Die Stille in mir. Thomas Schmelzer
Kinder immer wollen, dass es den Eltern gut geht.
Diese Erkenntnis half mir, ich wurde ruhiger.
Das Auge aber juckte weiter munter vor sich hin.
Noch einmal begab ich mich in die Situation mit meinem Freund am Cabrio. Ich visualisierte den Zeitpunkt kurz vor der Abfahrt. Er lud mich ein. Diesmal sagte ich im Geiste zu ihm: »Sorry, das geht mir etwas zu schnell. Wo fahren wir denn genau hin? Wer kommt alles mit? Wie lange bleiben wir?« Als ich daraufhin in der Meditation keine Antwort erhielt, sagte ich: »Vielen Dank für die nette Einladung. Es passt für mich im Moment einfach nicht, das hat aber nichts mit dir zu tun. Viel Spaß euch!«
Erneut wurde mir ganz warm, Energien lösten sich. Und der Freund war einverstanden.
Kurz darauf war das Auge komplett in Ordnung. Hier half also eine konkrete Erkenntnis, damit sich ein Muster aus der Vergangenheit (das Es-dem-Papa-recht-Machen) plötzlich wieder zeigte und mir zu schaffen machte. Zu erkennen, dass ich nun als Erwachsener selbst entscheiden durfte, und den kleinen Jungen, der damals keine andere Lösung hatte finden können, kurz zu umarmen, half mir, etwas aufzulösen – das Symptom kam nie wieder.
Ich denke, der beste Weg zur Selbstheilung geht über die Selbsterkenntnis. Je mehr ich mich selbst liebe und annehme, umso leichter bin ich im Fluss des Lebens aufgehoben.
Und was hilft mir, diesen meinen Fluss, meine Themen besser wahrzunehmen?
Die Stille in mir!
Wenn die Krankheit ruft
Manchmal kündigt eine ernsthafte Krankheit einen seelischen Wandel an. Und sie kann Anlass sein, sich so intensiv wie nie zuvor mit dem eigenen Leben und Denken zu beschäftigen. Die Grundfrage kann also sein: Was brachte mich in diese Situation?
Vielleicht helfen diese Fragen, einem verborgenen Thema auf die Spur zu kommen. Fragen Sie sich:
Welche Gefühle, Gedanken steigen in mir auf, wenn ich mich liebevoll beobachtend mit der Krankheit verbinde?
Wenn sich nichts Klares zeigt, bleiben Sie mit Ihrer Krankheit verbunden und versuchen Sie es mit diesen Fragen:
Welche alten Ängste, Muster, Gewohnheiten stehen mir im Wege?
Ist meine Beziehung noch leicht und von Liebe getragen?
Oder: Warum habe ich keine Beziehung; habe ich vielleicht Angst vor Bindung?
Bin ich glücklich in meiner Arbeit oder gehe ich zu viele Kompromisse ein, nur aus Angst, den Job zu verlieren?
Auf wen bin ich wütend, und das schon lange?
Was macht mich immer wieder traurig?
Noch tiefer gehen folgende Fragen:
Gehe ich den Weg meiner Seele?
Habe ich Freude an dem, was ich tue?
Was ist die Leidenschaft, der tiefste Wunsch, den ich vielleicht als Kind noch intensiv fühlen konnte?
Bei welcher verrückten Aktivität lacht mein Herz, wenn ich mir sie vorstelle?
Erlauben Sie sich, sich ganz neuen Gedanken zu öffnen. Seien Sie bereit. Jetzt ist die Zeit.
Sicher bemerken Sie: Solche Fragen kann man sich auch im gesunden Zustand stellen. Tun Sie es, wenn Sie es als wichtig empfinden. Vielleicht möchten Sie diese Fragen auch mit einem guten Freund teilen? Oder Sie kennen eine Therapeutin, die Sie mögen?
Natürlich lässt sich anschließend nicht alles so schnell und mit ein paar klugen Affirmationen bereinigen, wie manche Ratgeber versprechen. Der Bewusstseinsprozess ist ein steter, und alles geschieht zur rechten Zeit. Doch manchmal genügt eine kleine Erkenntnis, um Entscheidendes zu verändern!
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