Das kleine 1 x 1 der Oralchirurgie. Группа авторов
der Handseife benetzt wird.
Abb. 2-8 bis 2-15 Diese Schritte werden nun für die linke Hand und den linken Unterarm wiederholt. Anschließend wird die Handseife von den Händen in Richtung der Unterarme abgespült und nach Abtropfen sorgfältig in derselben Richtung mit einem Tuch trocken getupft.
Bei der Händedesinfektion unterscheidet man zwischen einer hygienischen und einer chirurgischen Händedesinfektion. Bei der hygienischen Händedesinfektion werden die getrockneten Handflächen mit einem geeigneten Desinfektionsmittel komplett benetzt und so eingerieben, dass Vorder- und Rückfläche, Nagelfalze, Daumen, Finger-Zwischenbereiche sowie Fingerkuppen mit dem Mittel in Berührung kommen (Abb. 2-16 bis 2-23). In der Regel werden dazu 3 ml Desinfektionslösung verwendet. Die hygienische Händedesinfektion findet vor und nach jedem Patientenkontakt statt. Ebenso sollte vor aseptischem Arbeiten und nach Kontakt mit infektiösem Material eine hygienische Händedesinfektion stattfinden.
Abb. 2-16 Hygienische und chirurgische Händedesinfektion beginnen mit der Benetzung der Handflächen mit einem Desinfektionsmittel.
Abb. 2-17 Der Handrücken der linken Hand einschließlich des Handgelenks ist mit der rechten Handfläche durch Vor- und Rückbewegungen einzureiben.
Abb. 2-18 Danach folgt dasselbe für die andere Hand.
Abb. 2-19 Die Handinnenflächen sollen aneinander gerieben werden, wobei die Finger ineinander übergreifen.
Abb. 2-20 und 2-21 Die Desinfektion der Fingerrücken erfolgt jeweils in der Handfläche der anderen Hand, indem diese seitlich hin und her bewegt werden.
Abb. 2-22 und 2-23 Der Daumen der linken Hand ist in der umschlossenen Handfläche der rechten Hand zu drehen und umgekehrt.
Die chirurgische Händedesinfektion sollte von allen Personen durchgeführt werden, die unmittelbar im Sterilbereich an einer Operation beteiligt sind. Im Gegensatz zur hygienischen Händedesinfektion werden zusätzlich zur Handdesinfektion auch die Unterarme und Handgelenke mit einbezogen (Abb. 2-24). Somit dauert die chirurgische Händedesinfektion deutlich länger als die hygienische, wird aber mit denselben Desinfektionsmitteln durchgeführt. Eine Waschung der Hände mit Seife ist nicht mehr Bestandteil der chirurgischen Händedesinfektion. Sollte eine Verunreinigung der Haut vorliegen, so wird empfohlen, nach dem Händewaschen eine 10-minütige Pause bis zur chirurgischen Händedesinfektion einzulegen. Es gilt besondere Aufmerksamkeit darauf zu legen, dass die Hände vor der Desinfektion ausreichend getrocknet sind und eine lückenlose Benetzung aller Hautareale und Nagelfalze unter Berücksichtigung der spezifischen Einwirkzeiten der Herstellerangaben eingehalten wird.
Abb. 2-24 Bei der chirurgischen Händedesinfektion werden zusätzlich zu den Handflächen zuvor auch die Unterarme und Handgelenke mit Desinfektionslösung benetzt.
Die sterile Schürze (über der Operationskleidung) und sterilen Handschuhe dürfen erst angezogen werden, wenn das Händedesinfektionsmittel an Händen und Unterarmen vollständig verdunstet ist2,3.
Die sterile Zone umfasst den steril abgedeckten Oberkörper des Patienten, den Instrumententisch sowie das assistierende Operationspersonal. Zu den sterilen Flächen gehören die Vorderseite der sterilen Schürzen, die Oberseiten von sterilen Tüchern sowie die sterilen Überzieher der Lampengriffe. Innerhalb des sterilen Bereichs bleiben die Hände stets oberhalb des Bauchnabels. Praxis- oder Klinikpersonal, dass nicht steril gekleidet ist, muss einen Abstand von mindestens 50 cm zum sterilen Bereich einhalten.
Instrumente
Operationsinstrumente für oralchirurgische Eingriffe lassen sich nach ihren Funktionen unterteilen. Dabei wird grob zwischen Halteinstrumenten, Fassinstrumenten, Schneideinstrumenten, Präparationsinstrumenten, Tastinstrumenten, rotierenden Instrumenten und Nahtinstrumenten (inkl. Nahtmaterialien) unterschieden. Die Instrumente können in einem Grundsieb oder Operationssieb für bestimmte operative Eingriffe (für dentoalveoläre, parodontale und apikale Chirurgie, Weichgewebschirurgie etc.) zusammengestellt werden, aber auch als einzelnes Instrument steril verpackt zur Verfügung stehen. Die individuelle Gestaltung der Operationssiebe ist hierbei dem Chirurgen selbst überlassen.
Halteinstrumente
Die Halteinstrumente sorgen während des operativen Eingriffs für eine bessere Übersicht. Für das Abhalten des angrenzenden Weichgewebes oder des Mukoperiostlappens werden stumpfe Wundhaken gegenüber scharfen Wundhaken (Ein-, Doppel- und Mehrzinker) bevorzugt, da letztere ein zusätzliches Trauma am Weichgewebe verursachen. Stumpfe Wundhaken, wie Wundhaken nach Langenbeck (Abb. 2-25), Wangenhaken nach Middeldorpf (Abb. 2-26) oder Vestibulumhaken (Abb. 2-27), dienen zum Abhalten von Wange und Lippe meist während der Schnittführung oder der Nahtlegung. Bei operativen Eingriffen am Mundboden kann zum Abhalten der Zunge zusätzlich der gefensterte Zungenspatel nach Brünings (Abb. 2-28) zum Einsatz kommen. Ist einmal der Mukoperiostlappen mobilisiert, so wird dieser auf der bukkalen Seite mit Hilfe des Wundhakens nach Langenbeck, bei unteren Weisheitszahnentfernungen auch mit dem Wundhaken nach Wilde (Abb. 2-29, Video 2-1), und lingual mit dem biegbaren Hirnspatel nach Davis (Abb. 2-30) ferngehalten. Dabei ist der Knochenkontakt mit dem Halteinstrument auf Höhe der Lappenbasis unerlässlich, da sonst bei Zug die Gefahr besteht, dass der Lappen am Schnittende einreißt.
Abb. 2-25 Wundhaken nach Langenbeck (schmal und breit).