Drachengabe - Halbdunkel - Diesig - Finster. Torsten W. Burisch
besorgt er darüber war. „Nur gut“, fuhr er schließlich fort, „dass Malus zufällig hier vorbeikam und mich umgehend zu Hilfe geholt hat.“
Dantra musste sich von innen auf die Wange beißen, um nicht draufloszuschimpfen. Seiner Beherrschung wurde aber erst recht alles abverlangt, als er den Jungen sah, der nun hinter seinem Vater hervorkam und mit einer Unschuldsmiene und einem „Ist schon gut, habe ich doch gerne getan“-Grinsen im Gesicht vor ihm stand.
„Wie wäre es, Malus, wenn du Dantra zurück zu seinem Zimmer begleiten würdest? Dantra möchte dir sicherlich für deine Hilfe danken. Das wäre doch eine gute Gelegenheit.“
„Äh ...“ Nun kam Malus doch etwas in Bedrängnis. Mit einem bis in die Haarspitzen hasserfüllten Dantra wollte er wohl lieber nicht alleine gelassen werden. Zumal dieser ihn hinter dem Rücken des Barons in freudiger Erwartung angrinste. „Aber Papa, du weißt doch, wie bescheiden ich bin. Ein Dankeschön wäre mir nur peinlich. Und außerdem will ich unsere Gäste doch morgen früh verabschieden. Also sollte ich zusehen, dass ich so schnell wie möglich ins Bett komme. Gute Nacht, Papa. Gute Nacht, Dantra.“ Er drehte sich um und verschwand, bevor der Baron seinem Vorschlag Nachdruck verleihen konnte.
„Ach, er ist so ein besonderer Junge, nicht wahr?“ Eine eher rhetorische Frage, denn der Baron sah nicht Dantra dabei an, sondern starrte verzückt und stolz seinem Sohn nach.
Dantra kommentierte die Frage nur mit einem zähneknirschenden „Das ist er“. Nicht nur die letzte Chance, ihn doch noch zur Strecke zu bringen, war dahin, jetzt musste er auch noch den langen Weg zurück zu seinem Zimmer mit dem Baron und seinen Fragen verbringen. Wo er aufgewachsen sei, wie er Akinna getroffen hätte und was er über seine Familie wüsste. Diese letzte Frage war seinem Gastgeber besonders wichtig. Dantra vermutete, dass der Baron überzeugt war, dass nur jemand, dessen Vorfahren von jeher gegen die Obrigkeiten gekämpft hatten, wirklich etwas in diesem endlos scheinenden Kampf gegen die Drachenherrschaft bewirken konnte. Dantra war überglücklich, als der Baron stehen blieb und eine Tür öffnete, die aussah wie all die anderen Türen auch. Es war der Seiteneingang seines Zimmers. Derjenige, durch den er Malus ein gefühltes Leben zuvor verfolgt hatte. Einer der spatzenartigen kleinen Vögel flog durch den Türspalt und entzündete die drei Kerzen auf einem der beiden Ziertische neben dem Bett.
„Ich wünsche dir eine erholsame, Kraft spendende, aber vor allem friedliche Nacht.“ Mit diesen Worten und einem freundlichen Lächeln wandte sich der Baron ab und war kurz darauf hinter einer Korridorecke verschwunden.
Dantra wusch sich seinen verletzten Arm. Nachdem das Blut verschwunden war, sah es nun nur noch aus, als wäre er in einen Elefantendornbusch gefallen. Er legte sich ins Bett. Allerdings nicht, ohne vorher darunterzusehen. Er löschte das Licht und unter den warmen, weichen Daunen fiel er kurz darauf in einen vorerst traumlosen, tiefen Schlaf.
***
Es ist kalt. Bitterkalt.
Es ist nass. Ekelig nass.
Und es ist dunkel. Furchtbar dunkel.
Ich glaube, ich möchte zurück.
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