumbinder

      Wenn der Kaliumspiegel, trotz kaliumarmer Ernährung, noch immer zu hoch ist, werden Kaliumbinder verordnet. Sie binden überschüssiges Kalium im Darm, welches dann mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Diese zusätzliche Therapiemöglichkeit ist besonders für das lange dialysefreie Wochenende interessant.

      Die Kaliumbinder haben allerdings den Nachteil, dass Verstopfungen auftreten können. Außerdem werden der Geschmack und die Konsistenz sehr unterschiedlich bewertet.

      Ein umsichtiger und erfahrener Dialysepatient benötigt in der Regel keine zusätzlichen Kaliumbinder.

      Große Personen und Patienten mit noch vorhandener Restausscheidung haben eher eine größere Kaliumtoleranz.

      Übersäuerung des Blutes (Metabolische Azidose)

      Regulation des pH-Wertes im Blut

      Die Regulation des pH-Wertes im Blut ist Aufgabe der Nieren und der Lunge. Bei nachlassender Nierenfunktion treten früher oder später auch Störungen im sogenannten Säure-Basen-Haushalt auf. Dies bedeutet eine zunehmende Übersäuerung des Blutes und damit des gesamten Organismus. Erschwerend kommt hinzu, dass bei einer zunehmenden Übersäuerung auch der Kaliumspiegel in der Blutbahn ansteigt.

      Diese insgesamt sehr komplexe Stoffwechselstörung kann nur über eine adäquate Nierenersatztherapie behandelt werden. Zusätzliche Hilfe bieten eine richtige Ernährung und Medikamente (Bicarbonat).

      Der Wasserhaushalt

      Wenn die Niere keinen oder nur noch sehr wenig Harn bildet, verbleibt die als Nahrung und Trinkmenge aufgenommene Flüssigkeit im Körper. Es kommt zu Wassereinlagerungen (Ödeme). Sie machen sich hauptsächlich an den Beinen, im Gesicht und in der Lunge bemerkbar. Gleichzeitig steigt der Blutdruck an und stellt unbehandelt ein Gesundheitsrisiko für Herz und Kreislauf dar.

      Kontrollieren Sie täglich Ihr Körpergewicht

      imageWiegen Sie sich regelmäßig morgens nach dem Aufstehen.

      imageNotieren Sie Ihr Gewicht.

      imageSprechen Sie bei Veränderungen mit Ihrem Arzt.

      Medikamente bei Bluthochdruck (Hypertonie)

      Es gibt eine Vielzahl von Blutdrucksenkern mit sehr unterschiedlichen Wirkprinzipien und Verträglichkeiten. Nicht immer gelingt eine gute Blutdruckeinstellung auf Anhieb. Die zu Hause gemessenen Blutdruckwerte bilden eine wichtige Grundlage für die Therapieeinstellung. Die Wahl des Medikamentes und die Dosierung werden regelmäßig mit dem behandelnden Arzt besprochen.

image

      Diuretika (Wassertabletten) sind bei noch vorhandener Restausscheidung ein wesentlicher Bestandteil auch der Blutdrucktherapie.

      Harnsäuresenker

      Die Nieren scheiden bei nachlassender Nierenfunktion weniger Harnsäure aus. Diese erhöhte Harnsäure kann einen Gichtanfall auslösen. Auch unabhängig von der Nierenfunktion – in der Regel ernährungsbedingt – gibt es erhöhte Harnsäurewerte und in der Folge die Gicht. Die Korrektur der Harnsäure ist einerseits wichtig, um der Gicht vorzubeugen, andererseits aber auch, um die eigenen Nieren vor einer Schädigung durch die Harnsäure zu schützen.

      Neben einer Ernährungsumstellung bilden harnsäuresenkende Medikamente die Therapiegrundlage.

      Wasserlösliche Vitamine

      Ursachen für einen Verlust wasserlöslicher Vitamine können einerseits das Dialyseverfahren selbst und andererseits die notwendigen küchentechnischen Maßnahmen, die den Kaliumgehalt in der Kost verringern,


Скачать книгу