Ein guter Junge. Lisa Henry

Ein guter Junge - Lisa Henry


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Dumm, dass er hier liegen konnte, nachdem seine Eltern weg waren, Acton tot, kein Zuhause, kein Job, das FBI im Nacken, Verletzungen, vor denen er Angst hatte, sie überhaupt anzusehen, und niemand, buchstäblich niemand, sich einen Dreck um ihn scherte – und sein verdammtes iPhone vermisste. Aus irgendeinem Grund hatte der Verkauf des iPhones alles real werden lassen. Er würde sein altes Leben nicht zurückbekommen.

      Acton war tot.

      Vor ein paar Stunden war er noch am Leben gewesen, und jetzt nicht mehr, und das ergab keinen Sinn.

      Nur vielleicht machte es Sinn. Lane schloss seine Augen und versuchte, sich nicht zu erinnern. Das Schließen der Augen machte es noch schlimmer, also öffnete er sie und richtete seinen Blick auf die fleckige Wand.

      Stellte sich Actons Blut an der Wand vor.

      Nein.

      Welches Zimmer? Acton hatte sich im Wintergarten eingeschlossen, nachdem er Lane gesagt hatte, er solle gehen.

      Lane hatte keine Fragen gestellt; er war einfach abgehauen.

      Scheiße, hatte Acton eine Waffe im Wintergarten gehabt?

      Wie egoistisch war es, dass Lane plötzlich an nichts anderes mehr denken konnte als daran, dass er mit Acton in dem Raum gewesen war und dort eine Waffe gelegen haben könnte. Acton hätte ihn umbringen können.

      Lane starrte auf das dunkle Display des Telefons. Er schaltete es nicht ein. Er wollte nicht sein letztes Guthaben dafür verschwenden, auf ein Nachrichtenband zu sprechen, wenn er nichts Neues zu sagen hatte. Trotzdem hielt er es an sein Ohr.

      „Hey, ich bins.“

      Die Erkenntnis, dass er verrückt war, traf ihn im gleichen Moment, als die Tränen zu laufen begannen.

      „Ich wünschte, du würdest mich zurückrufen, Dad“, flüsterte er in das tote Telefon. „Ich muss wirklich mit jemandem reden. Ich weiß nicht, was ich tun soll.“

      Was würde sein Vater sagen? Es machte ihm Angst, dass er es nicht wusste.

      Er hatte Stephen nie Dad genannt, nicht im echten Leben. Aber das hier war nicht real. Das war eine Fantasie, und es war nicht der lächelnde, charmante Stephen Moredock, mit dem er jetzt reden musste. Es war jemand, der sich Dad nannte, der zuhören und wissen würde, was zu tun war. Jemand, für den Lane an erster Stelle stand.

      „Acton ist tot.“ Er schmeckte Salz. „Es ist meine Schuld.“

      War es das?

      Menschen beschlossen nicht einfach, sich in einem Sekundenbruchteil umzubringen. Menschen planten es. Es gab Anzeichen, die Lane nicht bemerkt hatte, weil er sich einreden wollte, dass er bekam, was immer er wollte. Dass er den Schmerz verdiente, ihn brauchte. Dass Acton sich um ihn sorgte.

      Actons Kälte. Seine Distanz. Die Momente, in denen er sich nicht einmal an Lanes Anwesenheit zu erinnern schien. Die Momente der Wut, der wilden Verwirrung. Die Art, wie er sein Telefon ignorierte, wenn es klingelte. Wie er unrasiert in der Villa herumlief, seine Hemden zerknittert, wo er doch immer so auf sein Äußeres geachtet hatte.

      „Musst du heute zur Arbeit gehen?“, hatte Lane gefragt – gestern? Oder war es Mittwoch gewesen?

      „Heute nicht.“ Acton hatte die Hand ausgestreckt und seine warme Handfläche gegen den oberen Teil von Lanes Wirbelsäule gepresst und sie dann nach unten gleiten lassen. „Mach dir keine Sorgen darüber, wie ich mein Geld verdiene, Kumpel. Kümmere dich darum, wie du deins verdienst.“

      Vielleicht war Acton schon eine Weile am Rande des Abgrunds.

      Aber Lane hatte ihn letzte Nacht mit dem, was er getan hatte, unter Druck gesetzt. Deshalb hatte Acton Lane fertiggemacht, und deshalb hatte er sich umgebracht. Wäre Lane nicht gewesen, hätte Acton vielleicht gewartet und jemand anderes, der klüger war als Lane, hätte gesehen, dass Acton abrutschte und ihm geholfen.

      Es ist meine Schuld.

      Lane wollte nicht weinen. Die tiefen, hämmernden Schluchzer, die sich ihren Weg nach draußen bahnen wollten, würden schmerzhaft sein. Er musste still liegen.

      „Er hat mir wehgetan, Dad. Ich glaube, ich habe ihn darum gebeten, aber ich bin mir nicht sicher.“

      Scheiße. Er war hoffnungslos.

      Sein Elend verwandelte sich in Wut. „Und wo bist du, Stephen? Wo zum Teufel bist du?“

      Er wollte das Telefon quer durch den Raum werfen. Er konnte sich vorstellen, wie es gegen die Wand knallte und in Stücke zerbrach. Das würde es ihnen zeigen, oder? Aber das war Blödsinn. Wem würde es was zeigen? Wem würde es schaden, außer Lane?

      Er schob das Telefon wieder unter das Kissen, schloss die Augen und fragte sich, was er jetzt tun sollte.

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