Bus nach Bingöl. Richard Schuberth

Bus nach Bingöl - Richard Schuberth


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      Was waren das für schöne und lustige Tage. In welchen Abgrund fiel sie nun. Und was wollte die Alte bloß von ihr? Die Alte ging von kurzen, durchdringenden Seitenblicken zu direktem Anstarren über. Meltem presste ihre Wange fest ans Fenster, doch spürte sie, dass diese seltsame Frau nicht mehr von ihr ließ. Schließlich riss sie sich die Kopfhörer runter und fragte sie:

      Warum starren Sie mich so an?

      Die ältere Frau fasste nach Meltems Hand. Meltem zog sie zurück.

      Wo war es?, fragte Hatice. Gülbahar Caddesi oder bei Dr. Arınç?

      Meltems bleiche Wangen füllten sich mit Blut.

      Woher wissen Sie …?

      Die lächelnde Frau ergriff abermals Meltems Hand. Nun ließ es Meltem zu.

      Nenn mich Hatice.

      Das klang vertrauensvoll. Wollte diese verrückte Frau sie trösten?

      Was wollen Sie?

      Gerechtigkeit!

      Meltem fasste sich an den Mund. Durch Anspannung der Zungenwurzel gelang es ihr, den Brechreiz zu unterdrücken. Sie war zu schwach für Diskussionen. Die Tränen schossen ihr über die Lider.

      Bitte lassen Sie mich in Ruhe! Bitte!

      Ich weiß, was du getan hast. Niemand von euch kommt ungestraft davon.

      Da sammelte Meltem all ihre Kraft und versuchte, diese Hatice so gehässig und herablassend anzustarren, wie es ihr nur möglich war, doch das Machtspiel verlor sie nach Sekunden, denn schon hatte Hatices Hand nach ihrem Gesicht gepackt und dieses zusammengequetscht.

      Wo steigst du aus?

      Bingöl.

      Gut. Ich auch. Wir werden beide zur Polizei gehen, und du wirst Selbstanzeige erstatten. Das mindert das Strafmaß.

      Hatice ließ sie los.

      Meltem sprach: Sie können mich nicht einschüchtern, ich war in der siebenten Woche. Ich kenne die Gesetze.

      Da packte sie Hatice am Ohr.

      So, so, sie kennt die Gesetze. Will mir einen juristischen Vortrag halten. Die Gesetze Gottes scheinst du nicht zu kennen. Was hält eigentlich dein Vater davon?

      Mein Vater ist tot.

      Schon spürte Meltem einen Streich auf den Kopf.

      Lügen kann sie auch, das Miststück. Ich hab doch vorher gesehen, was du deinem Baba geschrieben hast. Morgen um zehn bin ich zu Hause, Baba. İstanbul war sehr schön. Tante Serap lässt dich grüßen. – Weiß Tante Serap davon, deckt sie den Mord? Eine schöne Familie.

      Es hatte keinen Sinn, diese fremde Frau, ihre Nemesis, die wie aus dem Nichts erschienen war und plötzlich so viel Macht über sie gewonnen hatte, darauf hinzuweisen, dass sie kein Recht habe, in diesem Ton mit ihr zu sprechen. Meltems Kopf fiel nach vorne und kam mit der Stirn am rauen Kunststofffilz des Vordersitzes zu lehnen. Sie schluchzte.

      Wein nur, du kleine Schlampe. Das hättest du dir früher überlegen sollen.

      Seien Sie bitte nicht so laut!

      Man kennt mich hier im Bus. Ich mache die Tour nicht das erste Mal.

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