Depression. Das Richtige tun. Dr. Christine Hutterer
rel="nofollow" href="#fb3_img_img_577ef9d1-7f97-552e-9839-a14544495633.jpg" alt="image"/> Depressionen sind alles andere als selten: Jeder Fünfte erlebt mindestens einmal im Leben eine depressive Episode, weltweit sind zehnmal mehr Menschen an Depressionen erkrankt als an Krebs.
Häufige Faktoren, die bei der Entstehung und Auslösung einer Depression eine Rolle spielen, sind:
Verstehen und helfen
Wochenbettdepressionen ernst nehmen. Bei etwa jeder zehnten Frau lösen Geburt und das Muttersein keine Glücksgefühle aus, sondern stellen den Beginn einer Depression dar. Da die Beschwerden meist in den ersten drei Monaten nach der Geburt einsetzen, spricht man von Wochenbettdepression oder postpartaler Depression. Besonders schlimm ist das für betroffene Frauen, weil sie merken, dass sie sich nicht über das Baby freuen können, den Erwartungen des Umfelds nicht gerecht werden können und sich daher als schlechte Mutter fühlen. Angehörige sollten Frauen, die in der Zeit nach der Geburt über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen niedergeschlagen und freudlos sind, dazu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine erste Möglichkeit ist, das Gespräch mit der betreuenden Hebamme zu suchen.
Wenn kein Auslöser erkennbar ist
Verständlicherweise suchen Betroffene nach dem auslösenden Moment, der Krise, dem Trauma, allgemein der Ursache für die Depression. Auch Sie als Angehöriger möchten verstehen, warum der geliebte Mensch erkrankt ist, obwohl er doch vorher ganz anders war. Die verschiedenen möglichen Ursachen zeigen auch, dass es wichtig ist, nach konkreten Auslösern zu suchen, zumal sich einige der körperlichen Ursachen sogar sehr einfach behandeln lassen.
In vielen Fällen wird jedoch keine körperliche Ursache für die Depression gefunden. Ebenso wenig ist immer ein traumatisches (Kindheits-)Ereignis bekannt, das ursächlich sein könnte. Manche Depressionen treten ohne klar nachvollziehbaren Auslöser auf. Meist liegt es dann an einer Kombination aus erblichen und Umweltfaktoren, aus Entwicklungs- und Persönlichkeitsfaktoren und neurobiologischen Störungen. Dann sieht es so aus, als gäbe es keinen Grund, weil wahrscheinlich keiner der Parameter allein ausreichen würde, um die Krankheit auszulösen.
Auch wenn man sich wünscht, zu verstehen, warum der Angehörige die Krankheit bekommen hat, ist es nicht zielführend, sich auf die Suche nach einer eindeutigen Ursache zu versteifen. Vielmehr sollte der Fokus darauf gerichtet werden, die Krankheit als vorhanden zu akzeptieren und im Hier und Jetzt nach dem bestmöglichen Umgang damit zu suchen.
Verlauf in Phasen
Depressionen können nicht nur in unterschiedlicher Stärke bzw. Schwere auftreten, sondern unterscheiden sich auch dadurch, ob es eine einmalige Episode ist oder ob sie wiederkehrt. Unbehandelt dauert eine Erkrankungsphase meist zwischen sechs und zwölf Monaten. Durch eine professionelle Behandlung verkürzen sich sowohl die Dauer als auch die Schwere der Symptome.
Wird erstmalig eine Depression diagnostiziert, weiß weder der Erkrankte noch der Arzt, ob es sich um eine einmalige Phase handelt oder nicht. Weit häufiger als eine einzige Episode ist jedoch das wiederholte Auftreten. Etwa 60 Prozent erleben mindestens zwei Episoden. Interessanterweise können sich erneute Episoden deutlich von den vorangegangenen unterscheiden, sodass manche Erkrankte von der Art der Ausprägung selbst überrascht werden und die Beschwerden nicht gleich als eine neue depressive Phase erkennen. Häufiger ist es jedoch so, dass sich die Episoden ähneln. Während der Therapie erarbeiten Erkrankte, wie die Depression bei ihnen begonnen hat und auf welche frühen Anzeichen sie achten können, um bei einer erneuten Erkrankung schnell reagieren zu können.
Bei etwa jedem zehnten Erkrankten dauert die depressive Episode länger als zwei Jahre. In dieser Zeit kann die Intensität der Symptome schwanken, doch sie gehen nie ganz weg. Bei diesen Patienten spricht man von einer chronischen Depression.
Abgrenzung zur einer bipolaren Störung
Bei wiederkehrenden Formen der Depression wird zusätzlich zwischen unipolarer und bipolarer Ausprägung unterschieden. Während Betroffene einer unipolaren Depression nur ein Extrem kennen, wechseln