Die Auslöschung jüdischen Lebens in Kirchberg/Hunsrück in der Zeit des Nationalsozialismus. Группа авторов

Die Auslöschung jüdischen Lebens in Kirchberg/Hunsrück in der Zeit des Nationalsozialismus - Группа авторов


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15. Oktober 2017, 17:00 Uhr

      Gemeindezentrum Freie Evangelische Gemeinde Kirchberg

      Vortrag von Karl Adolf Schneider

       Das Leben meines Vaters Paul Schneider, des Predigers von Buchenwald (1897-1939)

      Mit Musik der interkulturellen Band Misch-Masch

      Freitag, 27. Oktober 2017, 18:00 Uhr

      Jugendzentrum „Am Zug“, Kirchberg

       Filmvorführung von „Inside Man“

      Anschließend Meinungsaustausch bei Trinken und Essen

      Sonntag, 29. Oktober 2017, 17:00 Uhr

      Rathauskeller Kirchberg

      Vortrag von Christof Pies

       Die Ausplünderung der Juden im Dritten Reich und der Versuch einer Wiedergutmachung nach 1945, dargestellt an Beispielen aus Laufersweiler und Kirchberg

      Sonntag, 5. November 2017, 16:00 Uhr

      Aula der Kooperativen Gesamtschule Kirchberg

       Einmal Exil und zurück

      Lesung und Interview mit dem aus Kirchberg stammenden Autor, Regisseur und Schauspieler Harry Raymon

      Montag, 6. November 2017, 19.00

      Evangelische Friedenskirche Kirchberg

       Gedenkgottesdienst

      Danach Gang durch die Stadt zu den Verlegungsorten der Stolpersteine

      Dienstag, 7. November 2017, 9:00 bis 11:00 Uhr

       Verlegung von 22 Stolpersteinen an vier Orten durch den Künstler Gunter Demnig

      Dienstag, 7. November 2017, 11:00 Uhr

       Empfang in der Aula der Kooperativen Gesamtschule Kirchberg

      Programm gestaltet durch Schülerinnen und Schüler der KGS Kirchberg

      Sonntag, 19. November, 17:00 Uhr

      Rathauskeller Kirchberg

      Vortrag von Renate Rosenau

       Krankenmorde und Euthanasie im Dritten Reich

      Musikalische Begleitung durch „Die Taktlosen“

      Band der Tagesförderstätte der Lebenshilfe Rhein-Hunsrück

      4. „Erinnern bedeutet offenlegen, ans Licht bringen“ – Gedenkgottesdienst in der Friedenskirche am Vorabend der Stolpersteinverlegung

       Manfred Stoffel/Jochen Wagner

       Musikstück

       Einzug der Liturgen

       Begrüßung – Thema – Ablauf – liturgischer Beginn

      Wir erinnern in diesen Tagen an jüdische Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt. In Vorträgen, in Diskussionen und auch in diesem Gottesdienst.

      Kirchberg – ihr Geburts- und Heimatort hatte seinen jüdischen Bürgern weder Schutz noch Zuflucht gewährt.

      Und die Kirche – ich bleibe bei der evangelischen Kirche: sie hatte mit ihrem allgegenwärtigen Antijudaismus dem national-sozialistischen Rassenwahn kaum etwas entgegenzusetzen.

      Erinnern bedeutet offenlegen, ans Licht bringen. Das Leben und Leiden unserer jüdischen Mitbürger ist lange im Dunkel unserer Geschichte seltsam verborgen geblieben.

      Hier in diesem Gottesdienst wollen wir ihre Geschichte nicht ins rechte Licht rücken. Dieser Anspruch wäre zu vermessen.

      Aber wir nennen ihre Namen. Heute 22 Namen. Sie stehen für Lebensgeschichten, für immer verwoben mit unserer eigenen Geschichte hier in Kirchberg. Wir erinnern uns an jüdische Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt in diesem Gottesdienst – so hatte ich begonnen.

      Wir tun dies in diesem Gottesdienst auf der einen Grundlage, auf der wir jeden Gottesdienst feiern. Es ist die Liebe Gottes zu uns Menschen.

      Und fester Bestandteil dieser Liebe Gottes ist seine Bundeszusage an sein Volk Israel.

      Von dieser Bundeszusage Gottes an sein Volk Israel kommen wir Christen her. Ja, sie ist fester Bestandteil der frohen Botschaft unseres christlichen Glaubens.

      Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.

      Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält und nicht preisgibt das Werk seiner Hände.

      Der Herr sei mit euch. (…)

      „Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so ein Mensch im Herzen des anderen.“ So heißt es im Buch der Sprüche Salomos (27,19)…

       Gebet

      Wir beten:

      Gott, voller Erschrecken schauen wir auf die Geschichte unseres Volkes.

      Deutsche, unter ihnen viele Christen, haben ihre Mitmenschen erniedrigt, verfolgt und getötet: Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Beeinträchtigungen, Menschen, die widersprochen haben.

      Bitte lehre uns, diejenigen, die anders sind als wir, zu tolerieren und ihr Anderssein als Bereicherung zu erfahren.

      Schenke uns selber Kraft, denen zu folgen, die den Mut zum Widerstand hatten und haben.

      Lass uns mit allen Menschen guten Willens Wege der Hoffnung und des Friedens gehen.

      Gib uns, Gott, dazu deinen Segen. Amen.

       Lesung

      Man hat meinem Gott das Haus angezündet

      – und die Meinen haben es getan.

      Man hat es denen weggenommen, die mir den Namen Gottes schenkten

      – und die Meinen haben es getan.

      Man hat ihnen ihr eigenes Haus weggenommen

      – und die Meinen haben es getan.

      Man hat ihnen ihr Hab und Gut, ihre Ehre, ihren Namen weggenommen

      – und die Meinen haben es getan.

      Man hat ihnen das Leben weggenommen

      – und die Meinen haben es getan.

      Die den Namen desselben Gottes anrufen, haben dazu geschwiegen

      – ja, die Meinen haben es getan.

      Man sagt: Vergessen wir’s und Schluss damit.

      Das Vergessene kommt unversehens, unerkannt zurück.

      Wie soll Schluss sein mit dem, was man vergisst?

      Soll ich sagen: Die Meinen waren es, nicht ich?

      – Nein, die Meinen haben so getan.

      Was soll ich sagen?

      Gott sei mir gnädig!

      Was soll ich sagen?

      (Bischof Klaus Hemmerle, Aachen, († 1994), Ansprache am 9. November 1988)

       Musikstück

       Stolpersteine

      Die 22 Stolpersteine werden einzeln von Schülerinnen und Schülern, Vertretern der Stadt Kirchberg sowie der Kirchen aus dem Dunkel des Chorraums vor den Altar gebracht. Die Namen auf den Steinen werden verlesen. Für jeden Namen wird eine Kerze entzündet.

       Fürbitten


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