Bimini. Arnold Höllriegel

Bimini - Arnold Höllriegel


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Zweck dieses Geschreis schien mir klar genug: sie wollten das Staatsdepartement in Washington durch ihre Angriffe zwingen, Kriegsschiffe nach La Libertad zu schicken oder sonst auf geeignete Weise das Rätsel zu lösen, hinter dem die Herausgeber dieser Zeitungen ja doch auch großzügige Schiebungen irgendeiner amerikanischen Finanzgruppe vermuteten.

      Andere Zeitungen sprachen ganz offen von Kupfer, Petroleum, nannten auf gut Glück die Morgan-Gruppe und den Oiltrust als die Leute, die das Land Bimini zeitweilig von der Weltwirtschaft abgesperrt haben sollten, sicher aus vortrefflichen Gründen und nicht zum Schaden des Präsidenten Iriarte. Ich übergehe das ganz amüsante Gerede einiger Boulevardblätter, die mit nichts geringerem zufrieden sein wollten, als mit der Feststellung, daß man in Bimini endlich El Dorado entdeckt habe, das langgesuchte Goldland der Conquistadoren, oder nein, man hatte vielmehr Ponce de Leons Jungbrunnen gefunden, ein Wasser, in dem faustgroße Radiumklumpen herumschwammen, und das alternde Menschen ein bißchen anders verjüngen konnte als der Herr Professor Steinach in Wien.

      Nachdem ich alle erreichbaren Artikel über das Problem von Bimini gelesen hatte, war ich etwas enttäuscht; es lag, für einen guten Nachrichtenleser deutlich erkennbar, auf dem Grunde dieses Geplätschers eine ganz gemeine Finanztransaktion. Ich war überzeugt, daß man nicht nach Bimini fahren mußte, um ihr auf die Spur zu kommen; eine Reise nach Washington hätte mir auch genügt. Die größten amerikanischen Zeitungen hätten ihren Korrespondenten in Washington wegen grober Pflichtversäumnis eine Nase schicken sollen, statt eigens gecharterte Schiffe vergeblich nach La Libertad fahren zu lassen. Was konnte denn klarer sein, als daß man im Staatssekretariat des Äußeren in Washington ganz genau alle etwaigen Vorgänge im Inneren des »verschlossenen Landes« kannte? Daß Uncle Sam zwischen Mexico und dem Panamakanal geheimnisvollen Fremden gestatten würde, sich einzunisten, war eine blödsinnige Hypothese. Die Vereinigten Staaten haben die Regierung Iriartes in Bimini bisher noch nicht anerkannt und unterhalten keine offiziellen Vertreter im Lande der Binchos, aber ganz bestimmt unoffizielle Agenten. Wenn die Washingtoner Bundesregierung den ganzen Bimini-Rummel in den Zeitungen sich austoben ließ, ohne zu der Sache das Wort zu ergreifen, bedeutete dies nichts anderes, als daß in Bimini irgendwelche Interessen der amerikanischen Wirtschaft durch Schweigen und Zuwarten am besten gefördert werden konnten. Welche, hätte ich in Washington wahrscheinlich erfahren können; ich bilde mir ein, mit Diplomaten besser umgehen zu können als der durchschnittliche amerikanische Reporter.

      Aber war es mir denn um das Geheimnis von Bimini zu tun? Mir war es, belieben sie sich zu erinnern, um eine Winterreise in die Tropen zu tun. Nach Washington zu reisen, in drei Tagen herausbringen, daß man in Bimini Kupferlager oder Erdölquellen entdeckt hat, zehn Zeilen nach Kopenhagen kabeln, die Kupferoder Petroleumpreise auf dem Weltmarkt zu erschüttern und einige Finanzleute damit zu ruinieren, andere damit bereichern, das lockte mich wenig. Was immer das Geheimnis von Bimini sein mochte, es würde zur Not interessant genug sein, ein Dutzend Reisefeuilletons damit aufzuputzen. Zwar schien mir die Aktualität der ganzen Affäre bereits im Abnehmen; entweder wegen der abweisenden Haltung der Bundesregierung oder aus irgendwelchen anderen Gründen begann der ganze Bimini-Lärm bereits zu verstummen. Vielleicht wußte der eine oder andere Zeitungsherausgeber schon, wer die mysteriösen Fremden in Bimini waren und fand es einträglich, solche Wissenschaft nicht vorzeitig zu verbreiten. Kurz, die Hochflut der Artikel war entschieden vorbei, und mir konnte das sehr recht sein. Ich brauchte Monate, um meine Reise nach Bimini zu vollenden, und hatte kein Interesse daran, wenn während dieser Zeit das große Rätsel von einem anderen enthüllt wurde, oder wenn mir an der Grenze von Bimini aufgeregte Kollegen zwischen den Beinen herumliefen. Ich beschloß, das Land des Geheimnisses in aller Gemütlichkeit und Stille allein zu durchforschen; desto besser, wenn unterdessen die Welt Bimini und die Binchos wieder gründlich vergessen haben würde.

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