Dialysegerechte Ernährung. Huberta Eder

Dialysegerechte Ernährung - Huberta Eder


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ist ein erheblicher Risikofaktor, insbesondere für Herz- und Gefäßerkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall).

      Da bei Dialysepatienten häufig weitere Risikofaktoren hinzukommen, ist das Rauchen von besonderer Bedeutung.

      Hören Sie mit dem Rauchen auf!

      Behandlung eines erhöhten Blutzuckerspiegels

      imageMedikamentöse Einstellung (Tabletten/ Insulin)

      imageErnährung, Kontrolle des Körpergewichtes (Abnehmen?)

      imageBewegung und Sport

      imageSchulung und Selbstkontrolle

      imageGute Dialyse

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      Zielwerte

      imageNormnahe Blutzuckereinstellung: HbA1c < 7,0 %

      imageNüchtern-Blutzucker: 80–110 mg/dl (4,4–6,1 mmol/l)

      imageNach dem Essen: < 140 mg/dl (7,8 mmol/l)

      Blutzuckersenkende Medikamente

      Der Blutzucker sollte sorgfältig eingestellt werden. Dazu stehen Tabletten und/oder Insulin zur Verfügung. Nicht alle blutzuckersenkenden Medikamente können bei einer eingeschränkten Nierenfunktion zur Anwendung kommen. Die Gefahren einer Unterzuckerung dürfen nicht unterschätzt werden. Oftmals kann eine Einstellung auf Insulin die bessere Therapie sein.

      Alle Maßnahmen werden durch eine ausreichende körperliche Bewegung und Sport unterstützt.

      Da die Nieren am Abbau von Insulin beteiligt sind, kann es zu einem veränderten, z. T. verminderten, Insulinbedarf kommen.

      Beachten Sie: Ein erhöhter Blutzucker verstärkt das Durstgefühl.

      Kalzium-Phosphat-Haushalt

      Schon frühzeitig, also bereits vor Beginn einer Nierenersatztherapie, sollte der Kalzium-Phosphat-Haushalt besonders beachtet werden, um den Nebenwirkungen von Kalzium-Phosphat-Ablagerungen in Blutgefäßen und unter der Haut vorzubeugen. Hierfür ist eine gute Einstellung von Phosphat, Kalzium, Parathormon und D-Hormon wichtig. Entscheidend kann dadurch der Knochen geschützt werden.

      Nebenwirkungen einer zu hohen Phosphataufnahme

      Bei einem ständig erhöhten Phosphatspiegel im Blut wird Kalzium ungewollt aus den Knochen mobilisiert und führt zu ernsthaften Schädigungen.

      Es kommt

      imagezu Ablagerungen von Kalziumphosphat unter der Haut mit der Folge eines unangenehmen Juckreizes;

      imagezu Verkalkungen wichtiger Blutgefäße, z. B. des Herzens, und im gesamten Herz-Kreislauf-System (Arteriosklerose, Mediasklerose);

      imagelangfristig zur schmerzhaften Entkalkung der Knochen mit der Gefahr von spontanen Knochenbrüchen (renale Osteopathie).

      Während einer Dialysezeit von vier Stunden an der künstlichen Niere werden etwa 400–500 mg Phosphat herausgefiltert. Vorteilhaft ist eine häufigere und längere Dialysedauer, so wird mehr Phosphat entfernt.

      Die Bauchfelldialyse bietet hier Vorteile: entfernt werden etwa 800 mg Phosphat/Tag.

      Zielwerte für Phosphat

      imageDer Phosphatspiegel wird regelmäßig im Labor bestimmt.

      imageErwünscht ist ein Phosphatspiegel unter 1,5 mmol/l (max. 1,8 mmol/l).

      Phosphatbinder

      Die Einnahme von Phosphatbindern wird bei erhöhtem Phosphatspiegel im Blut verordnet. Diese Medikamente werden vor oder zu den Mahlzeiten eingenommen. Sie binden im Darm überschüssiges Phosphat aus der Nahrung, welches dann über den Stuhl ausgeschieden wird.

      Grundsätzlich gilt für die Phosphatbinder

      imageKeine Mahlzeit ohne Phosphatbinder!

      imageAuch zu den Mahlzeiten während einer Dialysebehandlung werden Phosphatbinder in der vorgegebenen Dosis eingenommen.

      Es gibt verschiedene Arten Phosphatbinder. Ihr Nephrologe wird individuell die am besten geeigneten Phosphatbinder auswählen. Hierbei müssen die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Risiken beachtet werden:

      imageCalciumcarbonat

      imageCalciumazetat

      imageSevelamercarbonat

      imageSevelamer

      imageLanthancarbonat

      imageAluminiumhaltige Phosphatbinder

      imageEisenhaltige Phosphatbinder

      imagePhosphatbinder müssen, entsprechend ihrer Wirksamkeit, auf den Phosphatgehalt der Nahrung abgestimmt werden. Jeder sollte seine Ernährungsweise unter die Lupe nehmen und dementsprechend regelmäßig die verschriebenen Phosphatbinder einnehmen.

      imageMit Hilfe der Lebensmitteltabellen können Sie den Phosphatgehalt in Ihrer Nahrung ermitteln. Machen Sie Ihre eigenen Erfahrungen. Regelmäßige Laboruntersuchungen geben Auskunft über die Höhe und den Verlauf des Phosphatspiegels.

      imageDie Einnahme entfällt bei einer reinen Obstmahlzeit.

      Werden verschiedene Phosphatbinder miteinander kombiniert, kann dadurch die Wirksamkeit erhöht und Nebenwirkungen können vermieden werden. Über die richtige Einnahme informiert Sie ihr Dialyse-Team.

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