hell/dunkel. Julia Rothenburg

hell/dunkel - Julia Rothenburg


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in der Firma, sein totaler Ruin. Nicht Sandras Schuld, das weiß er, aber sie gehört auch in diesen Schuldkomplex mit ihrem Röntgenblick, diesem Rumgebohre.

      Valerie schaut noch immer auf den Boden, wischt mit den Füßen matschige Blätter von dem Weg.

      Nein, sagt Robert. Ist eine lange Geschichte. Aber nein.

      Ich kann’s verstehen, sagt Valerie, und sie sieht aus, als würde sie gleich noch was hinzufügen, mit dem Mund so leicht offen, stattdessen zuckt sie bloß mit den Schultern und fummelt nach ihrem Schlüssel, aber er hat seinen ohnehin schon aus der Tasche gezogen.

      Eigentlich wollte ich mir hier überlegen, wie es weitergeht. Aber mit dem Weiterplanen warte ich jetzt. Erst mal sehen, wie sich alles so entwickelt.

      Valerie nickt, er hält ihr die Tür auf, aber sie bleibt einfach darin stehen.

      Ich finde das gut, weißt du, sagt sie. Ich hasse es, wenn Leute sich zu lange mit Sachen aufhalten, die sie ohnehin nicht wollen.

      Sie hat keine Ahnung, wovon sie da redet, denkt er, aber es rührt ihn trotzdem. Wenn sie wüsste, was er all die Jahre getan hat. Wenn sie ihn gesehen hätte, ihn als Wrack auf dem Sofa. Ihn bei der Psychotante – und das war allein Sandras Verdienst gewesen.

      Danke, Valle, sagt er. Genauso sehe ich das auch.

      Okay, sagt sie, geht durch die Tür und die knirschende Treppe hinauf.

      Die Wohnung ist noch warm, beinahe stickig.

      Willst du was trinken?, fragt Robert.

      Apfelsaft, sagt Valerie. Mit Wasser.

      Sie sitzen auf dem Sofa und Valerie saugt gurgelnd ihr Getränk durch einen Strohhalm.

      Was machen wir jetzt wegen morgen?, fragt sie.

      Beinahe hätte ich es wieder vergessen, sagt Robert.

      Sorry, sagt Valerie. Wollte dir nicht den Abend verderben.

      Sie lachen beide auf, fast gleichzeitig, und plötzlich legt Valerie ihren Kopf auf seine Schulter. Schwer liegt er da, eine schwere, runde Kugel. Er kann ihr Haar riechen, er kann ihre Haut riechen. Sie riecht ganz anders als Sandra. Darf er so was überhaupt bemerken?

      Ich bin müde, sagt sie. Wollen wir morgen ins Krankenhaus fahren?

      Nein, sagt Robert, seine Stimme klingt gepresst unter ihrem Gewicht. Wir sollen hier warten, sie rufen dann an.

      Also warten wir, sagt Valerie.

      Genau, sagt Robert, und seine Hand zuckt.

      Aber Valerie steht auf, geht einen Schritt vom Sofa weg, das Gesicht gerötet. Beinahe sieht es aus, als würde sie zittern.

      Ich geh schlafen.

      Er steht auf, stellt sich ans Fenster, schaut hinaus, wo man fast nichts sehen kann, nur milde Lichtstreifen im Schwarz. Die Dielen knarren unter ihren Schritten, dann wird der Schlüssel vom Badezimmer umgedreht. Früher waren sie immer zusammen auf dem Klo. Er weiß genau, wie Valerie aussieht, wenn sie auf dem Klo sitzt, wie sie dabei nach oben schaut an die Decke und die Hände auf den Knien abstützt, als würde sie warten.

      Ob man ihn von der Straße aus hier stehen sehen kann, ob man seinen Gesichtsausdruck erkennt? Ob man sieht, was er alles hinter sich hat im Leben?

      Aber auf der Straße ist ohnehin niemand. Und vermutlich sähe man hier oben bloß gelbes Licht, so dunkel ist es ansonsten. Gelbe Bullaugen, die in der Nacht so hell leuchten, dass man ohnehin nicht lange hinsehen kann.

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