Dialysegerechte Ernährung. Huberta Eder
im Körper an, z. B. in den Weichteilen und in den Blutgefäßen. Langfristig kann es zu schmerzhaften Schädigungen der Knochen und der Blutgefäße (Verkalkungen) kommen.
Hormone sorgen für besseres Wohlbefinden
Das Hormon Erythropoetin (EPO) ist der maßgebliche Stimulator der Blutbildung, d. h. zur Reifung roter Blutkörperchen. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) versorgen den Körper u. a. mit Sauerstoff. Hiervon hängt direkt die Leistungsfähigkeit ab.
Weiterhin wird in den Nieren das Hormon Renin gebildet. Es dient der Blutdruckregulation.
Nachlassen der Nierenfunktion
Das Nachlassen der Nierenfunktion im Rahmen einer chronischen Nierenerkrankung wird als chronische Niereninsuffizienz bezeichnet. Die Einteilung erfolgt nach dem Schweregrad in die Stadien I bis V. Spätestens im Stadium III gehört die medizinische Betreuung in die Hand eines Nephrologen. Die Ernährung wird stets auf die jeweiligen Bedürfnisse der Nierenfunktion abgestimmt.
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Im Endstadium der chronischen Nierenerkrankung (Stadium V) wird ein Nierenersatzverfahren bzw. eine Nierentransplantation notwendig, um einer Vergiftung und Überwässerung des Körpers vorzubeugen. Zusätzlich ist eine medikamentöse Therapie notwendig.
Ziele der Dialysebehandlung
Infolge einer chronischen Nierenerkrankung können die Nieren nicht mehr alle notwendigen Aufgaben und Stoffwechselfunktionen erfüllen.
Hat die Nierenfunktionsstörung ihr Endstadium erreicht, werden die fehlenden Leistungen – heute auf einem sehr hohen technischen Niveau – mit Hilfe eines Dialysegerätes oder des eigenen Bauchfells erbracht.
Die gesamte Behandlung richtet sich individuell nach den jeweiligen Befunden und Laborwerten.
Begleiterkrankungen, z. B. ein Diabetes mellitus oder ein Bluthochdruck, müssen sorgfältig mit eingestellt werden.
Ein erfolgreiches Quartett
Ein möglichst optimales Behandlungsergebnis lässt sich erreichen durch
Alle vier Maßnahmen werden durch ein besseres Wohlbefinden und einer guten Lebensqualität bestätigt. Außerdem wird die Lebensdauer positiv beeinflusst bzw. die Wartezeit auf ein Spenderorgan sinnvoll überbrückt.
Laborwerte, Vitalzeichen, Medikamente
Die Nierenersatztherapie greift entscheidend in zahlreiche Stoffwechselfunktionen des Organismus ein. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert eine auf den einzelnen Patienten abgestimmte Einstellung. Dafür sind verschiedene Kontrollmaßnahmen erforderlich:
Medikamente werden vom Arzt verordnet!
Sie sind notwendig, um evtl. eine noch verbleibende Nierenfunktion zu unterstützen bzw. Stoffwechselfehlleistungen zu korrigieren.
Sie müssen sorgfältig ausgewählt werden, damit es im Körper nicht zu Überdosierungen und bisweilen zu dramatischen Nebenwirkungen kommt.
ZIELWERTE
Kalium: | 3,5–5,0 mmol/l | max. 5,5 mmol/l | nach der Dialyse < 4,0–4,5 mmol/l) |
Phosphat: | 0,8–1,5 mmol/l | max. 1,8 mmol/l | |
Kalzium: | 2,2–2,4 mmol/l | ||
Natrium: | 135–142 mmol/l | ||
Harnstoff-reduktion: | > 60 % | Dieser Wert beschreibt die Dialyseeffektivität |
Zusätzlich bei diabetischer Stoffwechsellage
Cholesterin und Triglyzeride
Zielwerte
Sie richten sich nach dem jeweiligen Risikoprofil.
Allgemein gültig:
Gesamtcholesterin: | < 200 mg/dl |
LDL-Cholesterin: | < 160 mg/dl |
HDL-Cholesterin: | > 40 mg/dl |
Triglyzeride: | < 150 mg/dl |
Bestehen weitere Risikofaktoren, liegen die Zielwerte niedriger und müssen mit dem Arzt zusammen festgelegt werden.
Was ist mit dem