Halbzeitpause. Ben Redelings
alt="image"/> »Ich hab gehört, du hast jetzt a Kneipe.«
Die Herren Netzer und Delling
Günter Netzer und Gerhard Delling. Bei der Weltmeisterschaft 2010 endete ihre gemeinsame Zeit vor den Kameras der ARD. Doch ihre Freundschaft wird weiter bestehen, auch wenn diese schon das eine oder andere Mal auf eine harte Probe gestellt wurde.
Aus einem Interview der ZEIT vom 07.04.2004:
Herr Netzer, würden Sie Herrn Delling als Ihren Freund bezeichnen?
Netzer: | »Aber natürlich.« Das sagt sich so leicht. |
Netzer: | »Überhaupt nicht. Wenn ich Delling als meinen Freund bezeichne, dann ist das das größte Kompliment, das ich zu vergeben habe. Freundschaft verlangt mir ein Maximum an Höchstleistungen ab.« |
Zum Beispiel?
Netzer: | »Was Delling angeht, muss ich vieles sein: Seelsorger, Kindermädchen, Aufpasser.« Hatten Sie schon einmal richtig Streit? |
Delling: | »Ja, aber dazu ist nichts weiter zu sagen, als dass ich natürlich die Situation durch meine Besonnenheit gerettet habe (lacht).« |
Netzer: | »Ich erinnere mich an einen Streit. Aber ich weiß wirklich nicht mehr, worüber. Wir haben danach ein paar Tage nicht miteinander telefoniert.« |
Delling: | »Da war ja auch nichts weiter. Ich weiß aber noch, wo es war.« |
Netzer: | »Jetzt fällt es mir auch wieder ein! Es war während der WM 2002, vor einem Abendessen. Da habe ich mit der Autotür geknallt und gehofft, dass die Scheibe rausfliegt.« |
In seiner Autobiografie »Aus der Tiefe des Raumes. Mein Leben« beschreibt Günter Netzer mit einem Augenzwinkern die kleinen Spitzfindigkeiten von Gerhard Delling in ihrem beruflichen Alltag: »Vor der Sendung wird immer eine Stellprobe gemacht, damit die Ausleuchtung korrekt eingestellt werden kann und die Tontechniker ihre Geräte ausrichten können. Bei der Stellprobe war etwas anders, mir hätte das eigentlich auffallen müssen. Delling steht meistens rechts von mir. Diesmal stellte er sich auf meine linke Seite und begründete das mit irgendwelchen technischen Problemen. Gut, dachte ich, wenn die Technik, von der ich keine Ahnung habe, es so vorschreibt, bitte, mir ist das doch egal, ob Delling links von mir steht oder rechts. Wind kam auf. Die Sendung begann. Der Wind wurde stärker. Dellings Frisur hielt. Er stand im Windschatten. Ich stand im Zug. Ich konnte kaum reden, weil ich nur damit beschäftigt war, meine Haare aus dem Gesicht zu streichen. Delling streitet es zwar ab, ich bin mir aber sicher, dass Absicht hinter der Aktion stand. Denn hinterher hatte ich den Spott Dellings und der gesamten Redaktion zu erdulden. Drei-Wetter-Taft riefen sie mich und amüsierten sich köstlich.«
Bochum und der FCB: Eine umstrittene Fanfreundschaft
Fanfreundschaften sind ein Spiegelbild des realen Lebens. Nicht immer gelingt es, die richtigen Kontakte zu knüpfen. Manchmal gerät man auch in Kreise, vor denen einen die Eltern immer beschützen wollten. Und bei manchen Freundschaften ist man für einen bestimmten Lebensabschnitt ganz dicke miteinander verbunden und verliert sich dann irgendwann aus den Augen. Wenn das Schicksal es will, fällt man sich schließlich eines Tages noch einmal gefühlsduselig in die Arme und schwört sich von nun an endgültig die ewige Treue.
Als Hermann Gerland Herbert Grönemeyer zur Pokalfeier 2010 nach Berlin einlud, musste sich der Ruhrgebietsbarde die Frage gefallen lassen, ob er jetzt zum FC Bayern übergelaufen sei? Grönemeyer antwortete überlegt: »So weit ist es noch nicht. Es gibt aber eine sehr enge Freundschaft zwischen dem VfL Bochum und den Bayern.« Der Text erschien prominent platziert auf der offiziellen Interseite des FC Bayern.
Die Fanfreundschaft zwischen Bochum und München ist eine der bekanntesten wie umstrittensten in ganz Deutschland. Unterschwellig klingt stets eine Spur Hohn und Verachtung für diese spezielle Anhänger-Ehe mit. Denn wer will schon mit dem großen FCB befreundet sein? Auch in Bochum ist die Sache unter den Fans nicht so eindeutig.
Entstanden ist die Verbindung der Sage nach im Jahre 1973. Bei einem Spiel in Bochum wurden Anhänger des FC Bayern auf der Castroper Straße von VfLern angegangen und verfolgt. Erst das Eingreifen der »Bochumer Jungen«, einem der ältesten Fanklubs Deutschlands, verhinderte eine größere Schlägerei. Anschließend tranken die Anhänger miteinander einige Gläser Pils und verbrüderten sich. Nach und nach entwickelten sich so – teils auch private – Freundschaften. Und eines Tages gipfelte die Zuneigung in einem gemeinsamen Fanschal. Mitte der Neunziger allerdings entstanden erste Risse. Nur noch selten hörte man die früher typischen Gesänge »Deutscher Meister wird nur der FCB« in der Bochumer Ostkurve. Man hatte sich irgendwie aus den Augen verloren.
Mittlerweile wird in Bochum wieder offen über eine Neuauflage des Fanschals diskutiert. Vermutlich hat die offiziell besiegelte Verbindung zwischen der »Münchner Schickeria« und den »Ultras Bochum« zu einer Wiederbelebung der traditionellen Fanfreundschaft bei bestimmten Teilen der Anhängerschaft geführt. Und wer weiß, vielleicht ist auch Hermann Gerland unbewusst als Vermittler zwischen diesen beiden Welten ein nicht zu unterschätzender Faktor. Aber ob es noch einmal die ganz große Liebe wird …? Vielleicht bleibt man auch nur Freunde!
Hinter den Kulissen des Fußballs
Gisela Schuster schrieb an ihren Sohn Bernd Anfang der achtziger Jahre einen offenen Brief in der Illustrierten Bunte, weil sie nicht im Besitz seiner Geheimnummer war: »Lieber Berndi, was ich von dir weiß, weiß ich aus den Zeitungen. Ich habe nicht einmal deine Telefonnummer. Willst du nur deine Ruhe haben? Hat dich der Trubel so verändert? Ich habe mir dir gezittert und gebangt, ich habe mit dir gejubelt und um dich geweint. Herzliche Grüße und alles Gute, deine Mutti.«
Der vielfache Pferdebesitzer und Hundefreund Sepp Maier wurde einmal gefragt, ob er denn tatsächlich so tierlieb sei, wie es den Anschein habe. Und Maier antwortete gewohnt schlagfertig: »Ja, außer den genannten Viecherln mag ich auch noch sehr die zweibeinigen Haserln, von Caroline bis Stefanie.«
Wolfram Wuttke, der in den letzten Jahren ein bisschen untergetaucht ist, beantwortete einmal die beliebte Frage nach dem »Was macht eigentlich …?« am Telefon kurz und bündig mit: »Weißkrautsalat.«
Eyjólfur Sverrisson fand die Bundesliga und auch Deutschland richtig klasse. Über 300 Erst- und Zweitligaspiele bestritt er für den VfB Stuttgart und Hertha BSC. Doch an eine Sache konnte sich der Isländer nie richtig gewöhnen. Trotz eines Überangebots an Supermärkten mit den erlesensten Waren aus aller Welt vermisste er voller Wehmut einen Luxus seiner Heimat: »Wenn ich in Island nach Hause kam und der Kühlschrank war leer, ging ich 100 Meter zum Meer und angelte. Eine halbe Stunde später waren die Fische schon auf dem Teller.«
Als der Dortmunder Michael Schulz im kalten Dezember 1992 nach einem Spiel in Leverkusen ein Interview lieber im warmen Kabinentrakt als draußen in der winterlichen Frische geben wollte, wies ihn ein Ordner zurecht: »Bitte verlassen Sie den Gang, Herr Schulz. Oder ich muss Sie rausschmeißen. Sie stehen hier im Weg.« Schulz’ eiskalter Konter: »Wieso, kommt hier noch ein LKW durch?«