Meine Reise zu mir selbst. Sabrina Fleisch

Meine Reise zu mir selbst - Sabrina Fleisch


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kennst, warum Menschen nicht in die Umsetzung kommen, wirst du einen realistischeren Blick auf dich, dein Vorhaben und deine Wünsche bekommen. Denn mit dem nötigen Theoriewissen ausgestattet, können wir effizienter handeln, bewusster planen und besser sowie realistischer kalkulieren. Deshalb sind hier die drei Gründe für den fehlenden Antrieb:

      Mangelnder Glaube an die eigenen Fähigkeiten

      In deinem Inneren glaubst du nicht, es schaffen zu können. Das Vertrauen in dich selbst, die Aufgabe mit deinen Fähigkeiten und Talenten bewältigen zu können, reicht nicht aus. Der Glaube, zu versagen, ist größer als der Glaube an dich und deine Fähigkeiten. Wenn du dir in deiner Vorstellung nicht das Wunschergebnis ausmalen kannst, wird es nicht Realität werden. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, schlank zu sein, wirst du es nicht. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, reich und erfolgreich zu werden, wirst du es nicht. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, ohne Panikanfall in einem Fahrstuhl zu fahren, wirst du es nicht. Die Kernaussage ist: Dein Verstand ist dein wichtigstes Instrument. Deine Gedanken gestalten deine Gegenwart und deine Zukunft.

      Denn nur, weil wir in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht haben, dass unsere Fähigkeiten nicht ausgereicht haben, heißt das nicht, das dies heute noch Gültigkeit hat. Es bedeutet auch nicht, dass unser Leben und unser Verhalten bereits fixiert und unveränderbar sind (siehe auch „Ängste überwinden“, „Erlernte Denkprogramme verlernen“). Solange wir die richtige Motivation haben, die Hindernisse kennen und einen Plan parat haben, kann jeder Berge versetzen.

      Zum Beispiel, wenn deine damalige Lehrerin deinen Schwimmstil stark kritisiert hat, heißt das nicht, dass Schwimmen nicht deine Disziplin ist. Auch Ansichten deiner Eltern oder Freunde, die sagen: „Kannst du das überhaupt?“, solltest du nicht zu deinen eigenen Gedanken machen. „Du bist doch immer unruhig. Du kannst nicht entspannen“, „Du warst nie der ordentliche Typ“, „Du hast Dinge nie fertig gemacht. Du hast keine Disziplin.“ Wir müssen diese übernommenen Glaubenssätze sowie unbewusste Selbstgespräche erkennen, kritisch hinterfragen und dann entscheiden, ob diese nach wie vor stimmen oder ob es an der Zeit ist, diese abzuändern.

      Was wäre, wenn alles, was du bis jetzt durchgemacht hast, dich lediglich darauf vorbereitet hat, wo du jetzt bist?

      Wenn dieser einer der Gründe ist, warum du nicht in das Handeln kommst, empfiehlt es sich, mit der ABC-Methode zu arbeiten (siehe „Erlernte Denkprogramme verlernen“), Glaubenssätze auszuarbeiten (in diesem Kapitel) sowie die Übungen zur Stärkung des Selbstvertrauens zu machen (siehe „Wer bin ich“, „Rückschläge“).

      Identitätskonflikt

      Dein Vorhaben stimmt nicht mit deinem Bild von dir überein. Die Person, die du darstellen möchtest, steht nicht im Einklang mit deiner Wertehaltung und deinen Lebensansichten. Weil dein gewünschtes Handeln nicht mit deinem Glauben übereinstimmt, funktioniert die Umsetzung nicht. „Für Geld muss man hart arbeiten“, „Ich bin nicht sportlich“, „Ich muss mir meine Belohnung verdienen“, „Menschen kann man nicht vertrauen“, „Menschen sind unehrlich“, „Wer rastet, der rostet“, „Abnehmen heißt Verzichten“, „Liebe tut weh“, „Qualität ist teuer“, „Ein Partner gehört zu einem glücklichen Leben“ … Zahlreiche gelernte Ansichten von universell wahr gehaltenen Weisheiten über sich, andere und wie das Leben funktioniert. Und genau diese verhindern Fortschritt. Mit der Einstellung, dass Geld hart erarbeitet werden muss, wird das Geld auch nur mit harter Arbeit zu verdienen sein. Wenn man glaubt, nicht entspannen zu können, weil dann der Erfolg ausbleibt, bei dem wird es auch so sein. Wer glaubt, nichts annehmen zu dürfen, wird sich immer selbst, grundlos, bestrafen. Wer Liebe mit Schmerz assoziiert, wird immer den Fokus auf mögliches Leid haben und das vorrangig sehen und natürlich auch finden.

      Werde dir bewusst, was an deinen Zielen mit deinen Werten und deiner Weltanschauung unstimmig ist, was daran genau Widerwillen auslöst, nicht zusammenpasst, und frage dich, ob dieser Konflikt aus einer persönlichen Erfahrung entstanden ist oder ob er durch dein Umfeld und dessen Ansichten, Einstellungen und Werte beeinflusst worden ist.

      Gibt es einen Konflikt zwischen deinen Zielen und deiner Weltvorstellung? Die Antworten finden wir im Kapitel „Erlernte Denkprogramme verlernen“ und „Wer bin ich“.

      Falsche Motivation

      Grund Nummer 3 ist der häufigste Grund, warum Menschen über etwas sprechen, jedoch nicht ins Tun kommen. Oft ist unser Antrieb extrinsisch, von außen bestimmt, und nicht intrinsisch, aus unserem Inneren heraus.

      Wenn du etwas aus intrinsischer Motivation tust, dann tust du das aus Eigenantrieb, aufgrund deines inneren Willens, weil du es selbst für dich tun willst. Intrinsische Motivation wird auch intrinsisches Verlangen genannt. Ein gutes Beispiel für intrinsische Motivation sind Hobbys, weil du diesen gern nachgehst.

      Extrinsische Motivationsquellen können z. B. der Wunsch nach Belohnung (Bezahlung der Arbeit, Ansehen, Prestige) oder das Vermeiden einer Bestrafung (schlechtes Prüfungsergebnis, Kündigung) sein. Im Unterschied zur intrinsischen Motivation werden Aufgaben also nicht um ihrer selbst willen oder aus eigenem Antrieb durchgeführt, sondern in der Aussicht auf Geld, Anerkennung oder der Vermeidung einer Strafe. Dieser Antrieb lässt jedoch schnell nach. Die Energie wird schnell sinken und dich nicht langfristig zur erfolgreichen Vollendung deiner Ziele bringen.

      Extrinsische Belohnungen können deine innere Motivation negativ beeinflussen (siehe „Warum du tust, was du tust“ – Die Geschichte des alten Mannes). Das bedeutet jedoch nicht, dass beide Motivationsarten nicht parallel, gleichzeitig bestehen können. Stell dir vor, du arbeitest an einem Umweltprojekt, weil dir die Umwelt und der Planet Erde am Herzen liegen (intrinsische Motivation). Wenn du an dem Projekt arbeitest, erhältst du eine Belohnung vom Initiator des Projekts (extrinsische Motivation). In diesem Beispiel funktionieren beide Ansätze parallel. Wenn die Belohnung zu hoch ist, dann kann dein intrinsischer Motivationsfaktor in den Schatten gestellt werden und dich deine Startintention vergessen lassen (siehe „Die Geschichte des alten Mannes“).

      Glaubst du, dass du nun den Unterschied bei deiner Motivation erkennen würdest? Hast du eine Vorstellung, welcher Antrieb bei dir vorrangig ist? Lass uns eine Übung machen, damit du selbst feststellen kannst, ob du die Motivation hinter der Handlung erkennst. Markiere die intrinsische Motivation mit I und die extrinsische mit E:

      War es leicht den Unterschied zu erkennen? Nun zur Auflösung: Eins bis sieben sind extrinsische Motivatoren, acht bis dreizehn intrinsische Antriebe. Mit dieser Übung solltest du ein Bewusstsein für den Unterschied von innerem und äußerem Antrieb bekommen haben.

      Welche Aufgaben mache ich aufgrund intrinsischer Motivation? (Finde mindestens fünf Beispiele und begründe wie in der Tabelle zuvor deine Tätigkeit mit „weil …“)

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      Welche Aufgaben mache ich aufgrund extrinsischer Motivation? (Begründe fünf Tätigkeiten mit „weil …“)

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      Hast du mehr ex- oder mehr intrinsisch motivierte Aktivitäten gefunden? Was fiel dir leichter? Leider sind die Gründe für unser Handeln öfter extrinsisch als intrinsisch.

      Welche Motivation war bei deinen zuvor formulierten Zielen vorherrschend? Gehe nochmals zurück und hinterfrage die Motivation hinter den notierten Zielen. Solltest du feststellen, dass manche deiner Ziele rein extrinsisch motiviert sind und dadurch


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