Spurlos im Internet. Andreas Erle
übertragen.
Musik- und App-Käufe
Ein Windows-Gerät macht erst dann richtig Spaß, wenn Sie es durch Programme und Musik oder Videos erweitern, und natürlich bietet Windows dafür auch eigene virtuelle Läden, in denen Sie zusätzliche Inhalte erwerben können. Der Kauf ist einfach, denn dafür wird automatisch Ihr Microsoft-Konto und die dort hinterlegte Zahlungsweise verwendet. Ohne Microsoft-Konto also keine Käufe.
Davon ausgehend, dass Sie einen PC verwenden, können Sie auch beliebige „normale“ Anwendungen installieren, die nicht aus dem Microsoft Store stammen, sondern beispielsweise auf den Herstellerseiten angeboten werden oder auf Datenträgern im Online- und Einzelhandel gekauft werden können. Einzig bei Windows Phone und der XBOX ist dies nicht möglich.
Wenn Sie Ihr Microsoft-Konto nutzen, um Apps zu kaufen, kümmert es sich nicht nur um die Bezahlung, sondern sorgt auch dafür, dass Sie Ihre Käufe nur auf einer begrenzten Anzahl von Geräten nutzen können.
Office und OneDrive
Um Dokumente und Einstellungen auf verschiedenen Geräten parallel nutzen zu können, bedarf es eines zentralen Speichers, auf den alle diese Geräte zugreifen können. Zu Ihrem Microsoft-Konto gehört das sogenannte OneDrive (früher: SkyDrive), das einen kostenlosen Speicher von mehreren Gigabyte (GB) mitbringt. Dort werden automatisch alle Sicherungen der Einstellungen Ihrer Geräte abgelegt, auf Wunsch auch die Bilder, die Sie mit der Kamera Ihres Tablets oder Smartphones machen, Dokumente, die Sie mit Word, Excel oder PowerPoint erstellen, und vieles mehr. Da es sich um einen Cloudspeicher handelt, können Sie ihn jederzeit von allen Geräten aus erreichen.
Die neuen Office-Versionen werden auch in einer fingerfreundlichen Version für Windows 10 angeboten. Bei diesen ist es Standard, OneDrive als Speicher zu nutzen, dies können Sie jedoch umstellen. Auf S. 43 finden Sie außerdem eine Anleitung, um Dateien weder in der Cloud noch auf dem PC selbst zu speichern, sondern stattdessen auf einem externen Datenträger.
Einschränkung der zu synchronisierenden Daten
Microsoft ist so vermessen, zu vermuten, dass Sie nicht nur einen, sondern gleich mehrere PCs nutzen. Manchmal parallel, manchmal nacheinander, wenn Sie ein neues Gerät kaufen oder ein defektes ersetzen. Aus diesem Grund können Sie bestimmte Elemente und Einstellungen von Windows mit Ihrem Microsoft-Konto synchronisieren. Damit liegen diese Daten in der Cloud und sind für jeden Rechner, der sich mit Ihrem Microsoft-Konto anmeldet, verfügbar. Wird auch dort die Synchronisation eingeschaltet, dann werden die Einstellungen auf den neuen PC übertragen. Das spart Ihnen eine Menge an manuellem Einrichtungsaufwand.
Info
Erreichbarkeit über Skype und Teams: Skype ist vor allem bekannt als Programm, mit dem man kostenlos über das Internet telefonieren kann. Neben dieser Funktion hat es nach der Übernahme durch Microsoft noch eine weitere, wichtige Funktion im Windows-Umfeld bekommen: Es wird im Hintergrund verwendet, um mit Kontakten Nachrichten auszutauschen und diese bei Bedarf auch direkt anzurufen. Teams als Nachfolger von Skype funktioniert ähnlich. Auch für diese Dienste müssen Sie sich über Ihr Microsoft-Konto identifizieren.
Wenn Sie das aber aus Sicherheitsgründen nicht wollen, dann schalten Sie die Synchronisation aus:
1Klicken Sie in den Einstellungen auf Konten, Einstellungen synchronisieren.
2Deaktivieren Sie Synchronisierungseinstellungen, um die komplette Synchronisation von Einstellungen zu deaktivieren.
Alternativ können Sie einzelne Synchronisierungseinstellungen ausschalten. Beispielsweise kann es empfehlenswert sein, die Synchronisation der Passwörter, die ja doch ein wenig heikel sein kann, zu deaktivieren.
Ohne Cloud auf dem Mac
Auf dem Mac ändert sich Ihr Benutzerkonto nicht, wenn Sie sich gegen die Cloud entscheiden. Die iCloud-Anbindung wird über die Apple ID vorgenommen. Die Verknüpfung können Sie leicht lösen:
1Wechseln Sie in die Einstellungen des Mac.
2Klicken Sie auf iCloud.
3Unter Ihrem Kontobild klicken Sie auf Abmelden.
Diese Abkopplung vom iCloud-Speicher hat einige Auswirkungen: Beispielsweise ist der Fotostream, der Fotos zwischen iPhone, iPad und Mac synchronisiert, nicht mehr verfügbar. Neue Fotos erscheinen nicht darin, in der Foto-App sehen Sie nur die lokalen Bilder, die Sie auf den Mac übertragen haben.
Wenn Sie Fotos mit dem iPhone machen, die aufgrund der ausgeschalteten Synchronisierung auf dem Mac nicht mehr automatisch dorthin übertragen werden, gibt es eine Alternative: eine weniger bekannte, aber sehr komfortable Funktion namens AirDrop in macOS und iOS. Um diese Funktion zu nutzen, suchen Sie über Spotlight nach „Airdrop“ und aktivieren es. Auf dem iOS-Gerät können Sie dann über die Teilen-Funktion Ihren Mac sehen und als Ziel angeben. Dazu müssen beide Geräte im selben WLAN sein.
Wo liegen Ihre Dateien?
Wissen Sie genau, wo sich Ihre Dateien befinden? Falls die Antwort Nein lautet, ist das nicht ungewöhnlich. In Windows ist es seit vielen Versionen Standard, dass die Dateien des Benutzers kanalisiert werden. Die Idee dahinter: Sie sollen sich keine Gedanken darüber machen müssen, wo Ihre Dateien liegen. Jedes Programm kennt den Typ der Dateien, die es verarbeitet, und kann diese Dateien automatisiert im richtigen Verzeichnis ablegen. Dazu gibt es die sogenannten Bibliotheken. So wie eine echte Bücherei in Lesesäle und Regale aufgeteilt ist, wird auch hier eine grobe Vorsortierung der Dateien vorgenommen, und zwar in Dokumente, Bilder, Musik und Videos.
Erzeugen Sie beispielsweise in einer Office-App ein Dokument oder eine Tabelle, dann bietet Ihnen das Programm im Standard die Bibliothek Dokumente als Ziel an. Darin können Sie frei Unterordner anlegen. Auf Wunsch lässt sich ein beliebiges anderes Verzeichnis auf einem Datenträger anwählen. Da Benutzer jedoch meist faul sind, findet sich oft ein Großteil der Dateien in den Bibliotheken.
Die Bibliotheken sind zwar immer vorhanden, werden aber nicht im Standard im Explorer angezeigt. Wenn Sie diese im Ordnerbaum nicht sehen, klicken Sie auf Ansicht, Navigationsbereich, Bibliotheken anzeigen. Danach werden diese links im Ordnerbaum mit angezeigt.
Dateien aus Bibliotheken löschen
Warum kann es problematisch sein, diese Bibliotheken zu nutzen? Ganz einfach: Da sich die Bibliotheken bei allen Windows-PCs an derselben Stelle befinden und die meisten Nutzer ihre Dateien tatsächlich dort speichern, wissen auch neugierige Besucher und Kriminelle ganz genau, wo sie suchen müssen.
Um Ihren Rechner anonymer und datenfreier zu machen, hilft also ein Löschen der Dateien aus diesem Ordner. Der befindet sich – wenn Sie den Umweg über die Bibliotheken gar nicht erst gehen wollen – physisch im Verzeichnis c:\benutzer\<benutzername>. Wenn Sie sicher sein wollen, dass die Daten gelöscht werden, löschen Sie sie direkt über den Explorer aus diesem Verzeichnis.
Auf dem Mac verhält es sich ähnlich: Auch dort gibt es Benutzerbibliotheken. Diese finden Sie unter der Macintosh HD im Verzeichnis Benutzer unter Ihrem Benutzernamen.
Speicherung