Hundefotografie. Anna Auerbach

Hundefotografie - Anna Auerbach


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zu den Lichtsituationen an. Sie können einstellen, ob die Sonne scheint, es bewölkt ist oder Sie gerade bei Kunstlicht fotografieren. Sie können den Weißabgleich mithilfe einer Graukarte auch selbst einstellen. Allerdings halte ich das für die Hundefotografie, die draußen unter sich stetig ändernden Lichtverhältnissen stattfindet, nicht für sinnvoll. Ich mache mir die Sache mit dem Weißabgleich einfach und wähle hierfür in meiner Kamera die Einstellung »automatisch«. Dadurch bestimmt die Kamera den Weißabgleich je nach Lichtsituation selbst. Und in den meisten Fällen ist das Ergebnis auch wirklich gut. Da ich aber ohnehin in RAW aufnehme, kann ich beim Entwickeln der Fotos den Weißabgleich noch beliebig anpassen, falls die Kamera doch daneben lag – oder ich kann mit dem Weißabgleich noch etwas an der Bildstimmung feilen, wenn ich das Bild eher warm oder kühl haben möchte.

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      Der Weißabgleich hat einen bedeutenden Einfluss auf die Bildwirkung. Zum Vergleich hier die zwei Extreme: links ist er etwas zu kühl, rechts etwas zu warm.

       4.9JPG oder RAW?

      Bei fast allen Kameras können Sie wählen, ob die Aufnahmen als JPG oder RAW gespeichert werden. Während Fotos als JPG deutlich weniger Speicherplatz benötigen und sofort auf fast allen Geräten dargestellt werden können, muss eine RAW-Datei zuerst in einem RAW-Konverter entwickelt und anschließend als JPG abgespeichert werden. Der Vorteil von RAW-Dateien liegt darin, dass deutlich mehr Bildinformationen vorhanden sind und man dadurch mehr Möglichkeiten in der Nachbearbeitung hat. So können beispielsweise Bereiche im Bild, die über- oder unterbelichtet sind, in der Nachbearbeitung bei einer RAW-Datei bis zu einem gewissen Punkt wiederhergestellt werden.

      Überlegen Sie sich, was Sie mit Ihren Fotos machen möchten. Wenn Sie ohnehin nicht viel bearbeiten und die Fotos lieber schnell mit anderen teilen möchten, ist JPG die richtige Wahl. Legen Sie jedoch Wert auf bestmögliche Qualität und haben Sie Spaß an der Entwicklung und Bearbeitung Ihrer Fotos, dann nehmen Sie Ihre Fotos am besten in RAW auf. Eine sehr bequeme Lösung ist es auch, die Aufnahmen sowohl als RAW als auch als JPG zu speichern, sofern Ihre Kamera dies kann. So sind Sie für beide Fälle gewappnet und haben auch immer die RAW-Datei auf der Festplatte, wenn Sie ein Bild später einmal aufwendiger bearbeiten möchten.

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      JPG: die Kamera hat alle Entwicklungsschritte selbst vorgenommen.

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      RAW: Das Foto ist im Rohformat und wirkt daher etwas flau.

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      Entwickeltes RAW: Parameter wie Weißabgleich, Kontrast und Anpassungen der Farben wurden vom Fotografen vorgenommen.

       4.10Belichtungsmessung

      Die meisten Kameras bieten Ihnen unterschiedliche Messmethoden an, um die korrekte Belichtung zu bestimmen. Diese unterscheiden sich in der Gewichtung der Bildbereiche.

       Die Matrixmessung sorgt für eine einheitliche Gewichtung über das gesamte Bildfeld. Je nach Fellfarbe des Hundes kann dies jedoch häufig zu einer falschen Belichtung führen.

       Die Mittenbetonte Messung legt den Messschwerpunkt mit einer hohen Gewichtung auf den Kreis in der Mitte des Bildfelds. Befindet sich der Hund aber nicht in der Bildmitte, besteht auch hier die Gefahr der Fehlbelichtung.

       Die Spotmessung misst die Belichtung an der Position des gewählten Fokusmessfelds. Hier ist am ehesten die Möglichkeit gegeben, dass der Hund, auf den Sie fokussieren, korrekt belichtet wird.

       Bei der lichterbetonten Messung richtet sich die Kamera mit der Belichtung nach den hellsten Motivbereichen. So lässt sich der Detailverlust in den hellsten Bildarealen verringern, zum Beispiel beim Fotografieren von weißen Hunden im Sonnenlicht.

      Tipp:

      Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Belichtungsmessung an die Lichtsituation bzw. die Fellfarbe des Hundes anzupassen. Dennoch wird es oft erforderlich sein, Testaufnahmen zu machen und ausgehend davon die Belichtung über die Belichtungskorrektur leicht anzupassen.

       4.11Fokussieren

      Ein richtig sitzender Fokus ist für gelungene Hundefotos ganz entscheidend. Stellen Sie sich vor, Sie haben den perfekten Moment festhalten können, schauen sich aber dann das Foto an und merken, die Kamera hat statt auf den Hund auf den Hintergrund fokussiert.

      Überlässt man die Fokussierung der Kamera, gleicht das Ergebnis einem Überraschungsei. Mal bekommt man das, was man sich wünscht, und manchmal etwas völlig anderes. Wenn Sie also sicherstellen möchten, dass die Kamera wirklich auf den Hund fokussiert, sollten Sie sich von der Autofokus-Automatik abwenden. Das bedeutet aber keinesfalls, dass Sie manuell scharfstellen müssen. Aktuelle Kameras verfügen meist über ganz hervorragende Autofokusmodule, die Sie nur für Ihre Zwecke konfigurieren müssen.

       Einzelautofokus oder kontinuierlicher Autofokus?

      Eine ganz grundlegende Einstellung besteht darin, der Kamera mitzuteilen, welche Art von Motiv Sie fotografieren. Handelt es sich um ein statisches Motiv, ist der Einzelautofokus (AF-S) die richtige Wahl. In diesem Modus fokussieren Sie mit halbgedrücktem Auslöser auf das Motiv und die Kamera speichert den Schärfepunkt, bis Sie den Auslöser betätigen. Selbst bei Porträtaufnahmen kann dies jedoch zu Fehlfokussierungen führen, weil viele Hunde nicht völlig still sitzenbleiben. Schon leichte Bewegungen des Kopfs können besonders bei offener Blende dazu führen, dass die Schärfeebene zu weit vorn oder hinten liegt und die Augen daher nicht ganz scharf dargestellt werden.

      Es gibt aber noch einen anderen Modus, der sich für bewegte Motive eignet, die sich auf die Kamera zu oder von ihr wegbewegen. Beim kontinuierlichen Autofokus (AF-C, auch AI Servo) führt die Kamera den Fokus bei halbgedrücktem Auslöser permanent nach, bis Sie den Auslöser betätigen. Dieser Modus ist nicht nur für Actionaufnahmen geeignet, sondern lässt sich auch bei Porträts verwenden. Sie sind also gut beraten, wenn Sie diesen Modus für die Hundefotografie immer in Verwendung haben.

      Tipp:

      Bei vielen Kameras kann man sich den Fokuspunkt auf den Bildern im Ansichtsmodus einblenden lassen. Das ist bei Actionaufnahmen oft sehr hilfreich. So können Sie sich selbst kontrollieren und schauen, ob Sie den Fokus korrekt gesetzt hatten oder ob Sie das noch verbessern sollten.

       Messfelder

      Je nach Modell verfügt Ihre Kamera über eine bestimme Anzahl an Fokusmessfeldern. Sie können über die Pfeiltasten, die Wippe oder einen Joystick auf der Rückseite der Kamera auswählen, welches Fokusfeld aktiv ist. Richten Sie dieses Fokusfeld immer möglichst auf die Augen des Hundes. Ist der Hund in Bewegung, dann reicht es aus, wenn Sie zumindest den Kopf mittels des Messfelds fokussieren. Im Menü können Sie meist einstellen, welche Größe die Fokusfelder haben und wie viele Fokusfelder aktiv sein sollen.

      Ob Sie mehrere Fokusfelder aktivieren, das automatische Tracking Ihrer Kamera verwenden oder sich auf ein Fokusfeld manuell festlegen, ist auch ein Stück weit eine Frage der eigenen Präferenz. Probieren Sie verschiedene Einstellungen aus und schauen Sie, mit welchen Sie die besten Ergebnisse erzielen. Ich persönlich habe gute Erfahrung mit einem einzelnen Fokusfeld gemacht, das ich aktiv selbst setze. Das setzt zwar voraus, dass ich das Feld verschiebe, sobald sich die Positionierung


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