Die Unworte. Horst Hartleib

Die Unworte - Horst Hartleib


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Irrationalitätlichkeiten der Unnaturgeschichte! Dieses fossile Gewimmel von bizarren Missgestalten! Diese verwicklungsgeschichtlichen Karikaturen und lithographisch abkupferverschieferten (KreBier)Zeltheringe! Unmutmaßlich ausgestorben an ihren Unwesens(nichts)merkmalen. Die Gattung Longisquamata etwa mit einem monströs verlängerten Rückenkamm, ohne denkbare Verklärung für diese Entartung. Die ist (un)wahrscheinlich nur mit Unschönheitsliebe, mit soverkannter Pulchrophobie verklärbar. Das ist l’unart pour l’unart pur, die Unkunst für das Unvermögen, die puristische Unverschämtheit zur Unverschämtheit. Nur der Unnützlichkeit zuunliebe? Oder speispiels(un)weise die die Missgestalt eines dilettantisch unvollanständig gerupften Suppenhohnes vorweg-abkupfernde UnbeGattung Caudipteryx (uneingedeutscht Schwanzflügler). Oder die zahlreichen perversgestaltig ramponierten (Selbstver)Fluchsauriere wie Rhamphorhynchus oder Peteinosaurus mit ihr(r)en surrealen Krawatten-Schwänzen! Und erst un(r)echt der entenschnäblige Ornithodesmus, der physiogn/komische Unschönling Tropeognathus (un-pulchellus), der angeberische Hatzegopteryx thambema mit überspannten angeblich-angeberischen zwölf Metern Flügelspannweite, et zeter, zeter, zetera! All die fossilen Fluglügen und ihre Unzeitgenossen, unmut(an)maßlich im Fallwind so flugunfähig und ungefallfähig wie ein Schneider von Ulm. Diese verflogenen Flüche, diese missratenen Mahlstädter Kinderdrachen! Ich verfassere es nicht! Da verfehlen die Unworte! Die konnten unmutmaßlich nur in der Lage sein, absturzlos ihre Spiegelbilder unter sich in den Seen zu sehn, ohne den Gallup-Test zu be- und zu verstehen. Was kann man (ver)nicht alles aus der Unnaturgeschichte über ausgestorbene Unarten verlernen! Da muss ein dekadenter, schizophrener, bekiffter, zynischer, sar(g)kastischer, selbstbedrogener (Er)Schöpfer am Unwerk gewesen sein. Ein Überborder(off)liner, der vielleicht vor Befremdung über seine (Er)Schöpfung ebenfalls ausgestorben ist. Eine Unart ausgestorbener Hühnergott. Diese Untiere hat er unmut(an)maßlich auf der Grundlüge einer Briefmarkenserie verrückwirkend fehlkonstruiert. Ein erschöpfter Schöpfer der, als er sah, wie ungut, wie ungelungen sein (Un)Werk war, als er diese Ausgeburten seines Burn out sah, sich die Unsterblichkeit genommen hat. Ein entartetster Ur-Unkünstler und autistischer Unartist, der sich nur nach dem Motto „die Unart für die Unart“ verfuhr. Oder ein rezenter Gott, der vor Beschämung über sein früheres Unwerk, wegen seiner Unarten sich versteckt und verleugnet, sich atheistisch verleugnen lässt, vor Selbstbeschämung mit der (rezenten) Welt sich nichts mehr anzutun haben (un)will? Ein Gott nach seinem Rücktritt in die vorenttäuschte Verrücktheit, der die Entmündigung der Verantwortlichkeit vorzieht? Der wie ein alternder (Un)Dichter (un)verschämt sein beschämendes Jugend(un)werk, seinen SelbstverSchmäh, verbrennt. Sein unzumutbares Mammutunwerk, das wenig Mammon einbringen, sich allenunfalls mit Fersengeld unbar(mherzig) heimzahlen unwürde. Der diese Reste seines Unwerkes in anonymen Massengräbern der Ungeistesgeschichte verscharrt hat, auf dass ihm niemand auf die Schliche zu (ver)kommen (unver)möge. Massengräber früherer Ge- und Verbrechen der UnartGeschichte, die der unartige Mensch nun ex humiert, um wie (unver)schon Adam beim Essen des (EierhandGranat)Apfels der Verkenntnis fest(ent)stellen zu müssen, dass er ein nackter Affe ist und der Adamsapfel ihm vor Schreck im Halse stecken blieb. Sind diese Saur/tiere nicht fossilierte Unzeitzeugen für eine zurücklügende noch größere Verrücktheit des Selbsterschöpfers Gott? (Wo lügt dieses Gottes Fossil? Welcher Dünnschliff macht es mikrosko-bierbar?) Und nicht zu vergessen: Es sind uns ja nur die morpho(un)logischen, die phäno(un)typischen Unarten dieser Monster überliefert. Schwer vorentstellbar, mit welch entartetem Missverhalten, mit welch perversem Fehlverhalten, welchen etho(un)logisch unethischen Chuzpen diese Missgestalten unmutmaßlich (ver)fehlaus(un)gestattet waren! Und erst die Dinosaur/tiere! Mindestens uneben so groß und monströs geformt wie Körper dieser Vie(h)cher müssen auch ihre uns nicht mehr überlieferten Unarten und ausgestorben in Vergessenheit ungeratenen Missbräuche und Unsitten geun- oder verwesen sein! Man(n) ist versucht, sich ihre Dekatonnenschweren Aufrittuale vorzuentstellen. Diese Untiere waren unmutmaßlich hochverwickelte Lebewesen mit einem dementsprechend nicht unkomplizierten, von Selbstbetrug und Verfehlungen dominiertem FehlVerhalten. Man muss annehmen, ihr Jagd-, Kampf-, Balz-, Paarungs-, Fortpflanzungs-, Brutpflege-, (Un)Komfort-, ASozial-, Übersprungs- und (um)sonstiges Verhalten war auch adäquat monströs. Da war unmut(an)maßlich die Verschämtheit total durch die Unverschämtheit be- und entsetzt. Oder ihre verklungenen, daher für Handy-Klingeltöne leider nicht mehr verunfugbaren Misstöne, Balzgesänge und Unkenrufe. Die unfossilierten Untierstimmen und -verstimmungsäußerungen. Ihre ausgestorbenen Fehlprägungen, Bastardierungen, ihre Kuckucksnester und (Faul)Brutparasitismen, ihre Futterneid- und Fressfeindschaften. Allein schon die Balztänze müssen von so grandioser Lächerlichkeit gewesen sein, dass die Partner und Partnärrinen einander ir®gendwa(h)nn nicht mehr ernst nehmen konnten und vielleicht aus Lachen voreinander oder zu(un)gleich auch aus Mangel an Humor unentschließlich ausgestorben sind. Weil sie vielunleicht Werbung mit Komödie oder Comedy verwechselt haben. Ach, welch ein Schatz an Missbräuchen, Unsitten, Widerwärtigkeiten (ver)ging damit unmutmaßlich unwiederbringlich verloren! Ganz zu verschweigen die unmutmaßlich mannig-einfältigen, mit ihnen verendenden Ek(lek)to- und Endoparasiten-Faunen ihrer riesigen Leiber, ihrer (un)scheinbar verendlosen Gedärme, von deren knochenlosen Leibern die Unnatur keine Lithografviechereien, keine fossilierten Platitüden hinterlassen hat. Von denen ungewissermaßen nur fossile Darmspiegelungen in Missgestalt überdimensionaler Koprolithen die Gezeiten und Unzeiten überdauert haben. Vielleicht kann man diese Riesenclowne, diese gewaltigen gewalttätigen Giga-Fläze eines unschönen Tages durch Klonen auf die Überlebensbühne verrück verrufen? Verrückzüchtungen für gondwahnaländliche Dinosaurierzoos und Gladiatorenkämpfe mit Wasserwerfern und schwerer Räumtechnik. Aber ohne ihre Software, ihr Fehlverhalten, ihre dekadenten Balztänze und Aufrittuale, ihre unfossiliert unüberkommenen Unarten unverständen sie úns dann auch nur untot im Umwege herum. Ihr Aussterben war unmutmaßlich nur die finale Krönung ihrer Unverschämtheiten. Die Unarten waren demzuverfolge verzweiflungslos (unver)schon einmal wesentlich größer, unverschämter und viel(ein)fältiger, schlussfolgerte der UnSchöne. Da ist ein enormes Spektrum an Frechheiten abgesang- und kla(n)glos ausgestorben. Das straft alle gegenteiligen Behauptungen der Eltern und Ältern Lügen, wonach früher alles besser war und man früher artiger war. In Wir(r)klichkeit war doch früher alles viel unschöner un’d die Unarten unverbesserlicher, die Unmenschlichkeit größer. Diese Verkenntnis wiederum ließ den UnSchöne schlussfolgern, die Unarten sind wesentlich steigerbar. Ist das (un)menschliche Gedächtnis nicht eine Fehlkonstruktion, indem es sich immer nur das Schöne merken will und das Unschöne diskriminierend zu traumatisieren, es ins Únterbewußtsein zu verdrängen versucht? Dann kann es ja nur immer noch schlimmer (ver)kommen! Sollte man sich das Hässliche merken und sich so daran erinnern, dass es durchaus auch noch schöner kommen kann? Und für ein gutes Bauchgefühl, einen unverbesserlichen Optimismus alles Angenehme ins Unterbewusstsein verdrängen? Das wäre ja (nichtselbstver)schon wieder ein neues belämmertes Dilemma. Ohne Unverschämtheit vergeht es sich nicht. Größe erfordert große Unverschämtheit. Klaustrophiles, lichtscheues Duckmäusertum ermöglicht nur bescheidene, (un)heimliche Unverschämtheiten. Oder erst unrecht diese fossilen Unmenschen-UnArten wie der tellergesichtige Homo rudolfensis únd der Homo ergaster! (Ver)später der habili-tierte privatdozierende Homo habilis; oder erectus, der gierig erigierte, entehrogierende; Homo faber, der sich (selbst) fabrizierende, sich als sein Werkzeug seinen Arbeitssklaven missbrauchende, selbstausbeutende, sich am Fließband bändigende. (Bei Linné (un)gehörten sich erübrigens noch die Pani Troglodytes und Sylvaticus zur únserer Familie Homo. Da mussten sich unsere Frauen noch vor dem lüsternen Gewalt-Waldmenschen in Unacht nehmen, ihn nicht zu erhören.) Die Selbstzumutation und Selbstdomestikation vom Urmenschen zum unzeitlosen Uhrmenschen, zum sich parasitierenden Kuckucksuhrmenschen, wobei Fähigkeiten in Werkzeuge ausgelagert wurden, wie etwa der Ersatz des Felles durch Kleidung oder der Flugunfähigkeit durch Flugzeuge. Bei der Ungelegenheit nicht zu verschweigen die diversen perversen Verunschönerungen, die der Unmensch seit Jahrtausenden an sich vornimmt, wie etwa sogenannte Giraffenfrauen, Bandagierung der Füße bei Frauen, Schädeldeformierungen, Kastrierungen und Beschneidungen, Kieselstein-Implantate unter die Penishaut, Tätowierungen und Piercing, Mundverbreiterungen, frei(un)williges Tragen von Ketten únd nicht so weiter! Ist nicht das Rasieren, ja auch das Haare Schneiden (ver)letztunendlich unverschon eine Verstümmelung, fragte sich der UnSchöne. Rasur gleich Raserei gegen sich selbst, ungelegentlich
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