Sehnsuchtsziele für Segler. Vanessa Bird
mit Untiefen und nicht-markierten Felsen übersät sind. Achten Sie auch auf die ein- und ausfahrenden Fischerboote und die Inselfähren.
Da es auf den Inseln nur wenige Murings für Besucher gibt, ist es außerdem wichtig, in Ankermanövern versiert zu sein. Viele der Meeresarme, mit denen die Ostküsten der Inseln übersäht sind, bieten guten Schutz, verlangen aber auch einiges an Erfahrung, was das Ankern angeht.
Beste Reisezeit
Von Mai bis September ist die beste Zeit, die Äußeren Hebriden zu erkunden. Mai und Juni sind meist etwas trockener, Juli und August sind dafür wärmer. Die Lage der Inseln in diesen nördlichen Breitengraden hat zur Folge, dass es trotz der bedeutend längeren Tageslichtstunden nicht so warm wird wie weiter südlich, andererseits ist das Klima auf den Äußeren Hebriden grundsätzlich milder als in einem Großteil Großbritanniens. Das liegt hauptsächlich am Nordatlantikstrom, dem nördlichsten Teil des Golfstroms, der die Temperaturen ein paar Grade über denen der Ostküste Schottlands hält.
Obwohl im Hochsommer die Besucherzahlen zunehmen, lassen sich doch einige Segler von der Lage der Äußeren Hebriden und dem Wetter abschrecken, weswegen die Inseln selten überfüllt sind. Außerdem liegt die Schönheit dieses Reviers darin begründet, dass es eine große Auswahl an Orten zu erkunden gibt. Wenn also die Murings für Besucher in den Hauptanlaufhäfen voll sind, gibt es immer noch viele Ankerplätze zur Auswahl, von denen einige auch akzeptablen Schutz bieten.
DIE ÄUSSEREN HEBRIDEN AUF EINEN BLICK
Länge der Route: Circa 120 sm.
Benötigte Zeit: Mindestens drei Wochen. Wenn Sie beabsichtigen, das 42 sm westlich der Inseln liegende St. Kilda zu besuchen, benötigen Sie mehr Zeit.
Beste Reisezeit: Mai bis September.
Wetter: Wechselhaft. Mild im Vergleich zur Ostküste Schottlands, aber die Bedingungen können sich schnell ändern, wobei die Sicht meist gut ist.
Bootstyp und -größe: Motor- oder Segelboot, idealerweise circa 7 bis 14 m lang.
Ausrüstung: Aktuelle Karten, Kartenplotter, GPS, Echolot, vernünftiger Anker, Navigationslichter, zuverlässiger Motor.
Gezeiten: Es herrschen starke Gezeitenströmungen vor. Achten Sie auch auf die Strömungen um exponierte Landzungen herum.
Gefahrenquellen: Geringe Wassertiefe, viele Felsen, starke Strömungen. Ein ungleichmäßiger Meeresboden kann bei schlechtem Wetter an einigen Stellen für eine gefährliche See sorgen.
Für Nachtfahrten geeignet: Ja, mit einem achtsamen Rudergänger und nur bei gutem Wetter. Viele der Kanäle sind inzwischen gut ausgetonnt, aber aktuelle Karten sind unbedingt notwendig.
Schwierigkeitsgrad der Route: Mittel bis schwer.
Anforderungen an den Skipper: Ausgezeichnete Navigations- und Lotsenkenntnisse. Guter Umgang mit dem Boot. Gute Kenntnisse des Ankermanövers.
Seekarten: Admiralität: SC 5616 (Westküste Schottlands und Äußere Hebriden); Imray: C66 (Mallaig bis Rudha und Äußere Hebriden), C67 (Minchkanal und die Insel Lewis), C68 (Cape Wrath bis Wick und zur Insel Lewis).
Liegeplätze/Murings: Bei den Äußeren Hebriden gibt es sieben alternative Muringplätze: Castlebay auf Barra hat 12 Murings, Acarsaid Mhor auf Eriskay hat 2 Murings, Lochboisdale auf South Uist hat 6 (jedoch sollen weitere Einrichtungen geöffnet werden), Lochmaddy auf North Uist hat 9 Murings (bald gibt es mehr), wohingegen Berneray 2 und Rodel auf Harris 3 hat. Die Murings sind für Boote unter 15 Tonnen geeignet. Eine neue Marina mit 70 Liegeplätzen in Stornoway hat auch Plätze für Besucher mit Booten von bis zu 24 m Länge.
Einreisehäfen: Stornoway auf Lewis ist der größte Hafen der Äußeren Hebriden.
Wasser: In Castlebay, Acarsaid Mhor, Lochboisdale, Lochmaddy, Berneray, Rodel, Stornoway.
Proviant: Die wesentlichsten Dinge kann man in allen Häfen oder in ihrer Nähe kaufen, Stornoway bietet aber die besten Möglichkeiten.
Treibstoff: In Castlebay, Acarsaid Mhor, Lochboisdale, Lochmaddy, Berneray, Rodel und Stornoway.
Landstrom: Steht in Acarsaid Mhor, Lochboisdale, Berneray, Rodel und Stornoway zur Verfügung.
Wartung/Reparaturen: In Stornoway.
Familienfreundlich: Ja, wenn Sie Strände, historische Denkmäler und Natur mögen. Freizeitparks und kommerzielle Aktivitäten gibt es nicht.
Empfohlene Lektüre: The Western Isles / Martin Lawrence; Outer Hebrides / Clyde Cruising Club; Cruising Scotland / Mike Balmforth und Edward Mason.
Törn 2
Norwegen
Die Lofoten und die Vesterålen
Wenn Sie sich den vor der norwegischen Nordwestküste liegenden Lofoten von der Seeseite her nähern, ist die beeindruckende Größe der »Misty Mountains«, der nebligen Berge, das Erste, was Ihnen auffallen wird. Die steil ansteigenden Gipfel der Lofotenwand erstrecken sich über 100 Kilometer, und ist man auf halbem Weg durch den Vestfjord gesegelt, scheinen sie nahezu unüberwindbar zu sein. Tatsächlich zerschneiden jedoch tiefe Fjorde diesen Gebirgszug und zerteilen die Lofoten in sechs Hauptinseln, viele kleinere Inseln und die Vesterålen, einen im Nordosten liegenden Archipel.
Wenn Sie auf der Suche nach effektvollen Landschaftsbildern, naturbelassenen Ankerplätzen und Abgeschiedenheit sind, dann sind die Lofoten und die Vesterålen genau der richtige Ort für Sie. Obwohl sie während der sechswöchigen Mitternachtssonne bei Fahrtenseglern und vom Festland kommenden Touristen durchaus beliebt sind, sind die Inseln noch nicht überlaufen. Ihre Lage am Polarkreis und ihr furchteinflößender Ruf wegen der oft stürmischen Wetterbedingungen schrecken viele Segler ab. Diejenigen, die sich trotzdem dort hinwagen, werden jedoch nicht enttäuscht.
Besonders der Süden der Inseln wartet mit einer beeindruckenden Tierwelt auf (die Nyker oder auch Nestklippen sind die Heimat unzähliger Seevögel), wohingegen die Berge wunderschöne Wanderwege und Kletterpfade zu bieten haben. Und die winzigen Fischerdörfer, die sich an der Ostküste aneinanderreihen, enthüllen einen faszinierenden Blick auf die 1000 Jahre alte Kabeljau-Industrie.
Auch wenn ein Törn in diesem Revier vollständig vom Wetter abhängt und die beliebteren Ziele sich mit Touristen füllen können, so bleiben doch genügend abgeschiedene Plätze übrig.
Farbenfrohe Häuser liegen versprengt an der effektvollen Küste der Lofoten.
Die Route
Bodø im Nordwesten Norwegens ist der Ausgangspunkt dieses Törns. Die zweitgrößte Stadt im Norden Norwegens ist das Tor zu den Lofoten und den Vesterålen. In der Hochsaison kann es durch die Touristen recht geschäftig zugehen. Die Stadt ist jedoch gut geeignet, um die Vorräte aufzufüllen und einen Törn zu beginnen. Die Einrichtungen für Besucheryachten sind gut.
Die nächstgelegenen Inseln der Lofoten sind von dort bequem mit einem Tagestörn zu erreichen. Nur circa 44 Seemeilen führen über die relativ geschützten Gewässer des Vestfjords. Die Inseln kann man in jeder Reihenfolge besuchen, aber wenn man westlich von Bodø beginnt und sich