Hundefotografie. Anna Auerbach

Hundefotografie - Anna Auerbach


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wird nicht verhindern können, dass die Ausrüstung irgendwann staubig oder schmutzig wird. Besonders die Frontlinsen der Objektive sollten regelmäßig gesäubert werden. Für leichte Staubablagerungen reicht es, wenn man den Staub mit einem Blasebalg wegbläst. Für stärkere Verschmutzungen bzw. Wasserflecken eignen sich weiche Mikrofasertücher oder spezielle Reinigungsstifte.

      Sollten sich auf Ihren Bildern Flecken zeigen, die nicht von Verschmutzungen der Objektivlinsen herrühren, ist vermutlich der Sensor Ihrer Kamera verschmutzt. Auch in diesem Fall kann der Blasebalg bereits Abhilfe schaffen. Sind die Verschmutzungen stärker, können Sie spezielle Pads zur Reinigung verwenden. Beachten Sie hierbei jedoch genau die Anweisungen aus Ihrem Kamerahandbuch sowie vom Hersteller der Reinigungsmittel, um Beschädigungen der Kamera bzw. des Sensors zu vermeiden.

       3.4Regenschutz

      Es lässt sich leider nicht verhindern, dass man während eines Shootings mal von einem Regenschauer überrascht wird. Für solche Fälle ist es ideal, wenn man einen Regenschutz bei sich hat, der sich über das Objektiv und die Kamera stülpen lässt. Hierfür gibt es spezielle Regencapes. Beachten Sie beim Kauf aber unbedingt die Größe, damit dieser auch zu Ihrer Ausrüstung passt. Je nach Objektiv gibt es unterschiedliche Ausführungen.

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      Pudelmischling Paula auf dem Arm ihrer Besitzerin – herzerwärmend, oder? Dieses Motiv bietet sich bei kleineren Hunden und Welpen immer an.

      135 mm | f/2,5 | 1/1000 s | ISO 200

       4 Einstellungen verstehen

      Bevor wir uns mit dem eigentlichen Fotografieren auseinandersetzen können, ist für viele von uns das technische Verständnis der Fotografie eine Hürde, die es zu überwinden gilt. Wir müssen nicht nur wissen, was etwa die Verschlusszeit bewirkt und wofür die Blende da ist, sondern wir müssen auch den Zusammenhang zwischen den einzelnen Parametern verstehen. Hat man diese erste Hürde einmal überwunden, ist der technische Part der Fotografie gar nicht mehr so schwierig.

      Unser erstes Ziel ist es, korrekt belichtete Aufnahmen zu machen, die weder verwackelt noch verschwommen sind und die das eigentliche Motiv – den Hund – in den Vordergrund rücken. Das klingt einfach und doch müssen wir dazu ein paar Dinge verstehen und richtig anwenden:

       Wir müssen eine ausreichend kurze Verschlusszeit verwenden, damit der Hund trotz Bewegung scharf abgebildet wird.

       Wir müssen die Blende so wählen, dass wir kurze Verschlusszeiten ermöglichen und darauf achten, dass wir den Hund schön freistellen bzw. den Fokus durch Unschärfe des Hintergrunds auf ihn lenken.

       Wir müssen dabei die korrekte Belichtung im Auge behalten und ggf. den ISO-Wert anpassen.

       Wir müssen den Autofokus richtig konfigurieren und darauf achten, dass der Fokus immer auf unserem Hund liegt.

       4.1Blende

      Die Blende hat einen ganz bedeutenden Einfluss auf unser Bild. Zum einen ist sie ein wichtiger Parameter für die korrekte Belichtung unseres Fotos. Zum anderen steuern wir damit die Schärfentiefe und erreichen so den häufig gewünschten Unschärfeeffekt, der durch eine große Blendenöffnung (kleiner Wert) erreicht wird.

      Der Unterschied springt sofort ins Auge: Über die Blende haben wir Einfluss auf die Schärfentiefe. Je weiter die Blende geöffnet ist (also je kleiner der Blendenwert), desto kleiner ist dieser Bereich. In der Hundefotografie arbeitet man meist mit einer solchen weit geöffneten Blende. Zum einen erreichen wir damit die für Bewegungsaufnahmen so wichtigen kürzeren Verschlusszeiten, weil durch eine weite Öffnung mehr Licht auf den Sensor trifft, zum anderen möchten wir den Hund optisch vom Hintergrund trennen – und genau das erreichen wir mit der Unschärfe.

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      135 mm f/2,0

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      135 mm f/4,5

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      135 mm f/13

      Bei geringem Abstand zum Hund kann eine weit geöffnete Blende aber auch Probleme verursachen. Unter Umständen liegt dann nur eines der beiden Augen in der Schärfeebene und das andere ist unscharf. Es ist oft Fluch und Segen zugleich und man muss vorsichtig ausprobieren, welche Einstellungen einen schön weichgezeichneten Hintergrund ergeben, das gewünschte Motiv aber noch scharf abbilden. Das richtige Fokussieren (mehr dazu in 4.11) ist dabei besonders wichtig. Liegt der Schärfepunkt nur leicht falsch, kann das bei geringer Schärfentiefe dazu führen, dass der Hund auf dem Foto völlig unscharf ist.

       4.2Belichtungszeit

      Die Verschluss- oder Belichtungszeit markiert den Zeitraum, in dem der Verschluss geöffnet ist und Licht auf den Sensor trifft. Je länger diese Zeit ist, desto mehr Licht kann auf den Sensor treffen. Aber je länger sie ist, desto wahrscheinlicher ist auch, dass entweder wir das Bild durch unsere unruhige Hand verwackeln oder dass der Hund durch seine Bewegung verwischt. Aus diesem Grund verwenden wir in der Hundefotografie zumeist recht kurze Verschlusszeiten.

      Bei Porträts von Hunden müssen die Verschlusszeiten nicht ganz so kurz sein, aber man sollte bedenken, dass Hunde nur in den seltensten Fällen wirklich ganz still sitzenbleiben. Ein guter Richtwert ist eine Belichtungszeit von 1/400 s oder kürzer. Fotografieren wir Hunde in Bewegung, müssen wir zwangsläufig auf Verschlusszeiten von 1/1000 s oder kürzer ausweichen, um die Bewegung des Hundes einzufrieren. Denn verwendet man hier zu lange Belichtungszeiten, zeigt sich ein Wischeffekt. Natürlich lässt dich dieser Effekt auch gezielt kreativ nutzen, in der Regel möchte man aber ein unverwischtes, scharfes Bild des Hundes in Action.

      Die Belichtungszeit sollte im optimalen Fall so kurz sein, dass sie verwacklungsfreie Bilder ermöglicht, aber nicht unnötig kurz ist. Nun könnte man meinen, dass man der Einfachheit halber nun einfach immer 1/2000 s oder kürzer für alle Bilder verwendet. Aber so leicht ist es dann doch nicht, denn hier kommen das vorhandene Licht sowie das Rauschverhalten bei hohen ISO-Werten ins Spiel.

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      Aufgrund der Belichtungszeit von 1/250 s zeigt das Bild Bewegungsunschärfe.

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      Mit einer Verschlusszeit von 1/1600 s wird nicht nur die Bewegung des Hundes, sondern sogar das spritzende Wasser scharf abgebildet.

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       4.3Das Zusammenspiel und der ISO-Wert

      Wir müssen nun die beiden Parameter Blende und Verschlusszeit jeweils so aneinander anpassen, dass sie bei der gegebenen Lichtsituation ein korrekt belichtetes Bild ermöglichen. Je weiter wir die Blende schließen, desto länger muss die Verschlusszeit


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