Die Unworte. Horst Hartleib

Die Unworte - Horst Hartleib


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nackten Kaiser(pinguin). Verstanden werden, das unbedeutet einem Selbstverscharrlatan heimzuleuchten. Der UnSchöne aber „will dunkel sein“, will die Gnade des Verkanntwerdens. Erkannt werden ist für ihn blamabel, beschämend, entlarvend. Der Lebenslauf dieses Simplizissimus ist eine Unart Auslaufen ob einer Undichtheit. Einer Unfähigkeit, sich das selbstgereichte Wasser zu halten? Ein undicht(erich)es Leben. Ungeistige Undichtheit, die Unsinn und Platitüden heraus und endämlichste Einfalt beunwirkende Neolal(l)ie hinein (unver)lässt. Ungeistes-Endemismus, eine unter Quarantäne zu entstellende Gedankenverseuchungsinsel Riems für inhumane Gedankenexperimente am sich Überlebenden. Ungeistesgröße anstrebernd. Lebensverlauf, Lebensirrlauf, ach was versag ich. Undichterisches Unwerk, inkontinentes Leerlaufen inkontinentalen Selbstbejammertales; Ungeistes-Inkontinenz, Unwort-Schwulst, Gullyhock-Unterrock-Barock, unter dem zellulitisch Dickpeinliches hervorrügt. Vergebliches Selbstverberg(un)werk. Autopulchrophobe Scheusals-Scheu, die sich der Unschönheit auf den Grund zu vergehen vor(an)gibt. Wie ist angeblich-angeberisch „die Hölle überwindbar“, unfalls sie in dir ist? Ungescheites Scheitans-Scheitern, Teufell, Schwefell, Geschwafel! Unwort-Inflation, die so(un)gar zu selbstbe(mit)leidigen nur noch unvermag. Wer unwürde man(n), unfalls man sich nicht mehr beleidigen kann? Im K(r)ampf um die Selbstbeleidigung versucht der UnSchöne seinen Unwortschatz zur Beleidigung der AllGemeinheit zu vervollunanständigen. Ein Herr UnFriedemann de Suade, ein unedler Selbstbesudel-Ede, ein von Ideenleichen verklebter Pan UnbeSonnenTau, ein Suaden-Undichter ist dieser sich provoverkannt wähnende UnSchöne! Der (unter)treibt unbeherrschte Selbstverunherrlichung, Nar(r)zissmus-Exhibitionismus-Exorzismus an der eigen(unartig)en Unperson. Erbarmen vor dem Verstanden werden der Erbärmlichkeit der Verfassung des Verfassers, vor seiner Unwort-Ohnmacht! Wie ein Tintenfisch in Sepiawolken versucht sich der UnSchöne mit nebulösen Unworten neol(l)alisch ins Unverstandenwerden zu retten. Nur keine unernsten Jünger! Der Spötter verträgt keinen Spott. Anhänger sind wie Blechbüchsen an Hundeschwänzen. Trittbettfahrer, Narren die (schlimmsten Unfalls sich) ausziehen, um die Unschöne’sche Lehre zu beweisen, aber damit nur deren Leere nachweisen. Es fand sich sogar ein von diesem Geschwafel verblendeter wichtig(an)tuerischer Speläologe, ein selbsternannter Höhlenforscher ein, der bereit war, die Blinde Höllenbarbe in geeigneten Höhlengewässern tropischer (In)Kontinente auszuwildern, wenn sich ein Sponsor fände, der die Niedertracht besäße, das Projekt zu finanzieren. Aber weil nicht sein kann, was nicht sein (unbe)darf und sich kein renommierter Gutachter fand, der bereit war, dem Projekt ökologische Unbedenklichkeit und Wissenschaftlichkeit zu zertifizieren und es damit für den Sponsor steuerlich absetzbar zu machen, ließ der Geldgeber auf sich warten. Spezies mihi, meine Unarten. Der will für seine Unarten auch noch bezahlt werden! Heimzahlen sollen sie sich! Heimzahlen sollte man es ihm!

      Von der Ablehnung seiner Irrlehren ange(heiß)spornt, ungewissermaßen dronten-unartig (un)beflügelt, verstieg sich der Häretiker UnSchöne zu immer neuen Ungeistesausbrüchen und Blasphemien. Zur selbst(un)verläs(s)terlichen Schmähung der Erschöpfung verfolgender Unart: Man(n) könnte behaupten, am VerEnde der Welt, am u. a. vom gerühmten Käpt’n Cook unhinlänglich vergeblich gesuchten Süd(in)kontinent oder Gondwa(h)na-Unland (etwa da, wo Poes Gordon Pym verschollen ist) in eine Schlucht hinunter gestiegen zu sein und da einen längst ausgestorben geglaubten flugunfähigen Vogel gefunden zu haben, etwa den Moa oder den Dodo, in einem disjunkten Areal, wo ihn nie jemand gesucht hätte. Ein „lebendes Fossil“ wie die erst 1994 in Australien wiederentdeckte, als vor 65 Millionen Jahren ausgestorben geglaubte Baumart Wollemia nobilis und der kaum entdeckt, unverschon wieder ausgestorbene Magenbrüterfrosch. Oder eine Kreuzung des Bodenpurzlers mit dem Nackthuhn? Der nackte Bodenpurzler, eine (Un)Ge- und Missbrauchszüchtung, ein Verunziergeflügel. Eines erübrigens von der Überlebensmittelindustrie heftig nachgefragten verbraucherfreundlichen Unzuchtproduktes, das nicht nur das Rupfen erspart, sondern sich so(un)gar selber auf dem Bratspieß dreht. Eine Maschine-UnTier-Chemo-Chimäre mit eingepflanztem Elektromotor? Da erblasst sogar sie, die Blasphemie. Der Selbstverzehrer UnSchöne is(s)t (ver)nicht mal vor sich selbst, vor SeinesungLeichen zurückgeschreckt! Das „Kammerer-Institut“, Hilfe! Kammerer würde sich im Grabe umdrehen!, sagen die einen. Er hätte sich nicht umgebracht, wenn er diese posthume ideounlogische Vereinnahmung hätte ahnen können! Nein, er würde sich noch mal umbringen, (ver)sagen die Sargkastiker. Er hätte sich nicht umgebracht, um sich nun, da es in Verfolge des ideolügischen Missbrauches durch den UnSchöne angebrachter wäre, umbringen zu können. Er hätte sich seinen einzigen Suizid für diese noch größere Blamage aufgespart. Ein „Kümmerer-Institut“, spotten die Denscher. Nazistische oder nar(r)zistische Ideologie; oder Idiotolügie? Das weiß man beim Ungeschicketanz nie. Der Unwissen schaffende UnWissenschaftler UnSchöne, ein Autodidakt im Unsinne von (un)geistiger Selbstfehl(ver)bildung. Ein Ungeistes(un)wissenschaftler, ein Wissensvernichter, mit seinen physiokomischen, selbstbetrügerisch halbunwertzeitlich zerfallenden Halbwissenschaften, seinen keinen Oligo- und Pseudowissenschaften; sich mit seiner Untätersprache, seiner UngeLingua am Kotex der Ehrenhaftigkeit vergehend… Ein dadaistisch Schwitters Unwortgewitter, ein Konglome(un)rat aus Verfahr- und Verfüh(rer)scheinen; madagassi-verführte lemurische Unwort-Katta-rh(sis). Da verknappen sich (k)einem die Unworte!

      Ein anderes UnSchöne’sches Unnaturschutz-Projekt zur (De)Monstration der (Un)Richtigkeit seine Theorien sah die Auswilderung des Bodenpurzlers auf einer preiswerten Insel vor, die noch nicht durch Aussetzung von konkurrenzstärkeren UnArten wie Schiffsratten und Hausschweinen kontaminiert war, wie das (dodo-befreite) blaue Mauritius. Dadasein auf einem Atoll der Tollheiten. Sein Inkompetenz-Referenzprojekt zur maximalunmöglichen Fälschung der Flora und Fauna der Galapagos-Inseln wurde leider nicht einmal abgelehnt oder auch nur zur Unkenntnis genommen. Bis jetzt hatte man ihm nur schwimmende Inseln angeboten, die sich als driftende Eisberge erwiesen, die unter dem Hintern hinweg zu tauen nicht zu hindern sein würden, noch ehe die Bodenpurzler ihre Flugunfähigkeit verloren hätten. Bis man darauf verkam, der UnSchöne könne die Eisbergabdrift eiskalt nutzen, um wie E. A. Poe der Antarktis Eisbären anzudichten. Es genüge beziehungsloser weise begnüge manchmal nur einer Verhaltensänderung, eine neuen Unart, wie angebliches Fehlverhalten landläufig diskriminierend bezeichnet wird, um daraus eine ganz neue Art, eine neue (Be)Gattung oder gar ganz neue Evolutionszweige entstehen zu lassen. Wenn beispielsweise die Vorfahren der Robben oder der Wale nicht (unmöglicher unweise aus Verzweiflung über unzumutbare terrestrische Unexistenzbedingungen) in’s Wasser gegangen wären, hätten aus ihnen niemals Robben beziehungsloser weise Wale werden können. Und das alles wäre verunmöglicht worden, wenn die Fische nicht vorher IhresgLeichen in die Verzweiflung an Land zu springen getrieben hätten. Zweifellos hätten viele Unarten ihre Entstehung der aus der Missverstehung resultierischen Verzweiflung zu verundanken, wie die Fliegenden Fische ihr Flug(un)vermögen. Oder eine Fehlprägung könne zu ganz neuen BastarTierungen verführen. Aus ästhetischen und ethischen könnten ethnische Verfehlungen resultieren. Aus angepasstem, apartem, artigem Verhalten könne sich nichts grundentsetzlich Neues (verfehl)entwickeln. Ja, der UnSchöne vergeht sich sogar so weit zu behaupten, den meisten (Fehl)Entwicklungen liege eine neue Unart zugrunde. Aus konformem, artigem Verhalten könne sich unmut(an)maßlich keine neue (Un)Art entwickeln. Auch in der (un)menschlichen Gesellschaft vergingen sich die Innovationen ja zumeist auf Tabubrüche zurück, beunruhten auf Gesetzesverletzungen. Die treibende Kraft für die Weiterentwicklung der Justiz und der Gefängnisse, der Strafverfolgung und des Strafvollzuges sei (ein erübrigens von Karl Marx plagiierter Gedanke) das kreative Verbrechen, und was wäre die „Gesellschaft“, die „Gemeinschaft“ anderes, als ein großes Gefängnis mit Gitterstäben aus Ge- und Verboten? Ja(un)wohl, (ver)gebt der Unverschämtheit das Unwort! In Großbritannien beispielsweise ist so eine Unart oder Verhaltensänderung spontan entstanden, indem Meisen es gelernt hatten, in die Verschlüsse auf dem Balkon gestellter Milchflaschen Löcher zu picken. Wenn der Mensch, anstatt das zu unterbinden, den Meisen genug Zeit gelassen hätte, sich daran morphologisch anzupassen, und wenn die Evolutionsgeschwindigkeit der Milchflaschenverschlüsse nicht schneller als die der SelbstverKohlmeisen wäre, dann hätte aus der Meise dieser Meisen sich eine ganz neue Spezies (UnArt) verwickeln können. Oder die japanischen Krähen, welche ihre Nester aus Draht-Kleiderbügeln bauen und an den Verkehrsampeln Nüsse auf die Straße werfen, um sie von den Autoreifen knacken zu lassen, (un)würden sich verzweiflungslos ir®gendwann zu genetisch eigen(un)ständigen Autok(n)ackerkrähen entwickeln, vorausentsetzt, es würde noch lange genug Verkehrsampeln


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