Red Dirt Heart: Ungezähmte Erde. N.R. Walker

Red Dirt Heart: Ungezähmte Erde - N.R. Walker


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nach Darwin vorgeschlagen hatte.

      Wir fuhren mit dem Taxi zu der Adresse, die Sam uns gegeben hatte, und er und Ainsley warteten auf dem Gehweg auf uns.

      »Wie war euer Essen?«

      Charlie zuckte mit den Schultern. »Essen war gut, meine Rede beschissen.«

      Ich lachte. »Ignoriert ihn. Seine Rede war brillant.« Ich sah mir den Ort an, an den Sam uns gelotst hatte. Es war ein griechisches Restaurant. »Seid ihr gerade mit dem Essen fertig?«, fragte ich.

      Sam und Ainsley lächelten. »Nein«, sagte sie, »wir nehmen euch mit nach oben.«

      Ich schaute zum zweiten Stock hinauf. Es sah nach, nun ja, nichts aus. »Okay…«

      Sam grinste. »Es wird dir gefallen.« Er sah Charlie an. »Du wirst mich wahrscheinlich umbringen.«

      Darüber musste ich lachen, aber Charlie sah nach oben und musterte dann vorsichtig seinen Bruder. »Warum hab ich das Gefühl, dass mir nicht gefallen wird, was da oben ist?«

      Sam schnaubte und klopfte Charlie auf die Schulter. »Komm schon.« Er ging zum Eingang, blieb dann aber stehen. »Nur, damit du es weißt, ich war noch nie hier, also entschuldige ich mich, falls es langweilig ist.«

      »Klingt verdächtig«, murmelte Charlie, aber wir folgten ihm die Treppe nach oben und landeten in einer Bar.

      Einer Schwulen-Bar. Ich betonte das Wort, weil es nicht wie eine normale Schwulen-Bar in der Stadt war. Es war kaum zehn Uhr abends und der Raum nur spärlich beleuchtet. Aber es war spät genug, dass bereits etliche Gäste da waren. Die meisten tranken und unterhielten sich. Größtenteils waren es Männer. Sam lachte über Charlies Gesichtsausdruck. »Oh, komm schon«, neckte er ihn. »Wie oft macht ihr das?«

      »Nie«, antwortete ich.

      Charlie sah aus, als würde er widersprechen wollen, sah mich dann aber an und bemerkte zweifellos mein Lächeln. Er verdrehte seufzend die Augen und ich grinste, sodass Sam und Ainsley lachten.

      »Ich geb die erste Runde aus«, sagte Sam. »Bier?«

      »Glaub nicht, dass das jetzt eine Rolle spielt.« Charlie sah mich an und schüttelte den Kopf. »Wir müssen morgen nach Hause zurück und ich wäre lieber nicht verkatert, aber ich schätze, ich brauch ein paar Drinks, um das zu ertragen«, sagte er und deutete auf den Tanzbereich.

      »Es wird nicht so schlimm werden«, antwortete ich und schob meine Hand in seine hintere Hosentasche. Ich beugte mich vor und flüsterte, sodass nur er es hören konnte. »Tatsächlich mag ich es, dich berühren zu können, wenn wir ausgehen. In einer Bar in Alice kann ich das nicht tun.«

      Sam kam mit ein paar Flaschen in der Hand zurück und reichte uns jeweils ein Bier. Ainsley lächelte uns an, als sie den ersten Schluck trank. »Erzählt mal, letztens hast du gesagt, dass Charlie Grace total verwöhnt. Was hast du ihr gekauft?«

      Wenn Ainsley dafür sorgen wollte, dass sich Charlie entspannte, funktionierte es wunderbar. Charlie verbrachte die ersten zwei Runden Bier damit, Ainsley und Sam von den pinken Stiefeln zu berichten, die er für sie bestellt hatte, und natürlich von dem Cowboyhut für Kleinkinder. Trudy würde durchdrehen, wenn sie sah, was er für ihre Tochter gekauft hatte, aber er war nicht aufzuhalten gewesen. Während er sein drittes Bier trank, erzählte er ihnen alles über Nuggets neueste Angewohnheit, den Leuten in die Füße zu beißen und einfach witzig zu sein.

      »Ja, ja«, unterbrach ich ihn mit einem weiteren Bier. »Wir alle wissen, dass ich auf Platz drei der Liste der Lieblinge gerutscht bin.«

      »Das stimmt nicht«, sagte er lächelnd. Man sah ihm die drei Bier an.

      Ich sah zur sich füllenden Tanzfläche hinüber, denn ich wollte unbedingt dorthin. Charlie und ich hatten viele Dinge getan, aber Tanzen gehörte nicht dazu. Zumindest nicht in einem Nachtclub.

      »Trink aus«, sagte ich zu ihm. »Du schuldest Nummer drei auf der Liste einen Tanz.«

      Er trat näher und lehnte sich an mich. »Du bist nicht meine Nummer drei.«

      Ich lächelte ihn an. »Zwei? Ich hoffe, dass ich noch vor einem Wombat komme.«

      Charlie lachte und rieb mir mit der Hand über den Rücken. »Nummer eins. Immer.«

      »Dann beweis es. Tanz mit mir.«

      Er knurrte grollend und schüttelte den Kopf. »Ich tanze nicht.«

      Nun, das war eine ganz klare Lüge, denn nach zwei weiteren Drinks ging ich zur Bar und sprach fünfzehn Sekunden mit einem Typen, der so freundlich war, Hallo zu sagen und mich nach meinem Akzent zu fragen.

      Er musste sich zu mir beugen, da die Musik so laut war, und da tauchte plötzlich Charlie auf, legte seine Hand an meinen Hintern, sah den armen Mann finster an, dem ich noch immer nicht geantwortet hatte, und zerrte mich zurück zu dem Tisch, von dem aus Sam und Ainsley uns beobachteten.

      Charlie, der noch immer meine Hand hielt, trank sein Bier aus und sah Sam und Ainsley an, die nun einen sehr verwirrten Eindruck machten. »Ich möchte mich im Voraus für das entschuldigen, was ihr nun sehen werdet«, rief er ihnen über die Musik hinweg zu.

      Ich lachte bellend und er führte mich auf die Tanzfläche.

      Er hatte nicht ganz falsch damit gelegen, dass er nach ein paar Bier betrunken sein würde. Normalerweise genehmigten wir uns nur ein paar Drinks, wenn wir nach Alice fuhren und ich vermutete, dass es ihm einfach schnell zu Kopf steigen musste, weil er kein großer Trinker war.

      Und das waren die zwei Seiten des Charlie Sutton. Früher am Abend hatte er Reden gehalten und eine Konferenz mit den Größen der Branche aus dem ganzen Land dominiert, wo er der Geschäftsmann war, der er nun mal war, und jetzt war er hier, jung, betrunken und sorglos und tanzte.

      Er war ein lächelnder Betrunkener. Ein glücklicher, grapschender Betrunkener, der ums Verrecken nicht tanzen konnte. Er taumelte und betatschte mich, hatte ein Dauergrinsen auf dem Gesicht und warf jedem anderen Mann, der mich vielleicht oder vielleicht auch nicht angesehen hatte, einen finsteren Blick zu, damit sie nicht einmal auf die Idee kamen. Diese besitzergreifende Haltung war weit von der Lässigkeit entfernt, die er zu Hause zeigte, und ich musste zugeben – es war verdammt heiß.

      Je später es wurde, desto mehr Männer kamen in die Bar, die Lichter wurden gedimmt und die Musik aufgedreht. Und nachdem Charlie von Bier auf Bourbon umgestiegen war, glaubte ich nicht, dass es wichtig war, wo zum Teufel wir uns befanden.

      Wir tranken mehr und lachten mit Sam und Ainsley. Sie waren nicht weit von uns entfernt auf der Tanzfläche, rieben sich aneinander, lachten und tauschten verliebte Blicke aus und während die Nacht voranschritt, wusste ich, dass sie bald nach Hause gehen würden.

      Ich lag nicht falsch. Sam tippte uns auf die Schultern. Ainsley stand direkt hinter ihm. »Wir verschwinden jetzt«, sagte er grinsend. »Ihr zwei benehmt euch und sagt: Danke, Sam, dass du uns hierhergebracht hast.«

      Charlie lachte und murmelte Danke, Sam, dass du uns hierhergebracht hast, ließ mich aber nicht los und sah den beiden nicht mal hinterher. Er packte einfach meinen Hintern, rieb sich an mir und küsste meinen Hals. Nur zwei Reißverschlüsse standen zwischen uns und einem Fick auf der Tanzfläche und es war berauschend. Ich wusste, dass wir weit von zu Hause weg waren, aber Charlie so zu sehen, in der Öffentlichkeit, in einer Schwulen-Bar, ihn an mir zu spüren, wie er sich zu einer Musik bewegte, die nur er zu hören schien, machte mich unglaublich an.

      Ich wusste nicht, wie viele Drinks er intus hatte, aber normalerweise hatte Charlie Probleme damit, die Dinge auszusprechen, die ihm durch den Kopf gingen. Der Bourbon schien diesen Filter durchbrochen zu haben, denn er murmelte mir Dinge zu, die er normalerweise niemals sagen würde, und sie wurden mit jedem Lied schmutziger. »Du hast den heißesten Arsch«, sagte er und drückte seine Lippen auf meinen Hals. »Ich liebe es, dass du mich ganz aufnehmen kannst und dass ich in dir kommen kann«, flüsterte er heiß und mit belegter Stimme in mein Ohr.

      Ich zog seinen Kopf zurück und küsste ihn heftig. Er schmiegte sich an mich,


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