Touched: Süchtig nach dir. Lea Mayance
Konfrontation nicht ertragen würde.
Felix schien die gleiche Strategie zu fahren und behandelte sie freundlich, blieb aber distanziert und ließ sich kaum oben im gemeinsamen Wohnbereich blicken.
Greta war es ganz recht so. Sie hatte noch mehrere Artikel abzuschließen, für die die Abgabetermine näher rückten, und brauchte keine unwillkommene Ablenkung. Konzentriert schrieb sie bis in den Abend hinein und merkte dann erst, wie hungrig sie war, weil sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte.
Auf die Schnelle kochte sie ein paar Penne und eine Tomatensoße und rief Tom zum Essen.
»Oh, Nudeln«, sagte er mit wenig Begeisterung, als er in die Küche kam. »Also, Papa ist gerade losgefahren, um unsere Pizza abzuholen, die er bestellt hat. Wir wollen bei ihm im Zimmer das Fußballspiel gucken.«
»Aha, wer spielt denn?«, fragte Greta und ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken.
»Real Madrid gegen Bayern. Ein paar Nudeln könnte ich aber trotzdem noch verdrücken.«
Greta lächelte. Tom konnte ohne Probleme viertausend Kalorien am Tag essen, ohne ein Gramm zuzunehmen. Sie schöpfte ihm eine ordentliche Portion auf den Teller.
»Danke, Mama.«
Er schnappte sich den Teller mit den Nudeln und verschwand in Richtung Kellertreppe.
Greta sah dies mit gemischten Gefühlen, denn sie hatte die Befürchtung, dass Felix ihn dahingehend beeinflussen könnte, tatsächlich zu ihm zu ziehen, so wie Tom es in seiner ersten Reaktion angekündigt hatte. Ihre Befürchtung wurde bestärkt durch den Umstand, dass Felix in der Erziehung weniger streng und gleichzeitig wesentlich großzügiger war als sie selbst und ihm hin und wieder neben seinem Taschengeld ein paar Euro zusteckte, wie sie öfter mitbekommen hatte. Das kam bei Tom natürlich gut an. Offenbar wollte Felix damit sein schlechtes Gewissen beruhigen, weil er so wenig Zeit mit Tom verbrachte. Vielleicht konnten sie eine flexible Lösung finden, je nachdem, wo Felix sich eine neue Unterkunft suchen würde? Möglicherweise würde er sich ja bei seiner Geliebten einquartieren, und dann war es eher unwahrscheinlich, dass Tom mit den beiden zusammenwohnen wollte. Greta spielte im Kopf die möglichen Varianten durch, aber es gab in der Gleichung zu viele Unbekannte, weshalb sie keine Lösung fand. Das Einzige, was feststand, war, dass Tom in dem Alter war, in dem er selbst entscheiden konnte, bei wem er dauerhaft leben wollte.
Nachdem sie lustlos vor dem Fernseher gegessen hatte, räumte sie das Geschirr in die Spülmaschine und ging nach oben ins Bad. Sie duschte und schlüpfte dann ins Bett in der Hoffnung, dass sie nach ein paar Seiten in dem Krimi, den sie gerade las, gut einschlafen würde. Sie hatte gerade die erste Seite fertig gelesen, als ihr Mobiltelefon vibrierte. Sie nahm es vom Nachttisch und augenblicklich munterte sich ihre Miene auf.
»Hallo, Connor«, sagte sie mit weicher Stimme.
»Hallo, Greta, ich wollte mich erkundigen, wie es dir geht und ob so weit alles okay ist?«
»Na ja, okay wäre übertrieben, aber es geht mir ganz gut. Ich wollte gerade schlafen gehen, weil ich so kaputt bin.«
»Oh, das tut mir leid. Soll ich mich morgen melden?«
»Nein, nein, schon gut«, beeilte sie sich zu sagen.
»Wie läuft es mit deinem Ex? Lässt er dich in Ruhe?«
Es klang in Gretas Ohren komisch, aber ja, Felix war ihr Ex. »Mach dir keine Sorgen. Alles gut!«, bekam Connor von Greta zu hören.
»Ich mache mir aber Sorgen«, insistierte er und Greta musste lächeln.
»Erzähl mir lieber, wie es in Schottland läuft.«
»Na ja, meine beiden Kolleginnen sind wie erwartet anstrengend, mit dem Produzenten war ich schon das eine oder andere Bier trinken, und sonst ist die Truppe sehr nett, wenn auch alle einen fürchterlichen Akzent haben.«
»Das sagen die über den ungehobelten Cowboy bestimmt ebenso«, lachte Greta.
»Ganz bestimmt. Mein Sprachcoach ist schon völlig verzweifelt.«
»Ich verstehe gar nicht, warum die Rolle mit einem Amerikaner besetzt wurde.«
»Ich war einfach der Beste«, lachte Connor.
»Das sowieso, Mr. O’Bannion.«
»Und außerdem habe ich ja schottische Wurzeln. Ich werde übrigens am Freitagabend so gegen halb acht im Hotel sein. Es heißt Nassauer Hof«, wechselte er das Thema.
»Ja, das kenne ich.«
»Gut. Ich werde dich dort gegen acht Uhr erwarten«, sagte er.
Die Art und Weise, wie er das sagte, ließ keinen Zweifel an seinen Absichten aufkommen.
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