Dialysegerechte Ernährung. Huberta Eder

Dialysegerechte Ernährung - Huberta Eder


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Stärkungsmittel sind besonders phosphatreich. Sie sind im Handel in flüssiger Form oder als Kapseln erhältlich, z. B. Buerlezithin, Hansa-Lezithin, Doppelherz.

      Eine mögliche Einnahme unbedingt mit dem Arzt absprechen.

      Bio-Lebensmittel

      Phosphathaltige Zusatzstoffe sind darin nur beschränkt erlaubt:

      imagein pflanzlichen Lebensmitteln: Monokalziumphosphat (E 341) und Lezithin (E 322),

      imagein Milcherzeugnissen: Lezithin.

      Wenn Sie keine üblichen Lebensmittel ohne phosphathaltige Zusatzstoffe bekommen, können Sie Bio-Ware einkaufen.

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      Kalzium

      Der Kalzium- und Phosphathaushalt steht in einem engen Zusammenhang. Kalzium ist hauptsächlich in den Knochen und Zähnen enthalten. Bei chronischer Nierenerkrankung ist die Balance gestört.

      Täglicher Kalziumbedarf

      Der Kalziumbedarf für einen gesunden Erwachsenen liegt bei 1.000 mg pro Tag. Eine ungenügende Kalziumaufnahme ist für Dialysepatienten in der Regel ungewöhnlich, da kalziumhaltige Phosphatbinder (Kalziumacetat, Kalziumcarbonat) und der Kalziumgehalt der Dialysatflüssigkeit mit in die Kalziumbilanz einfließen und damit die Zufuhr, im Vergleich zu einem Gesunden, teilweise sogar erhöht ist.

      Kalzium in Essen und Trinken

      Eine gemischte Kost mit Fleisch, Fisch, Wurst, Brot, Nudeln, Reis, Gemüse, Obst etc. enthält cirka 300–350 mg Kalzium pro Tag. Hierbei sind Milch, Milchprodukte und Käse nicht enthalten.

      imageDie wichtigste Kalziumquelle in der Ernährung von Dialysepatienten ist Käse.

      imageGeeignete Käsesorten sind, z. B. Butterkäse, Gouda, Weichkäse wie Camembert und Brie, Speisequark und Frischkäse.

      imageSchnittkäse enthält am meisten Kalzium. Wählen Sie Käse vielseitig aus.

      Nehmen Sie die Käse-Tabelle zur Hilfe, um gleichzeitig den Phosphatgehalt zu beurteilen, siehe hier.

      imageGemüse wie Chinakohl, Okra, Lauch, Schwarzwurzeln, Weißkohl und Wirsing sowie Kräuter enthalten, im Vergleich zu anderen Gemüsesorten, mehr Kalzium.

      imageAuch Mineralwasser stellt eine gute Kalziumquelle dar. Vergleichen Sie verschiedene Sorten miteinander und achten Sie aber darauf, dass der Natriumgehalt möglichst niedrig ist (bis 20 mg/l).

      Hinweis: Der Kaliumgehalt von Mineralwasser ist in der Regel niedrig.

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      Kalium

      Das Kalium ist für den Körper ein lebenswichtiger Mineralstoff (Elektrolyt). Sowohl ein zu hoher (Hyperkaliämie) wie auch ein zu niedriger (Hypokaliämie) Kaliumspiegel können lebensbedrohlich sein. Normalerweise liegt der Kaliumwert im Blut zwischen 3,5 und 5,0 mmol/l. Anhand der Laborwerte und unter Berücksichtigung einer evtl. noch vorhandenen Restausscheidung (Harnmenge pro 24 Stunden) muss die tägliche Kaliumzufuhr bilanziert werden.

      Nicht immer muss die Ernährung kaliumarm sein, dies gilt besonders in der Frühphase der Dialysebehandlung und bei noch vorhandener Restausscheidung. Halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen Ihres Arztes.

      Körperlich kleine Personen haben in der Regel eine niedrige Kaliumtoleranz.

      Neben entsprechenden diätetischen Maßnahmen kommen bei der Hyperkaliämie auch Kaliumbinder – in der Regel als Pulver – zur Anwendung.

      Tägliche Kaliumtoleranz

      Eine kaliumarme Kost enthält im Allgemeinen 1.800 bis 2.000 mg Kalium pro Tag. Dies entspricht 24–26 Kaliumpunkten. Bei körperlich größeren Personen ist eine höhere Kaliumzufuhr von bis zu 2.300 mg möglich (30 Kaliumpunkte).

      1 Kaliumpunkt entspricht 75 mg Kalium (siehe Lebensmitteltabellen und Rezepte)

      Regeln einer kaliumarmen Ernährung

      1.Richtige Lebensmittelauswahl treffen.

      2.Portionsgröße beachten.

      3.Geeignete küchentechnische Maßnahmen anwenden.

      4.Am Wochenende auf kaliumreiche Lebensmittel verzichten.

      5.Evtl. zu Beginn der Dialyse darf etwas Kaliumreiches gegessen werden.

      6.Salzersatz („Diätsalz“) ist verboten!

      7.Bei Bedarf Kaliumbinder nach Anweisung des Arztes einnehmen.

      Hinweise zu den Regeln

      1.Richtige Lebensmittelauswahl treffen

      Kalium kommt in fast allen Lebensmitteln in unterschiedlicher Menge vor. Mit Hilfe der Lebensmitteltabellen können Sie den Kaliumgehalt alltäglicher Lebensmittel, nach Portionsgrößen sortiert, schnell erkennen.

      Bei Bedarf können Sie kaliumreiche mit kaliumarmen Lebensmitteln kombinieren und noch am selben Tag Ausgleich schaffen.

      2.Portionsgröße beachten

      Der Kaliumgehalt im Essen wird auch durch die Portionsgröße bestimmt, z. B. eine kleine Tomate, ein Esslöffel Spinat für eine Pfannkuchenfüllung.

      3.Geeignete küchentechnische Maßnahmen anwenden

      Kalium ist gut wasserlöslich. Aufgrund dessen lässt sich der Kaliumgehalt in einem Lebensmittel reduzieren. Wässern in kaltem Wasser ist wenig ergiebig, weil sich das Kalium innerhalb der Zellen befindet. Bestimmte Zubereitungsmaßnahmen führen entsprechend zu einem erwünschten Kaliumverlust. Dabei den Kochprozess mit kaltem Wasser starten. Es ist wichtig zu wissen, dass immer ein Rest Kalium im Lebensmittel gebunden zurückbleibt.

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       KÜCHENTECHNISCHE MASSNAHMEN OHNE KALIUMVERLUST

GartechnikAnwendungsbeispiele
Backen, Braten, Dämpfen, Frittieren, Grillen, Kurzbraten, keine WasserzugabeSchnitzel, Frikadelle, Kotelett, Aufläufe, Backwaren
QuellenReis (Wasser wird vollständig aufgenommen)
Schmoren, Dünsten Nur geringe Wasserzugabe, die Soße wird mit verzehrtFleisch, Gemüse
Eintopf/GabeleintopfAlle Zutaten werden mitverzehrt, Flüssigkeitsmenge beachten
Kochen in der SchalePellkartoffeln, Eier

      Obst- und Gemüsekonserven

      Aus dem eingefüllten Gemüse bzw.


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