Bright Horizon. H.J. Welch
war lächerlich, aber Ben wurde warm ums Herz, als er das Kompliment hörte. Er wusste, es hatte nichts zu bedeuten, aber er schloss es trotzdem in der Schatzkiste seiner Erinnerungen ein, um es nie wieder zu vergessen.
»Bei Sonnenschein sieht es bestimmt ganz anders aus«, gab er zu. »Der Regen macht die Landschaft irgendwie dramatisch. Als hätte er gewusst, dass wir kommen.«
»Vermenschlichung der Natur«, sagte Elias mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. »So nennt man das in der Literatur. Wenn es scheint, als würde das Wetter auf menschliche Stimmungen reagieren.«
Ben kannte außer Elias niemanden, der das gesagt hätte. Sein Herz pochte, als er Elias anlächelte. Guter Gott, er wollte jedes Wort des Mannes aufsaugen. Dass Elias so kluge Dinge sagen konnte, machte ihn in Bens Augen noch bewundernswerter. Es war wie ein Geschenk. Sie waren beide Bücherwürmer und liebten britische Klassiker.
»Also dann«, meldete sich Gazza von vorne. »Wir nähern uns langsam dem Anwesen. Ich wollte Sie nur vorwarnen.«
Ben wurde wieder nervös. Das war es. Sie fuhren durch einen dichten Wald. Das schlechte Wetter verbreitete eine düstere Atmosphäre. Bald würden sie um eine Ecke biegen und es vor sich sehen.
Sein Erbe.
Verdammt. Als es kurz darauf wirklich so weit war, blieb ihm fast das Herz stehen.
Das war mehr als ein Anwesen. Das war schon fast ein Schloss. Das Haus war einige Stockwerke hoch und das Grundstück so riesig, dass man seine Grenzen nicht sehen konnte. Wie konnte das alles jetzt ihm gehören?
Er fing an zu zittern und biss sich auf die Lippen. Was, wenn er diese Menschen nicht dazu bringen konnte, ihn nicht zu hassen? Was, wenn die Familie, nach der er sich immer gesehnt hatte, mit ihm nichts zu tun haben wollte? Es war eine große Verantwortung, ein ganzes Haus und ein Unternehmen zu führen. So viele Menschen, deren Lebensunterhalt von ihm abhing – Angestellte und Familienmitglieder. Was, wenn…
Zum zweiten Mal innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden fasste Elias nach seiner Hand und drückte sie. Aber dieses Mal ließ er sie nicht wieder los. Ben sah ihn überrascht an.
»Tief durchatmen«, sagte Elias leise. »Alles wird gut.«
Ben war nicht sicher, ob er ihm das glauben sollte. Aber Elias' warme Hand an seiner zu fühlen, half ihm vielleicht, es sich für eine Weile einzureden.
»Okay«, sagte er. »Alles wird gut.«
Das war es natürlich nicht. Aber wenigstens würde Elias an seiner Seite sein, wenn alles zum Teufel ging.
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