Parzival. Auguste Lechner

Parzival - Auguste Lechner


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hatte sie schon einmal gesehen und gehört, vielleicht auch im Traum. Nun müssten gleich ihre Frauen kommen, ja, da waren sie schon, sie hatte es nur nicht gleich bemerkt … und dann würde Tampanis kommen oder irgendein anderer, wenn der alte Knappe nicht mehr am Leben war …

      Aber es musste wohl doch Tampanis sein, der dort unter der Tür stand, den Helm in der Hand, und er sah aus, als käme er geradewegs aus der Hölle. Wenn nur die Frauen ihre Lichter ruhig halten wollten! Aber die Flämmchen der Kerzen zuckten und flackerten und alles wurde so gespenstisch lebendig, dass einen selbst die vertrauten Dinge erschreckten.

      Jetzt verbeugte sich Tampanis: Immer sah er ein wenig aus wie eine Holzfigur, mit seinem redlichen, bekümmerten Gesicht, den großen Händen und den eckigen Knien.

      Ja, und jetzt kam er herüber, quer durch den Saal, er stolperte fast vor Müdigkeit. Viele Male hatte sie ihn im Traum so auf sich zukommen gesehen, genau so. Oder vielleicht waren es gar keine Träume gewesen. Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, nun würde er gleich sagen …

      Aber Tampanis sagte nichts. Kein Wort brachte er heraus von allem, was er sich in der langen Zeit unterwegs so sorgsam zurechtgelegt hatte. Nicht einmal anzusehen wagte er sie.

      »Oh, Herrin«, murmelte er nur mit gesenktem Kopf, während er niederkniete, »ich bringe …« Nein, er konnte nicht! Er war ein einfältiger alter Knappe, dem die Worte nicht gern gehorchten. Aber hatte er nicht seinem sterbenden Herrn versprochen, der Königin selbst die Botschaft zu bringen? Das musste er halten, wenn es ihm auch noch so schwerfiel.

      Die Königin Herzeloide blickte hinab auf diesen grauen Kopf, der so traurig und ratlos aussah. Und da tat ihr mitten in ihrem eigenen Kummer der Knappe leid, der so gut und ritterlich war, obgleich nie das Schwert eines Königs oder eines Bischofs seine Schulter berührt hatte. Nein, warum sollte er es noch einmal sagen, was sie doch schon längst wusste.

      Sachte strich sie über sein Haar und dann noch einmal. Freilich zitterte ihre Hand: Aber es tat gut, ein wenig Wärme zu fühlen.

      »Lass nur, Tampanis«, sagte sie und ihre Stimme, die so arm und fremd klang, trieb ihm die Tränen in die Augen. »Du brauchst es nicht zu sagen. Ich weiß, dass mein Gemahl nicht wiederkommt. Ich habe es immer gewusst, seit er fortgeritten ist«, fügte sie ganz leise, wie für sich selbst, hinzu.

      Dann stand sie auf.

      In diesem Augenblick fuhr ein so schneidender Schmerz durch ihren Leib, dass sie taumelte und nach der Stuhllehne griff. Es war gleich wieder vorüber und sie stieg die Stufen hinab in den Saal, um nach ihrer Kemenate zu gehen. Aber plötzlich, ehe noch die Frauen ihr beistehen konnten, wankte sie und sank lautlos zusammen. –

      In dieser Nacht kam Herzeloides Sohn zur Welt.

      Er war stark und schön, und als sie ihn ansah, da wusste sie, dass sie ihn so sehr lieben würde, dass sie es nicht ertragen könnte, ihn jemals zu verlieren. Und sie schwor bei sich, alles so zu ordnen, dass er sie nie verlassen sollte.

      Aber Menschen schwören mancherlei und dennoch geschieht alles ganz anders.

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