Sklavenjagd. Tomàs de Torres

Sklavenjagd - Tomàs de Torres


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kleinen, altmodischen Ablage neben der Eingangstür deponiert hatte, und verließ wortlos die Wohnung.

      Sie fand die Garage sofort, nur etwa 50 Meter von der Wohnung entfernt. Sie öffnete das Tor und holte dann den Wagen. Die Einfahrt war bis auf eine schmale Passage zugeparkt, so dass sie in der engen Straße vier oder fünf Mal rangieren musste, bis der Saxo endlich darin stand. Dann nahm sie ihren Koffer vom Rücksitz und schloss das Tor sorgfältig ab.

      Als sie in die Wohnung zurückkehrte, war das Licht im Flur gelöscht. Sie knipste es wieder an und orientierte sich kurz. Links führte eine Tür in das Wohnzimmer mit dem Balkon, das im Dunkeln lag. Dahinter befand sich das Bad. Rechts war der Durchgang zur Küche; sie war leer, aber das Licht brannte noch. Neben dem Abfalleimer lagen drei leere Cruzcampo-Dosen.

      Wenn Jorge nicht im Bad war, gab es also nur eine Möglichkeit …

      Die einzig verbliebene Tür führte vom Flur ins Schlafzimmer. Dolores öffnete sie – und da lag er, auf einem anderthalb Meter breiten Bett mit blau gemustertem Laken, völlig nackt, und grinste ihr entgegen. Sein linkes Bein war angewinkelt und sein rechtes ausgestreckt, was ihr einen großartigen Blick auf seine beginnende Erektion bescherte.

      Jorge Clavo Delgado war mit etwa 1,75 Metern einen halben Kopf größer als Dolores. Er hatte kurze und glatte schwarze Haare und war, wie die meisten Schauspieler, stets sauber rasiert. Sein Körper war schlank; nackt wirkte er beinahe schmächtig. Aus einer Menschenmenge stach er nicht heraus, nicht einmal, wenn die »Menge« aus höchstens einer Handvoll Leuten bestand. Unauffällig war das Attribut, das ihn am besten beschrieb. Und wahrscheinlich war es genau das gewesen, was Dolores bei ihrer ersten Begegnung vor etwa zehn Monaten angezogen hatte. Denn sie hielt sich ebenfalls für unauffällig – hoffte zumindest, es zu sein – und suchte instinktiv die Nähe von ebensolchen Männern. Wenn sie jemand mit dem überirdischen Aussehen von Antonio Banderas angesprochen hätte, wäre sie wahrscheinlich verwirrt und erschrocken weggelaufen oder gleich in den Erdboden versunken.

      »Nun komm schon, zieh dich aus!« Jorge kam meist ohne große Umschweife zur Sache.

      Dolores war nach nichts weniger zumute als nach Sex, aber sie wusste auch: Wenn sie Wert auf ein Wochenende legte, das halbwegs frei von Verdruss war, tat sie besser, was er verlangte. Sie drehte sich also zur Wand, wie sie es stets tat, wenn sie sich vor ihrem Freund entkleidete. Die Einrichtung des kleinen Schlafzimmers war beinahe ebenso spartanisch wie die des Bades: Außer dem Bett gab es noch einen alten Kleiderschrank, einen Stuhl, auf dem nun Jorges zusammengeknüllte Garderobe lag, sowie einen kleinen Nachttisch, dessen trübe Lampe die einzige Lichtquelle bildete. Dolores zog den Schutz der Dunkelheit für den Liebesakt vor, doch bei Jorge stieß sie in dieser Beziehung auf taube Ohren. Wie fast alle Männer genoss er den optischen Reiz einer nackten Frau.

      Sie streifte also zunächst Schuhe, Rock und Bluse ab und hängte alles, sorgfältig gefaltet, über die Lehne des Stuhls. Als sie sich auch der restlichen Kleidung entledigt hatte, wandte sie sich um. Ein früherer Freund von ihr hatte einmal gesagt, der beste Teil ihres Körpers sei meist unter der Kleidung versteckt, und sie hatte ihm zugestimmt, weil sie ihr Gesicht als hässlich oder zumindest unattraktiv empfand. Ihre Brüste waren gut entwickelt, nicht zu klein und nicht zu groß, und sie waren immer noch fest und widerstanden dem Zug der Schwerkraft. Die Farbe der Warzenhöfe war ein zartes Rosa, das gut zu ihrer für eine Andalusierin ungewöhnlich bleichen Haut passte. Die Warzen selbst konnten bei Erregung groß und hart wie Flusskiesel werden, wenn sie sich im Moment auch artig zurückhielten. Und das Fellchen zwischen ihren zierlichen Schenkeln, vom gleichen Naturbraun wie ihre Locken, verbarg eine Muschel, deren Enge sie selbst manchmal vor Schmerzen, die Männer jedoch vor Lust seufzen ließ.

      Sie wandte sich wieder um und unterdrückte den Impuls, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Jorge grinste immer noch erwartungsvoll und klopfte mit der linken Hand auf das Laken vor ihm.

      »Hopp!«, machte er, als sei sie ein Hündchen, das ein eintrainiertes Kunststück vollführen sollte.

      Und auf gewisse Weise, erkannte Dolores, war es ja auch so.

      Dennoch bemühte sie sich um ein Lächeln. Sie ging auf ihn zu, und während seine Augen dem Schwung ihrer Brüste folgten, kletterte sie ins Bett. Ihre Hände drängten seine Schenkel auseinander. Beinahe unmittelbar bildete sich bei ihm eine Gänsehaut, aber auch Dolores stellte überrascht fest, dass die Berührung die Lust in ihr erwachen ließ – ein kleines Flämmchen zunächst, doch vielleicht würde daraus, wenn sie es richtig anstellte und Jorge ihr genug Zeit ließ, ein verzehrendes Feuer werden.

      Sie kniete sich zwischen seine Beine und beugte ihren Kopf hinab; sie wusste, was Jorge liebte, und befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge. Sein Glied schwoll in ihrem Mund an, kaum dass sie ihn darum geschlossen hatte. Jorges Schwanz war von der gleichen durchschnittlichen Länge wie er selbst, jedoch von einer Dicke, die Dolores vor Schmerz aufstöhnen ließ, wenn ihr Geschlecht nicht nass genug war.

      Während Jorges lustvolle Seufzer den kleinen Raum erfüllten, bewegte Dolores unermüdlich ihren Kopf auf und nieder, nahm Jorges Schwanz immer tiefer in ihren Rachen auf und ließ dabei ihre Zunge spielen. Sie wusste, dass sie gut war in dieser Disziplin, »eine natürliche Begabung« hatte er es einmal genannt. Sie hatte früh gelernt, dass alle Männer es liebten, es mit dem Mund gemacht zu bekommen, möglicherweise, weil es ihnen ein Gefühl der absoluten Herrschaft über die Frau gab, und obwohl sie nicht gerade davon begeistert war, das Sperma zu schlucken, gab es doch viele Dinge, die ihr erheblich schlechter schmeckten. Und meist erregte dieses Spiel auch sie selbst.

      Plötzlich versteifte sich Jorges Körper, und sein Glied wurde so hart, dass Dolores sich bereit machte zu dem, was er – da er es meist am Morgen genoss – »Frühstück unter der Decke« nannte, doch dann bedeutete er ihr mit einer Geste innezuhalten. Sie gehorchte sofort, gab seinen Schwanz frei und blickte fragend zu ihm auf.

      »Setz dich auf mich!«

      Er schloss die Beine, und Dolores nahm eine andere Position ein: Sie setzte ihre Füße zu beiden Seiten seiner Lenden auf die Matratze und ließ ihren Unterleib langsam auf sein immer noch hoch aufgerichtetes Zepter sinken. Kurz bevor es in sie eindrang, ergriff sie es mit der rechten Hand und führte es einige Male an ihrer Scheide entlang, um ihre Säfte zum Fließen zu bringen. Als sie so weit war – auch sie atmete nun merklich schneller, was sie mit Überraschung registrierte –, führte sie es langsam ein, indem sie sich einfach sinken ließ. Während Jorge aufstöhnte und mit beiden Händen nach ihren Brüsten griff, die so verlockend über ihm schwebten, biss sich Dolores auf die Lippen. Doch nach einigen Stößen verschwand der Schmerz und machte einem sich langsam vom Zentrum ihres Körpers ausbreitenden Lustgefühl Platz. Sie bewegte sich schneller und fragte sich, ob Jorge sich so lange zurückhalten konnte – und wollte –, bis sie selbst einen Orgasmus bekam, oder ob er wie so oft nur an sich selbst denken würde. Sie wusste, dass er diese Stellung am meisten liebte, weil dabei Dolores es war, die sich bewegte. Wenn er auf ihr lag und es ihm kam, hörte er auf, sich zu bewegen, weil er dazu vor Lust nicht mehr in der Lage war. Wenn sie jedoch auf ihm ritt und er abspritzte, konnte sie sich weiterhin bewegen, ihn weiter reizen, was seine Lust noch um ein Vielfaches steigerte. Bis zum letzten Tropfen wurde sein Saft dann aus ihm herausgepresst, was ihm zwar für eine Weile die Eier schmerzen ließ, ihm jedoch im Gegenzug einen überwältigenden Orgasmus bescherte.

      Wieder vermeinte Dolores zu spüren, dass Jorge kurz vor einer Eruption stand, und bedauerte bereits, abermals nicht selbst zum Zuge zu kommen, als er ein kurzes »Warte!« zwischen den Zähnen hervorstieß. Gehorsam hob sie ihren Körper an und entließ seinen Schwanz aus seinem Gefängnis. Er zuckte zwei-, dreimal begehrlich, doch im letzten Moment beherrschte sich Jorge. Er machte eine drehende Bewegung mit der Hand und richtete sich auf. Dolores, mittlerweile beinahe ebenso erregt wie er, legte sich auf den Rücken, spreizte einladend die Beine und schloss die Augen. Sie stellte sich vor, sie schwebe in der Unendlichkeit des Alls, und versuchte, ihren Geist auf ihren Körper zu konzentrieren, sich gewissermaßen in sich selbst zu versenken. Sie wollte nichts mehr sehen, nichts mehr hören, wollte nur noch fühlen – wollte alles vergessen, ihr bewusstes wie auch ihr unterbewusstes Denken ausschalten, wie man vor dem Schlafengehen das Licht ausschaltete, und ganz in ihrem Körper, in ihrer Körperlichkeit


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