Die Muskatprinzessin. Christoph Driessen
plärrt.“
Eva achtete nicht auf ihn. „Ich bin so erleichtert, dass meine Sachen hier sind!“
„Du kannst dich doch kaum noch umdrehen, wenn du sie hier stehen lässt.“
„Das macht nichts“, meinte Eva. „Hauptsache, ich habe alles dabei, was ich brauche. Ohne frische Bettlaken und Kleidung würde ich mich bald schmutzig fühlen.“
Zufrieden stellte sie fest, dass die Kabine auch ein kleines Fenster hatte. „Das zieht nur entsetzlich“, wandte Gerrit ein. Der Luftzug war in der Tat deutlich zu spüren.
„Wir können jetzt gehen“, entschied Eva. „Dieses schwankende Schiff bekommt mir nicht.“
„Ja, außerdem ist es furchtbar kalt. Wo ist hier eigentlich der Kamin?“
„Ein Feuer auf einem Holzschiff? Wir müssen unbedingt noch in den Ort und zusätzliche Kleidung für dich auftreiben.“
Sie stiegen auf das niedrigste Deck hinunter, wo nach wie vor Geschäftigkeit herrschte. Ein Mann herrschte eine Gruppe von sehr jungen Kerlen an, die dem Anschein nach zum ersten Mal in ihrem Leben ein Schiff betraten. „Macht eure Ohren auf, ihr Landratten, ihr Moffen, ihr westfälischen Grünlinge!“
„Deutsche!“, sagte Gerrit zu Eva. „Deutsche sollen unser Schiff segeln. Wenn das mal gut geht.“
Eva sprach den Mann an, der die Anweisungen gegeben hatte: „Kannst du uns ein paar Ruderer beschaffen, die uns zu dem Fischerboot dort hinten bringen?“
Sofort zog der Mann seine Mütze vom Kopf, nickte, trat an die Reling und winkte ein Ruderboot heran. Dann half er Eva über die Bordwand. Wieder musste sie auf die schwankende Strickleiter, doch diesmal bemühte sie sich, nicht in Richtung des Meeresgottes zu schauen.
Als sie mit Gerrit auf der schmalen Bank saß, sah sie ein anderes Ruderboot herankommen. Zu ihrer großen Überraschung erkannte sie darin Willem de Bondt. „Siehst du, was ich sehe?“, fragte sie Gerrit. „Da vorne sitzt der Pfarrer. Wie ist das möglich?“
„Vielleicht war er schon von Bord gegangen, hat aber festgestellt, dass er etwas vergessen hat“, mutmaßte Gerrit.
„So schnell?“, fragte Eva. „Und wo hat er den Kleinen?“ Sie stand auf und begann zu winken. „Herr de Bondt! Herr de Bondt!“
Der Angerufene drehte sich um, musterte Eva, zuckte dann mit den Schultern und wandte sich wieder ab. „Das gibt es doch nicht!“, rief Eva.
„Setz dich! Du gehst sonst noch über Bord!“, warnte Gerrit.
„Kannst du dir das erklären?“, fragte sie empört. „Er tut so, als würde er uns gar nicht kennen! Oder hat er schlechte Augen?“
Gerrit machte eine wegwerfende Handbewegung. „Pfaffe bleibt Pfaffe.“
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