Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck


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e posto con me.“

      Ein breites Lächeln gleitet über mein Gesicht, als ich der warmen, sonoren Stimme meines Großvaters lausche. Er ist Mitte siebzig und für sein Alter noch ganz schön fit. Er ist der Beste, sein Humor und seine Wärme begleiten mein ganzes Leben. Ich weiß, er steht immer hinter mir, egal, was ich tue, und es ist mir einfach wahnsinnig wichtig, dass es ihm gut geht. Er erzählt mir, dass unsere Firma einen sehr guten Abschluss mit einem dänischen Feinkosthersteller getätigt hat und dass er nach unserem Telefonat auf den Friedhof gehen wird. Nonna besuchen. Meine Großmutter ist vor fast zwei Jahren gestorben und mindestens dreimal in der Woche besucht mein Großvater ihr Grab. Ich glaube, er wird nie über ihren Tod hinwegkommen, auch wenn er versucht, sich seine Trauer nicht anmerken zu lassen. Es tut mir weh, zu sehen, wie sehr er sie vermisst.

      Edoardo und Ilaria sind als junges Ehepaar von Italien in die USA ausgewandert und haben das Im- und Exportunternehmen EDOMO mit eigenen Händen, viel Fleiß und Einsatz aufgebaut. Die Firma, die mein Vater in zweiter Generation leitet. Und die ich in ein paar Jahren übernehmen soll. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stetig angewachsen, hat beständig steigende Umsätze und einen hervorragenden Ruf. Für die Firma hat mein Vater quasi seine Familie geopfert. Ich kann mich nicht erinnern, dass er je einen regelmäßigen Feierabend hatte. Meine jüngere Schwester Sara und ich haben ihn meistens nur zwischen Tür und Angel gesehen. Ich streiche mir mit der Hand durch die Haare, während mein Großvater mir erzählt, dass Sara einen neuen Freund hat, den meine Mutter nicht leiden kann. Ich muss grinsen und mag den Neuen schon jetzt. Arme Sara. Wenn meine Mutter sich auf jemanden einschießt, ist das meistens nicht witzig. Aber mein Schwesterherz lässt sich von unserer Mom nicht einschüchtern, das weiß ich. Die Kleine hat Feuer unterm Hintern, schließlich hat sie italienisches Blut in den Adern.

      „Wann kommst du nach Hause, Daniele? Warum wohnst du überhaupt auf dem Campus, wo du doch auch hier sein könntest?“

      Mein Großvater fragt mich das jedes Mal. Er kann nicht verstehen, dass ich den Abstand zu meiner Familie brauche. Sicher könnte ich zu Hause wohnen, das College ist für mich mit dem Wagen in einer halben Stunde zu erreichen. Aber ich will nicht. Ich hause lieber hier in einer Bude in einem zugigen Wohnheim, aber ich habe meine Ruhe. Und meine Freiheit. Solange es noch geht.

      „Nonno, du weißt doch, hier gibt’s viele hübsche Mädchen, deshalb wohne ich hier.“

      Er seufzt und ich muss lachen. Für meinen Großvater gab es Zeit seines Lebens nur eine einzige Frau, seine Ilaria. Dass ich mit meinen einundzwanzig Jahren noch keine Verlobte habe, ist für ihn ein großer Kummer. So offen und weitsichtig er sonst ist, darin ist er hoffnungslos altmodisch.

      „Brich nicht zu viele Herzen, mein Junge. Ich muss los, deine Großmutter besuchen. Wenn du eines Tages die Eine findest, dann wirst du mich verstehen.“

      Ich nicke lächelnd.

      „Das werde ich bestimmt. Ich komme euch bald besuchen, versprochen. Ciao. Grüße an Mom, Dad und Sara.“

      Wir verabschieden uns und ich lege auf. Ja, vielleicht werde ich auch eines Tages die Eine finden. Wer weiß.

      Ich muss mich jetzt beeilen, meine Vorlesung fängt an. Ich kann mich nicht konzentrieren, male stattdessen Männchen auf meinen Block und starre Löcher in die Luft. Der Gedanke an Summer lässt mich nicht los. Bestimmt ist sie wütend auf mich. Außerdem wird Bloomfield ihr Stress gemacht haben, weil sie ihm nichts von unserem Essen erzählt hat. Wie toll. Summer ist sauer auf mich. Bloomfield ist sauer auf Summer. Und ich bin sauer auf mich selbst. Warum habe ich nicht meine Klappe gehalten? Ich muss das wieder hinbiegen.

      „Das kannst du vergessen, kleine Miss Summer Okay, dass du mich so schnell loswirst. Wir zwei haben noch eine Menge vor miteinander.“

      Ich muss grinsen. Oh ja, das haben wir.

      6

      JAKE

      Wütend laufe ich über den Flur, auf dem Weg in mein Zimmer. Mein Prof ist krank und ich habe frei. Worüber ich mich normalerweise freuen würde, nervt mich heute, denn ich hätte ein wenig Ablenkung gut gebrauchen können. Ich bin so verdammt sauer auf Summer. Warum hat sie mir nicht einfach erzählt, dass sie mit Moreno essen war? Früher hatte sie nie Geheimnisse vor mir, aber kaum taucht dieser Typ in ihrem Sichtfeld auf, geht es los mit den Lügen. Ehrlich, ich wusste es. Ich wusste es so was von, dass genau das passieren würde. Ich erreiche mein Zimmer und knalle die Tür hinter mir zu. Seit ich vor einem Jahr aufs College gekommen bin und ihn zum ersten Mal bemerkt habe, beobachte ich, wie er tickt. Wie er mit dieser Mischung aus Bad Boy und Prince Charming die Leute um den Finger wickelt. Dabei sind es nicht nur die Mädchen, auch die meisten Kerle stehen auf ihn. Es ist unglaublich, aber alle finden diesen Typen toll. Wer zu Morenos Clique gehört, hat es geschafft.

      Als Summer mir sagte, dass sie an meinem College angenommen worden sei, habe ich mich natürlich tierisch gefreut. Wir würden uns wieder öfter sehen und Zeit miteinander verbringen können. Sie hat mir im letzten Jahr echt gefehlt. Und doch war da von Anfang an ein komisches Gefühl. Ich weiß nicht, warum, aber es war da. Summer ist so ein hübsches Mädchen, sie weiß es nur nicht. Sie hält sich für nichts Besonderes, dabei hat sie eine Ausstrahlung, der man sich nur schwer entziehen kann. Und wer bemerkt das natürlich bereits an ihrem allerersten Tag? Unser College-Aufreißer Danny Moreno.

      Ich pfeffere meinen Rucksack in die Ecke und schmeiße mich aufs Bett. Und das Schlimmste ist, Summer findet den Typen toll. Vorhin war sie zwar offenbar stinkwütend auf ihn, aber wenn ich mir überlege, warum, könnte ich kotzen. Sie war wütend, weil Moreno mit diesem Mädchen geknutscht hat. Gott, Scheiße, das darf doch nicht wahr sein. Ich streiche mir mit beiden Händen durch die Haare und starre an die Decke. Ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet, wo ich selbst nicht mehr weiß, wo ich mit Summer stehe. Es wäre so schön gewesen, unbeschwert Zeit mit ihr verbringen zu können, zu sehen, was das ist, was ich seit dem Sommer verspüre, wenn ich sie anschaue. Dieses Kribbeln im Bauch. Ich meine, Summer ist meine älteste Freundin, da verliebt man sich doch nicht einfach so, oder? Und zu all dem, was ich im Moment so gar nicht einordnen kann, kommt nun noch Moreno ins Spiel. Dieser Typ, an dem die Mädchen kleben wie Kaugummi an der Schuhsohle. Wenn ich wenigstens wüsste, er meint es irgendwie ernst mit Summer, egal wie. Aber das tut er nicht. Ach, Scheiße, Mann. Ich stehe auf und trete ans Fenster. Seit dem Campingurlaub, den ich in den Ferien mit Summer verbracht habe, ist einfach alles anders. Ich bin anders, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Was soll ich tun? Hingehen und ihr sagen, dass ich mich in sie verliebt habe? Nach all den Jahren? Und sie bitten, mir zuerst eine Chance zu geben, bevor sie Morenos Charme erliegt? Na, sicher doch.

      Und das ist es ja auch nicht allein. Es geht nicht nur um meine Gefühle. Es geht vor allem um Summers Gefühle. Ich will nicht, dass er sie verletzt. Sie hat sich gerade wieder gefangen, versucht, den ganzen Scheiß mit ihren Eltern und dem Unfall zu verkraften. Wenn sie sich jetzt in Danny verliebt und er ihr das Herz bricht, dann weiß ich nicht, was das bei ihr auslösen wird. Und das werde ich nicht zulassen.

      Ich lasse mich wieder aufs Bett fallen. Aber gibt es überhaupt etwas, was ich dagegen tun kann? Ich weiß es nicht. Vielleicht mache ich mir auch vollkommen unnötig Gedanken, denn Summer ist nicht blöd. Sie schwärmt vielleicht ein bisschen für Moreno, aber das heißt ja nicht, dass sie sich auch gleich verknallt. Ich rolle mich auf den Bauch und versuche, mich selbst zu beruhigen. So ganz will es mir nicht gelingen.

      7

      Danny

      „Hey, wie sieht´s aus, Bock auf Party heute Abend?“

      Rob taucht neben mir auf und hält mir ein Zigarettenpäckchen hin. Ich schüttele den Kopf.

      „Heute nicht.“

      „Warum? Bist du krank, oder was?“

      „Muss ich krank sein, wenn ich mal an einem Abend nicht feiern will?“

      Rob zuckt mit den Schultern.

      „Ist halt ungewohnt. Na gut, wenn


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