Halbzeitpause. Ben Redelings
Welcher Bundesligatrainer hatte die bisher längste Amtszeit im deutschen Bundesligafußball?
3. Welchen Rekord hält der Uruguayer José Batista seit der WM 1986?
4. Welcher deutsche Spieler steht zusammen mit Lothar Matthäus unter den Top 3 in der Hitliste der meisten WM-Einsätze aller Nationen?
5. Welcher Feldspieler schaffte die meisten Spiele am Stück in der Bundesliga?
6. In welcher Saison wurde der FC Bayern München mit seinem 10. Titel zum deutschen Rekordmeister?
Rauschenbach und Burgsmüller: Doppelpass mit Frau!
In einem TV-Studio in den achtziger Jahren. Moderator Hans-Joachim Rauschenbach steht umringt von einer Horde Kinder in gelb-schwarzer Kluft vor einem überdimensionalen Ball und einem Fernsehschirm. Auf diesem ist der junge Stürmer Manfred Burgsmüller zu sehen.
Rauschenbach (ans Publikum): »Wir haben ihn nicht hier im Studio, das hat nicht geklappt in Köln. Aber er hat es geschafft nach Dortmund zu kommen, ins Dortmunder Studio. Herzlichen Glückwunsch, Manfred Burgsmüller.« Burgsmüller: »Ja, Danke!« R.: »Das ist das 111. Tor des Monats. Sie haben es zum zweiten Male – gewissermaßen – gewonnen; das ist eine Schnapszahl. Was halten Sie von Schnaps?« B.: »Och, relativ wenig.« R. (schnippisch): »Ja, es wäre gut, wenn wir den Ton hier unten auch hören könnten. Wissen Sie, Herr Burgsmüller, wie viele Tore Sie in der Bundesliga geschossen haben?« B.: »Nein, das kann ich im Moment gar nicht sagen. Ich glaube, knapp über hundert.« R.: »Ja. Also, ich habe es nicht gehört hier drinnen. Ich hoffe, Sie zu Hause haben es gehört.«
R. (ein wenig später): »Was haben Sie heute an einem freien Tage bisher gemacht, Herr Burgsmüller?« B.: »Ja, ich habe heute Morgen etwas länger geschlafen und bin dann heute Mittag nach Kassel gefahren, da hatte ich eine Autogrammstunde, und auf dem Rückweg bin ich auch auf der Autobahn stecken geblieben und bin also nur bis Dortmund gekommen.« R.: »Ja. Jetzt wollen wir einmal weiter ziehen. Wir haben noch die drei Hauptgewinner zu ziehen. Und zwar die, von denen – (Anweisung an die Jungen im Studio) zieht mal rein, jeder eine Karte – die das richtige Tor gewählt haben, gewinnen dreimal zwei Eintrittskarten plus Reisespesen. (Doch es waren nur zwei Reisen; die drei Gezogenen sollen sich melden; die zwei Schnellsten gewinnen) Sie können der Parole mal widersprechen, dass das Fernsehen das einzige Schlafmittel sei, das man mit dem Auge einnimmt. Sie können zeigen, dass Sie munter sind. Auf die Plätze, fertig – los. (Es wird eine Nummer eingeblendet; natürlich ruft jetzt halb Deutschland an) Aha, wen haben wir dran?« Telefon: »Mein Name ist Lensenad.« R.: »Von wo rufen Sie denn an?« T.: »Ich rufe aus Porz an.« R.: »Wie heißen Sie?« T.: »Len-se-nad.« R.: »Der hat doch gar nicht gewonnen!« T.: »Ich habe nicht gewonnen?« R.: »Rolf Illing, Udo Kurnod, Hans-Georg Junge aus Hamburg. Sie sind es nicht. Sie waren schnell, sind aber kein Gewinner.«
R. (an Burgsmüller): »Was machen Sie heute Abend?« B.: »Ich werde heute Abend zu Hause sein und ein bissel Fernsehen.« R.: »Ja, spielen Sie ein bisschen Doppelpass mit Ihrer Frau. Dabei kann man auch wichtige Pluspunkte gewinnen.«
Deutsch-englische Koproduktion: Die gelben und roten Karten!
Man kann es sich heute gar nicht mehr richtig vorstellen. Da bilden sich Rudel, treten sich Spieler untereinander in die Haxen, der Schiedsrichterwird aufs Übelste von allen Akteuren beschimpft und trotz allem kann der Mann in Schwarz nichts machen, um zu zeigen, dass er weiterhin Herr der Lage ist. Heute zückt er grimmig schauend einen bunten Karton und Ruhe ist im Schacht. Früher war das anders.
Gelbe und rote Karten wurden international tatsächlich erstmals bei der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko eingesetzt. In der Bundesliga war es Lothar Kobluhn, der den ersten roten Karton am 11. Spieltag der Saison 1970/71 bei einem Spiel seiner Oberhausener auf dem Betzenberg vor die Nase gehalten bekam. Hautnah konnte sich der Rot-Weiße so von einer deutsch-englischen Gemeinschaftsproduktion überzeugen.
Vier Jahre zuvor ist es nämlich der deutsche Schiedsrichter Rudolf Kreitlein gewesen, der nach einer kniffligen Situation am 23.06.1966 auf dem Rasen des Londoner Wembleystadions endgültig die Nase voll hatte und unmittelbar nach Spielschluss den englischen Schiedsrichterbetreuer Ken Aston kontaktierte. Der 1,62 m kleine Schiri hatte kurz zuvor dem 1,96 m langen Argentinier Antonio Rattin verzweifelt versucht, deutlich zu machen, dass er den Platz verlassen müsse. Doch Rattin ignorierte den deutschen Schneidermeister und ging einfach nicht vom Feld. Erst nach acht Minuten verließ der Argentinier fluchend den Platz. Als Kreitlein nach 90 Minuten abpfiff – England hatte mit 1:0 gewonnen –, mussten ihn sieben Bobbys vor den erregten Südamerikanern beschützen. Der Schiri: »Ich hatte Rattin nach einem Foul an Bobby Moore auf Englisch verwarnt: One more and you go. Als er danach eine abfällige Geste zu mir machte, war das Maß voll.«
Aston und Kreitlein waren einer Meinung: Es musste endlich etwas geben, das Zuschauern, Spielern und Offiziellen unmissverständlich zeigte, welche Entscheidungen der Schiedsrichter auf dem Spielfeld