Faith. Grace Goodwin

Faith - Grace Goodwin


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die Prinzessin auf Alera eintraf, hatte man eine Gruppe Garden aus dem Hause Jax damit beauftragt, sie und ihre mysteriösen Begleiterinnen zu beschützen. Alle unserer Männer waren getötet worden, abgesehen von Zel, der schwer verletzt in einen ReGen-Tank verlegt worden war. Unser teuerster und beliebtester Mann für alle Gelegenheiten, Cassander, war ebenfalls verletzt worden.

      Wir hatten geglaubt, dass der Angriff von jemandem außerhalb unserer Familie durchgeführt wurde, einem Killerkommando, das den Auftrag hatte, unsere Leute zu ermorden.

      In der Nacht des Empfangs zu Ehren der Prinzessin aber hatten wir eine sehr viel verstörendere Wahrheit entdeckt. Zel war Teil eines Kommandos gewesen, dass die Prinzessin und ihre beiden Begleiterinnen umbringen sollte. Als das nicht funktionierte, hatte der Schweinehund Trinity auf ihrem eigenen Empfang gekidnappt.

      Mit dem Wappen der Familie Jax auf der Brust.

      Wenn er nicht bereits tot wäre, dann würde ich ihn eigenhändig umbringen. Und zwar langsam.

      Prinzessin Trinity konnte zum Glück befreit werden. Zel war dabei umgekommen. Zwar bedauerte ich nicht sein Ableben, allerdings wünschte ich mir, ich könnte ihn vernehmen. Wir waren fast wie Brüder gewesen, nach seiner Tat aber erkannte ich ihn nicht mehr wieder. Ich hätte gerne herausgefunden, für wen er arbeitete. Offensichtlich war er nur eine Marionette gewesen. Nicht allzu clever. Leicht zu ersetzen.

      Solange wir nicht wussten, wer hinter dem üblen Komplott gegen Königin Celene steckte, war die Prinzessin nicht sicher. Die Spannung in unserem Hause war ins Unermessliche gestiegen. Waren alle Mitglieder der Familie Jax Feinde der Königin und ihrer Familie? Wollten wir ihnen Schaden zufügen? Sie tot sehen? Derartige Fragen geisterten derzeit in der Presse herum.

      Niemals, mit Worten allein aber würden wir nicht unsere Unschuld belegen können. Da unser Name in Verruf geraten war, konnte nur der Kopf des Verräters unsere Unschuld beweisen. Ich wollte das Ganze so schnell wie möglich hinter uns bringen und hatte mehr Zeit mit meinen Eltern verbracht. Ich hatte meine eigenen Verpflichtungen und kümmerte mich um die finanziellen Folgen unseres jetzt angeschlagenen Familiennamens. Ich konnte es mir nicht leisten mich in meinem Apartment zu verstecken. Für meine leicht reizbare Mutter oder meinen liebenswerten, aber verantwortungslosen Vater stand zu viel auf dem Spiel, als dass sie dieses finanzielle Fiasko alleine bewältigen konnten.

      Es gab noch einen anderen Grund, warum ich mich in den letzten Tagen öfters als sonst im Anwesen unserer Familie aufgehalten hatte. Jemand im Haus hatte etwas mit mir angestellt. Ein gewisser Duft lag in der Luft, ein Duft, den ich nur als hypnotisierend beschreiben konnte und der in fast jedem Raum meine Sinne kitzelte. Mein Schwanz regte sich. Er war nicht vollständig erwacht, aber … auch nicht länger am Schlafen. Die verfahrene Situation quälte mich.

      Das erste Mal war vor einigen Tagen, als ich im leeren Esszimmer gestanden hatte. Ich hatte dort mein ganzes Leben lang meine Mahlzeiten eingenommen und mein Schwanz war nie dick geworden, nie in meiner Hose angeschwollen. Die Erregung überkam mich wie Heißhunger, aber nicht aufs Essen, dass dort später serviert wurde, sondern auf die feuchte, begierige Muschi einer Frau.

      Was zum Teufel war nur los mit mir? Eine Frau war es, die mich eines Tages erwachen lassen sollte, und zwar nur eine einzige. Meine Partnerin.

      Ich hatte mich gezwungenermaßen entschuldigt und mein altes Zimmer aufgesucht, dann hatte ich meine Hose aufgerissen und den wachsenden Drang in meinen Eiern gelindert. Ich hatte zum ersten Mal gesehen, wie mein Schwanz zu einer Keule angewachsen war, mit fetten Venen an den Seiten und breitem Kopf. Er war geil. Ich hatte ihn gestreichelt und einen übermächtigen Anflug des Verlangens gespürt, aber das Verlangen war nicht gestillt worden.

      Die Erregung war abgeklungen. Ich fragte mich, ob mein Körper nach fast dreißig Jahren ohne Partnerin schlicht und einfach verrückt geworden war. Denn es war weit und breit keine Partnerin in Sicht, nur dieser Duft. Er war flüchtig. Trügerisch. Immer wieder schnappte ich sein ätherisches Aroma auf.

      Es fühlte sich an, als ob ich einem Gespenst hinterherjagte. Oder, schlimmer, als ob ich den Verstand verloren hatte.

      Ich wollte die Antwort herausfinden. Diejenige finden, die mich erweckt hatte. Jedes Mal, wenn ich mein Elternhaus besuchte, hoffte ich darauf, diesen schwer fassbaren, süchtig machenden Duft einzuatmen.

      Und ich wurde immer frustrierter—mein Schwanz wurde jedes Mal, sobald ich den Duft erhaschte härter—und mein Körper wollte immer dringender ficken. Sich paaren. Jene Frau befriedigen, die mich so geheimnisvoll neckte.

      Mein Sprinter stoppte vor dem Portal und ich stieg in die kalte Luft hinaus, mein Schwanz war wieder so wie immer, schlafend. Meine Schritte aber versprühten einen neu gefundenen Elan, als ich mich der Haustür näherte.

      Die Bediensteten grüßten mich und ein vertrautes Gesicht nahm mir den Mantel ab. Manchmal war es gut, wieder zu Hause zu sein.

      Zu Hause. Sollte ich meine Partnerin finden, dann würde ich eventuell auf unser Anwesen zurückkehren und hier, wo mein Vater sie verwöhnen und meine Mutter sie mit Aufmerksamkeiten überschütten konnte, meine Kinder großziehen.

      Selbst jetzt, als ich dabei war einem Verräter ins Gesicht zu blicken, war ich wie besessen von ihr, musste ich ständig an sie denken. Mich fragen, wie sie wohl aussah. In welch noble Familie sie geboren worden war. Denn ich glaubte jetzt tatsächlich, dass es eine unbekannte Frau war, deren Duft mich überall in diesem Haus anstachelte. In der Bibliothek, in meinem alten Schlafzimmer, selbst in der Garderobe. Ich war in meinem Elternhaus ständig aufgegeilt und das trieb mich in den Wahnsinn. Eigentlich sollte ich mich um den Spitzel sorgen und nicht auf einen geheimnisvollen, lieblichen Duft freuen, der meinen Schwanz einmal mehr ersteifen lassen würde.

      Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Lust auf Sex. Das Verlangen hatte bisher geruht, weil … nun, deswegen. Auf Alera wurde der Schwanz eines Mannes erst lebendig, wenn er seiner Partnerin gegenüberstand. Davor konnte er zwar Erregung spüren, aber er wurde nie steif. Ich konnte meinen Schwanz zwar wichsen, verspürte aber keine Befriedigung dabei und ich spritze auch nicht ab, denn mein Körper wartete auf die Richtige. Aber wer zum Teufel war sie nur?

      Ich fuhr mit meiner Hand über meinen Nacken, als ich durch den reich geschmückten Flur lief. Meine Eltern hielten sich nie zurück, wenn es darum ging ihren Reichtum zur Schau zu stellen.

      Ich folgte dem Stimmengewirr bis zum Büro meines Vaters und ich war bereit dem Verräter eigenhändig die Fresse zu polieren. Die ganze aufgestaute Energie brauchte dringend einen Auslass und ich war froh, dass ein Mann ohne Ehrgefühl sich dafür zur Verfügung stellen würde. Zel war tot, aber dieser andere Typ … würde für seine Sünden geradestehen.

      Ich erblickte meinen Vater, meine Mutter und drei Garden. Alle standen sie mit dem Rücken zu mir und blickten auf das lange Sofa vor dem jetzt kalten Kamin. Wenn Vater nicht an seinem Schreibtisch arbeitete—vor dem großen Fenster und mit Ausblick auf den Garten des Anwesens—, dann saß er oft dort und las. Das hier war sein Rückzugsort und es war sonderbar, so viele Leute hier zu sehen.

      Meine Mutter hörte mich und drehte sich zu mir um. “Thordis, ich bin so froh, dass du da bist.” Sie kam anmutig wie immer zu mir herüber und fasste meinen Oberarm. Ihr graues Haar war zu einem einfachen Dutt hochgesteckt, die Linien auf ihrem Gesicht waren tiefer als gewöhnlich. Ihre Lippen waren gespitzt. Ihr sonst so frostiges Gesicht sah besorgt und verärgert aus. “Wir haben sie ertappt, als sie dabei war mein Schlafzimmer zu durchsuchen.”

      Das Wort sie und der herbe Waldgeruch trafen mich im selben Moment. Diesmal aber war es sehr viel mehr als nur ein Hauch der erotischen Duftnote. Mein Schwanz zuckte und wurde steif. Mein gesamter Körper verhärtete sich zu einer notgeilen Steinsäule und mein Verstand setzte aus. Ich war wie verwandelt und in mir erwachte plötzlich ein Instinkt, den ich nie zuvor verspürt hatte. Er war mächtig. Dominant. Bereit zuzuschlagen …

      Verfickt nochmal. Ich murrte insgeheim. Ich musste mich zusammenreißen. Das hier war nicht der richtige Zeitpunkt für meinen Schwanz—

      “Sie?” fragte ich ungläubig und rappelte mich soweit auf, um auf dieses eine Wort eingehen


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