E-Bike. Martin Häußermann

E-Bike - Martin Häußermann


Скачать книгу
Navigation

       Da geht’s lang

       Transport

       Lade gut

       Zubehör

       Wir helfen weiter

       KAPITEL 4

       REISE

       Karwendel

       Sattelfest

       Kufstein

       Die Perle Tirols

       Baden-Württemberg

       Die Heimat neu entdecken

       Montréal

       Coole Balades à Vélo

       Bikepacking

       Ab in den Wald

       Über den Autor & Dank

image

       EDITORIAL

       LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

      es freut mich sehr, dass Sie sich fürs E-Biken interessieren. Sie sind damit in guter und ständig wachsender Gesellschaft. 2019 wurden 1,36 Millionen neue E-Bikes in Deutschland verkauft, allein im ersten Halbjahr 2020 waren es schon 1,1 Millionen. Sie sehen: E-Biken ist ein Megatrend. Und das hat Gründe, die gerade in Zeiten der Corona-Pandemie augenfällig geworden sind. E-Biken fördert die Gesundheit, denn man ist allein an der frischen Luft, kann sich nicht anstecken und stärkt sein Immunsystem. Darüber hinaus entlasten Fahrten mit dem E-Bike die Straßen und die Umwelt.

      In unserer Garage stehen seit rund zehn Jahren E-Bikes. »Du bist doch noch nicht so alt, dass du schon einen Motor brauchst«, musste ich damals so manches Mal hören. Weil eine solche Aussage unreflektierter Quatsch ist, antwortete ich: »Bevor ihr urteilt, solltet ihr es zumindest mal selbst ausprobieren.« Die meisten Kritiker von einst sind heute selbst E-Biker. Viele meiner Nachbarn lassen heute gern ihr Auto stehen und fahren mit dem Pedelec zur Arbeit. Das tut meine Frau schon seit gut sieben Jahren. Sie ist Ärztin und fährt tagtäglich – bei Wind und Wetter – in ihre Praxis. So kommt sie frisch und wach zur Arbeit – und kann auf dem Heimweg zumindest ein bisschen Stress wegradeln.

      Auch unsere Söhne sind begeistert. Der jüngere schwang sich im zarten Alter von 13 Jahren mit jugendlichem Forscherdrang auf ein Test-E-MTB und war fortan immer auf der Suche nach Steigungen, die er mit Karacho hinaufdonnerte. Auch sein großer Bruder ließ sich anstecken. Dennoch blieben beide begeisterte Bio-Biker. Heute sind sie Führerscheinbesitzer – und nutzen dennoch gern E-Bikes, um zur Schule oder Hochschule zu kommen. Wir haben übrigens alle auch noch rein muskelbetriebene Fahrräder und nutzen mal dieses, mal jenes.

      Nun ist nicht jede Familie so fahrradverrückt wie meine, und manche kämpfen mit Platzproblemen. Dann wird, und das ist oft so, das bisherige gegen ein E-Bike getauscht. Dass bei der Suche jemand nicht fündig wird, ist eigentlich fast unmöglich. Denn die Fahrradindustrie hat nun wirklich jeden Fahrradtypus elektrifiziert. Vom einfachen Cityrad über das Mountainbike bis hin zum mächtigen Lastenrad – alles ist mit Motor zu haben.

      Es gibt viele Gründe, ein E-Bike zu kaufen. Es bringt Menschen wieder in den Sattel, die bisher Hemmungen hatten oder Bedenken, unterwegs ans Ende der Kräfte zu kommen. Auf der anderen Seite schätzen Sportler die Unterstützung zur Trainingssteuerung. Das E-Bike gibt dem Fahrradfahren neue Perspektiven. Es dient als Reichweitenverlängerer, Trainingsgerät oder als Leistungsausgleich innerhalb von Radgruppen.

      Sie sehen, wir werden immer mehr. Damit das E-Bike nicht Opfer seines eigenen Erfolgs wird, sind wir alle aufgerufen, uns angemessen zu verhalten. Gegenseitige Rücksichtnahme entspannt das Zusammenleben mit all jenen, mit denen wir uns den Verkehrsraum teilen. Weniger Stress bedeutet mehr Spaß. In diesem Sinne: Fahren Sie E-Bike. Und bitte immer mit Helm, denn: Helme können Leben retten.

      Herzliche Grüße und allezeit gute Fahrt

      Ihr

image
image

       FASZINATION E-BIKE

       MTB-MANUFAKTUREN SETZEN AUFS E-BIKE

       VORTEILE DES PEDELEC

       GELÄNDE-GURUS UNTER STROM

       NICOLAI UND LITEVILLE PFLEGEN DEUTSCHE INGENIEURSKUNST, BAUEN HIGH-END-MOUNTAINBIKES UND HABEN IN DER GELÄNDESZENE EINEN RUF WIE DONNERHALL. DAHINTER STECKEN ZWEI INGENIEURE, DIE UNTERSCHIEDLICHER KAUM SEIN KÖNNTEN. WAS SIE EINT, IST IHR UNABLÄSSIGES STREBEN NACH HÖCHSTER QUALITÄT UND DIE ANSICHT, DASS E-MTBS KEINESWEGS VERRAT AM GELÄNDESPORT SIND.

       TEXT: MARTIN HÄUSSERMANN FOTOS: MARTIN HÄUSSERMANN, BENGT STILLER

      Dogmen sind Karlheinz Nicolai fremd. Der Mann, den alle Kalle nennen, ist Maschinenbauingenieur und als solcher ein Ausbund an Sachlichkeit. Das ist bei seinen Kunden teilweise anders. Die sind größtenteils von Emotionen getriebene Mountainbike-Enthusiasten, die gern das Beste vom Besten fahren – und teilweise auch Vertreter der reinen Lehre, die der Meinung sind, dass Trails und Touren ausschließlich mit eigener Muskelkraft bewältigt werden sollten. »Deshalb haben auch einige laut >Verrat< gerufen, als wir 2008 unser erstes E-MTB präsentiert haben«, berichtet Kalle Nicolai. Doch diese Stimmen seien alle schon deutlich leiser geworden, vielleicht auch deshalb, weil Kalle Nicolai sein Ziel klar formuliert hat: »Mir geht es drum, noch mehr Menschen aufs Rad zu bekommen. Und das geht am besten mit dem E-Bike.« Außerdem, so ergänzt er,


Скачать книгу