Dialysegerechte Ernährung. Huberta Eder

Dialysegerechte Ernährung - Huberta Eder


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Fette sind vorwiegend in Wurst, Fleisch, Käse und Backwaren enthalten. Überladen Sie die Kost bzw. die einzelnen Mahlzeiten nicht mit zu viel Fett, weil dadurch das Sättigungsgefühl steigt.

      Kohlenhydratreiche Lebensmittel

      Sie gehören ebenfalls zu den Energieträgern. Hier steht eine große Auswahl zur Verfügung: Obst, Kartoffeln, Reis und Produkte aus hellem Mehl wie Brot, Grieß, Couscous, Polenta, Back- und Süßwaren sowie Mehlspeisen.

      Möglicherweise schmeckt bereits ein Hefehörnchen oder Croissant zum Frühstück und Semmelknödel zum herzhaften Gulasch.

      Vitamine in Obst, Kartoffeln und frischen Kräutern wecken zusätzlich Lebensgeister (Kaliumgehalt beachten).

      Kräuter, Gewürze, Tee

      Nutzen Sie die Vielfalt möglichst frischer Kräuter und Gewürze. Sie werten das Essen geschmacklich auf und wirken appetitanregend. Probieren Sie auch neue Teesorten aus.

      Maßnahmen bei gewünschter Gewichtsreduktion

      Bei bestehendem Übergewicht ist in Absprache mit dem Arzt eine langsame Gewichtsreduktion sinnvoll. Dazu sollte vor allem die Fettaufnahme eingeschränkt werden. Hierbei ist Halbfett-Margarine als Streichfett zu empfehlen.

      Kontrollieren Sie auch die Aufnahme einfacher Zucker, z. B. auch in Getränken und Limonaden. Zur Zubereitung der Speisen empfiehlt sich beschichtetes Kochgeschirr, um fettsparend zu kochen.

      Körperliche Bewegung

      Ausreichend Bewegung trainiert die Funktion von Herz und Kreislauf. Spaziergänge an der frischen Luft sind wohltuend. Sie fördern den Muskelaufbau und schützen somit vor Immobilität. Gleichzeitig wird die Stoffwechsellage und das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

      Finden Sie mit Ihrem Arzt zusammen heraus, welche Art der Bewegung wohltuend für Sie ist.

      Eiweiß

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      Eiweiß ist für den gesamten Körper ein wichtiger Baustoff. Er muss täglich in ausreichender Menge zugeführt werden, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Fehlernährung bedeutet letztendlich Verlust von Lebensqualität.

      Aufgrund der veränderten Stoffwechsellage kommt es zu einem ungewollten Abbau von körpereigenem Eiweiß. Zusätzlich gehen pro Dialysestunde ca. 2 g Eiweißbausteine bzw. 10–12 g Eiweiß pro Dialysebehandlung über die Dialysierflüssigkeit verloren.

      Täglicher Eiweißbedarf

      Bei Hämodialyse-Behandlung werden 1,2 g Eiweiß pro kg Sollgewicht (oder Trockengewicht) empfohlen, entsprechend ca. 70–90 g pro Tag.

      Eiweißbedarf und Phosphat

      imageWird die tägliche Eiweißmenge erheblich überschritten, steigen die harnpflichtigen Substanzen ebenfalls im Blut an.

      imageEin Übermaß an Eiweiß bedeutet immer eine übermäßige Phosphataufnahme.

      Eiweißqualität

      Es ist sinnvoll, pflanzliches und tierisches Eiweiß zu den Mahlzeiten kombiniert zu verzehren, weil sich hierdurch die Verwertbarkeit für den Körper erhöht.

      Praktische Beispiele:

      Käsebrot, Kartoffeln mit Ei, Semmelknödel zu Fleischgerichten, Kuchen.

      Eiweißtabelle

      Mit Hilfe dieser Tabelle können Sie Ihren täglichen Eiweißbedarf garantieren. Achten Sie auf die richtige Portionsgröße und meiden Sie Lebensmittel mit phosphathaltigen Zusatzstoffen.

LebensmittelEiweiß in g pro 100 g
Geflügel, Rind-, Kalb- und Schweinefleisch, gekochter Schinken, Wild, Fisch20
Schnittkäse, Brie, Camembert20
Wurst, Aufschnitt in Aspik, Ei, Speisequark, körniger Frischkäse, Nudeln13
Grieß, Couscous, Polenta, Tofu, Käsekuchen11
Brot, Rührkuchen, Reis, Cornflakes, Semmelknödel;Ei (1 Stück, Größe M), Doppelrahm-Frischkäse, pflanzlicher Brotaufstrich7
Obst, Gemüse, Kartoffeln, Pilze1–3
Alle Sorten Sahne, Crème fraîche, Schmand, Mascarpone, Milch, Sojadrink bzw. Sojajoghurt (ohne zugesetztes Phosphat), Obstkuchen2,5–4
Alle Fette, Sahne-Wasser-Gemisch, Hafer-, Reisdrink, Kräuter, Konfitüre, Honig0–1
Beispiel für einen TagesplanPortionsgröße in gEiweiß in g
Schweineschnitzel, Rohgewicht120 (80–90 g gegart)24
Brot (3 Scheiben)15011
Brotbelag (Quark, Käse und Wurst)12018
Süßer Brotbelag (Konfitüre, Honig)500
Sojadrink oder -joghurt (ohne zugesetztes Phosphat) (1 Tasse)1505
Gemüse (1–2 Portionen)150–2003
Salat (1 Portion)501
KräuterNach Bedarf0
Kartoffeln (1 Portion)1403
Nährmittel (Mehl, Grieß, Puddingpulver)Nach Bedarf1
Obst oder Kompott (2 kleine Portionen)200–2502
Sahne-Wasser-Gemisch (1 Portion)40 g Sahne + 80 g Wasser1
Koch- und StreichfettNach Bedarf0
Kuchen (1 Stück)705
Kaffee, Tee, MineralwasserIndividuell0
Gesamt74

      Phosphat

      Phosphat ist in Verbindung mit Kalzium ein wichtiger Bestandteil von Knochen und Zähnen und zugleich ein notwendiger „Antriebsmotor“ für unzählige Stoffwechselvorgänge im Körper. Über die künstliche Niere wird Phosphat nur unzureichend entfernt.

      Regeln für eine phosphatarme Ernährung

      imageDie richtigen Lebensmittel auswählen.

      imageAuf die Portionsgröße achten.

      imageAuf phosphathaltige Zusatzstoffe verzichten.

      imagePhosphat lässt sich durch Kochen und Braten nicht zerstören.

      Phosphatbinder sind die Kavaliere der Mahlzeit

      Tägliche Phosphattoleranz

      Damit der Phosphatspiegel in der Norm bleibt, soll die dialysegerechte Ernährung nicht mehr als maximal 1.000–1.200 mg Phosphor pro Tag enthalten. Dies entspricht 20–24 Phosphatpunkten. 1 Phosphatpunkt entspricht 50 mg Phosphor (siehe Lebensmitteltabellen und Rezepte) Bei Bauchfelldialyse liegt die Obergrenze bei 1.400 mg Phosphor pro Tag, d. h. 28 Phosphatpunkten.

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      Die


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