LOVE YOUR NEIGHBOUR. David Togni
zu seinem in den Stall zu stecken. Er lachte schallend auf. Natürlich war seiner ein männlicher Hase. Er tat mir den Gefallen und so wurde mein Superhase schwanger, und wie das mit Hasen so ist, hoppelten nach kurzer Zeit richtig viele Hasen durchs Gehege.
Der Bauernhof war meine heile Welt, bis heute ist er in meiner Erinnerung wie ein weiterer heiliger Ort. Dort war alles noch sorglos, ohne Brüche, ganz. Beim besten Willen kann ich mich aus dieser Zeit an nichts Schlechtes erinnern. Alles war perfekt, vielleicht bis auf die Sache, wer mit dem Traktorfahren dran war. Heute kann Rolfi das so viel tun, wie er will, denn vor ein paar Jahren hat er den Hof von seinem Vater übernommen. Ich gönne es ihm von ganzem Herzen.
Doch die sorglose Idylle konnte nicht ewig fortbestehen. An einem Frühsommerabend, ich war zwölf Jahre alt, lag ich oben auf dem Balkon und hörte meine Eltern im Garten mit Schachers reden. An ihrem Tonfall merkte ich, dass es um etwas Wichtiges und auch Trauriges ging. Gespannt hielt ich die Luft an, um besser lauschen zu können, und spähte durch die Brüstung nach unten. Sie sprachen über Geld und meinen Onkel Michael, der gerade mit seiner Frau Evelyne und dem Baby in eine Reihenhaussiedlung im Kanton Thurgau gezogen war. Dort sei ein Haus noch nicht vermietet. In mir machte sich Angst breit. Als meine Eltern Schachers mit erstickter Stimme eröffneten, wir würden wegziehen, traf mich fast der Schlag. Tränen schossen mir in die Augen und ich bebte am ganzen Körper. Das hier war doch mein Leben, meine Zukunft, hier war alles, was mir etwas bedeutete, der Bauernhof, Rolfi und die Tiere! Wie betäubt fiel ich zurück in den Liegestuhl und starrte mit glasigen Augen in den wolkenlosen Himmel. In diesem Moment wusste ich: Jetzt ist meine sorglose Kindheit zu Ende.
Es folgten Wochen, in denen wir als Familie über den Wegzug sprachen, über die Vor- und Nachteile, und in denen wir uns auch darauf freuten, bald ganz nah bei unserem ersten Neffen, dem kleinen Sandro, zu leben. Doch der Schmerz um mein verlorenes Paradies war bei Weitem größer.
An einem milden Augustmorgen packten wir unsere Sachen in einen Umzugswagen und fuhren ein letztes Mal vom Hof. Alle sieben Schachers standen vor dem Bauernhaus und winkten uns hinterher. Mir brach es fast das Herz, den Bauernhof aus der Ferne immer kleiner werden zu sehen. Ich vermisste Inwil schon jetzt ganz schrecklich. Wie sollte ich das nur aushalten? Ich ahnte nicht, dass es wenig später noch viel schlimmer kommen sollte.
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