Auf eigenen Füßen. Susanne Ahrndt
Persönliche Eigenschaften Fortsetzung | ||
Finanzielle Voraussetzungen | ||
Verfügen Sie über gewisse finanzielle Reserven? | ||
Kann Ihr Ehe- oder Lebenspartner zumindest in der Startphase mit ihrem laufenden Einkommen für den gemeinsamen Lebensunterhalt aufkommen? | ||
Besitzen Sie andere sichere Einkommensquellen, sodass Sie zunächst auf ein Einkommen aus Ihrer Praxis verzichten könnten? | ||
Würden Ihnen Freunde oder Verwandte ein Darlehen gewähren? | ||
Familiäres Umfeld | ||
Steht Ihre Familie hinter Ihren Plänen? | ||
Ist Ihre Familie bereit, Ihnen den Rücken freizuhalten? | ||
Wird Ihre Familie und/oder Ihr Freundeskreis die durch die Selbstständigkeit bedingte Mehrarbeit, lange Arbeitszeit und knappe Freizeit akzeptieren können? |
3 Die Geschäftsidee
Zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, das richtige Produkt ist das Geheimnis einer guten Geschäftsidee, der Basis jeder erfolgreichen Unternehmensgründung. Die Geschäftsidee macht den Anfang und je früher man sich darüber klar wird, umso besser. Schließlich bauen alle künftigen Planungen und Entscheidungen darauf auf.
Als Fußpfleger/Podologe sind Sie hinsichtlich fachlicher Qualifikation sicher bestens gerüstet und können möglicherweise sogar bereits eine mehrjährige Berufserfahrung vorweisen. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, Ihre Geschäftsidee, eine Fußpflegepraxis zu gründen, sei doch eindeutig – oder nicht? Sicher, die Richtung ist vorgegeben! Aber damit Kunden und/oder Patienten auf Ihre Praxis aufmerksam werden und nicht nur einmal, sondern immer wieder zu Ihnen kommen, sollten Sie Ihrer Praxis ein unverkennbares Profil geben und so Ihr Unternehmen durch eindeutige Positionierung im Markt auf Dauer mit Erfolg etablieren.
Lesen Sie in diesem Kapitel, wie es gelingt, eine geeignete Geschäftsidee zu entwickeln, mit der Sie sich von Mitbewerbern abheben können. Sie haben bereits konkrete Vorstellungen? Herzlichen Glückwunsch! Allerdings: Auch eine noch so gut klingende Geschäftsidee sollte erst dann umgesetzt werden, wenn sie die Prüfung auf Markttauglichkeit bestanden hat, also wirkliche Chancen hat, sich am Markt durchzusetzen. Gehen Sie bei der Verwirklichung Ihrer Idee zielstrebig vor, aber seien Sie stets offen für Verbesserungen, Anpassungen oder Veränderungen.
Wussten Sie, dass nur 5 % aller Geschäftsideen, mit denen sich Jungunternehmer jedes Jahr hierzulande selbstständig machen, tatsächlich neu sind? Und 50 % dieser neuen Ideen stammen ursprünglich aus den USA. Damit sind über 95 % der Gründungsideen Kopien, sogenannte Me-too-Produkte und völlig neue Ideen eher die Ausnahme. Mit anderen Worten: Eine Geschäftsidee muss nicht vollkommen neu sein, um erfolgreich ein Unternehmen zu gründen. Oft reicht es schon aus, bewährte Ideen als Vorbilder aufzugreifen und zu übernehmen, diese zu verbessern, auf Bedürfnisse und Wünsche der Kunden abzustimmen oder auch auf andere Märkte zu übertragen.
Sie müssen also keinesfalls eine Podologiepraxis oder ein Fußpflegestudio neu erfinden, sollten aber nach Möglichkeiten suchen, wie Sie sich von Wettbewerbern unterscheiden und einen erkennbaren Nutzen und Vorteil für Ihre Kunden und Patienten bieten können. Bei Unternehmen mit gleichartigem Angebot geht es darum, Alleinstellungsmerkmale, sogenannte Unique Selling Proposition (USP), herauszuarbeiten, um sich von Konkurrenzangeboten abzuheben und sich im Markt sichtbar zu machen.
Entwickeln Sie eine Vision, wie Ihre Praxis einmal aussehen soll, mit welchem Angebot Sie auf den Markt kommen und bestehen wollen, welche Kunden/Patienten zu Ihnen kommen werden. Überlegen Sie, welche Zielgruppen Sie erreichen wollen. Spielen Sie mit Ihren Gedanken, träumen Sie ruhig ein bisschen und nutzen Sie auch sogenannte Kreativitätstechniken, um Ihre eigenen Ideen zu entwickeln.
Siehe Info: Kreativitätstechniken zur Ideenfindung
3.1 Tipps zur Ideensuche
Was Sie in der Orientierungsphase, in der Sie sich als Gründer zurzeit befinden, vor allem brauchen, sind Informationen. Wertvolle Informationsquellen sind das Lesen von Fachzeitschriften und der Besuch von Fachmessen und -kongressen, wie z. B. der Besuch der jedes Jahr im Frühjahr stattfindenden Beauty International in Düsseldorf oder der im Herbst in Kassel stattfindenden FUSS. Auch das Gespräch mit Kollegen, Mitbewerbern und Kunden, Weiterbildungsmaßnahmen oder Internetrecherchen kann Ihre Kreativität ankurbeln. Durchleuchten Sie ganz systematisch Ihre Branche zu allen Aspekten rund um die Fußpflege und informieren Sie sich auch über angrenzende Bereiche. Um ein gelungenes Konzept zu entwickeln, sind gute Branchenkenntnisse das A und O.
Verfolgen Sie aber auch politische und rechtliche Entwicklungen (z. B. neue Zulassungsempfehlungen für Heilmittelerbringer) sowie die allgemeine wirtschaftliche Lage. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind gesellschaftliche Entwicklungen wie etwa der demografische Wandel, das wachsende Gesundheitsbewusstsein, Streben nach Nachhaltigkeit oder das zunehmende