Sehnsuchtsziele für Segler. Vanessa Bird
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DIE LOFOTEN UND DIE VESTERÅLEN AUF EINEN BLICK
Länge der Route: Circa 200 sm, je nachdem, welche Insel Sie besuchen.
Benötigte Zeit: Nehmen Sie sich wenigstens einen Monat Zeit. Mit einem zweiwöchigen Törn können Sie nur einen Kurztripp machen, aber bei den vielen lohnenswerten Orten, benötigt man schon einen Monat oder mehr, um sich gründlich umzusehen.
Beste Reisezeit: Mai bis August. Vom 2. Juni bis zum 10. Juli gibt es Mitternachtssonne.
Wetter: Relativ mild, wenn man bedenkt, dass dieses Revier innerhalb des nördlichen Polarkreises liegt. Juli und August sind die wärmsten Monate. Bodø erreicht dann bis zu 16 °C. April, Mai und Juni sind die trockensten Monate, aber im Juli und August kann es feucht werden. Es können auch starke Winde auftreten.
Bootstyp und -größe: Motor- oder Segelboot, idealerweise von circa 10 bis 17 m.
Ausrüstung: Aktuelle Karten, Kartenplotter, GPS, Echolot, vernünftiger Anker, zuverlässiger Motor.
Gezeiten: Im Gebiet des Vestfjord erreicht das Hochwasser 1,5 Stunden später als in Bergen seinen Höchststand. Die Gezeitenströmungen können mit bis zu 4 Knoten zwischen einigen der größeren Lofoten stark werden. In den engeren Stellen des Raftsunds sind auch 7 Knoten nicht ungewöhnlich.
Gefahrenquellen: Starke Winde, unzählige Felsen und kleinere Inseln, unruhige See bei Wind-gegen-Strom, schnelle Strömungen zwischen den Inseln.
Für Nachtfahrten geeignet: Ja, da während der Sommermonate (besonders im Juni und Juli) nur wenige Stunden Dunkelheit herrscht.
Schwierigkeitsgrad der Route: Mittel bis schwer.
Anforderungen an den Skipper: Ausgezeichnete Navigations- und Lotsenkenntnisse, gute Beherrschung des Boots und des Ankermanövers.
Seekarten: Die besten Karten über dieses Revier gibt es beim Norwegian Hydrographic Service (norwegischer hydrographischer Dienst). Dessen Hauptkartensatz deckt das Gebiet sehr detailliert mit einem Maßstab von 1:50 000 ab. Detailliertere Karten über bestimmte Häfen findet man in der Harbour Chart Series (Hafenkartensatz): 476 (Bodø), 462 (Svolvær). Als Übersichtskarte des Reviers dient die Coastal Chart Series (Küstenkartensatz): 311 (Fra Støtt bis Andenes). Die Karte der Admiralität 2328 deckt das Gebiet der Lofoten und Vesterålen ab.
Liegeplätze/Murings: In allen Häfen des Reviers findet man Besucherliegeplätze. Bodø hat eine Marina, aber eine Vielzahl von Häfen der Lofoten, einschließlich Ballstad und Leknes auf Vestvågøya und Svolvær auf Austvågøy bieten auch Liegeplätze als Übernachtungsmöglichkeit für Besucheryachten an.
Einreisehäfen: Bodø.
Wasser: Steht in den meisten Häfen auf dem Festland und den Lofoten zur Verfügung.
Proviant: Am besten füllt man die Vorräte in Bodø auf, die Grundnahrungsmittel sind aber in den meisten Häfen zu kaufen.
Treibstoff: Ist weitgehend überall zu kaufen, einschließlich Bodø, Ballstad, Leknes auf Vestvågøya und Svolvær, Henningsvær auf Austvågøy.
Landstrom: In Bodø und vielen weiteren Häfen.
Wartung/Reparaturen: In Bodø und überall auf den Lofoten, einschließlich Ballstad auf Vestvågøya.
Familienfreundlichkeit: Bodø hat viele Attraktionen zu bieten, aber die Inseln sind sehr abgelegen und kommerziell nicht erschlossen.
Empfohlene Lektüre: Norway / Judy Lomax (RCC Pilotage Foundation); Norwegian Cruising Guide / Phyllis L Nickel und John H Harries; Revierführer Norwegen / John Armitage und Mark Brackenbury.
Törn 3
Schweden
Der Stockholmer Schärengarten
Mit 30 000 Inseln hat der Stockholmer Schärengarten (oder Skärgården, wie er vor Ort genannt wird) genügend Abwechslung zu bieten. Das Gebiet ist dicht an dicht mit einzeln stehenden Felsen übersät, wobei manche der Inseln bewohnt sind, andere wiederum nicht, sodass man sich einen abwechslungsreichen Törn zusammenstellen kann. Die Stockholmer Schären sind von einer beeindruckenden Schönheit, und auch wenn das Segeln dort manchmal eine Herausforderung sein kann, so ist es doch eines der schönsten Reviere Nordeuropas.
Der Archipel, so wie er heute aussieht, geht auf die Wikingerzeit (792 bis 1066 n. Chr.) zurück und erstreckt sich von Stockholm aus Richtung Osten über circa 50 Seemeilen in die Ostsee hinein. Die südlichste Grenze ist die Insel Oja, die im Süden des Festlandhafens Nynäshamn liegt, wohingegen der nördlichste Punkt von Väddö, der siebtgrößten Insel im nördlichen Distrikt Norrtälje gebildet wird.
Die Inseln sind gut für den Besuch von Seglern eingerichtet. Segeln ist hier sehr angesagt, und während der Hochsaison im Sommer finden sich Segler zu Tausenden auf diesen Inseln ein. Die Schönheit dieses Reviers besteht jedoch darin, dass man großen Menschenmengen bei den vielen Reisezielen und unzähligen Routen leicht aus dem Weg gehen kann. Viele der größeren Inseln sind bewohnt, und über den Archipel verteilt gibt es schätzungsweise 50000 Ferienwohnungen. Andere Inseln sind dagegen ruhiger und bieten friedvolle Ankerplätze mitten in der Natur.
Wenn Sie auf der Suche nach etwas Stadtleben sind, dann ist das Törnziel Stockholm – das Venedig des Nordens – sicher unschlagbar. Die Stadt beheimatet eine Menge Geschäfte, Restaurants und Kulturstätten und empfängt Besucheryachten mit offenen Armen.
Es ist nicht schwierig, ruhige Plätze zu finden, an denen man die Schönheit und Unberührtheit dieses Reviers genießen kann.
Die Route
Es ist etwas kompliziert, sich eine bestimmte Route durch den Stockholmer Schärengarten auszusuchen. Es gibt so viele Inseln und Schären zur Auswahl und so viele alternative Routen, dass die Beschreibung einer endgültigen Route bedeuten würde, Ihnen die Chance zu nehmen, den Archipel und seine Möglichkeiten selbst zu erkunden. Es gibt jedoch bestimmte Ziele, die man nicht auslassen sollte, und die unten angeführte gradlinige Route bringt Sie zu einigen der besten davon.
Der Ausgangspunkt ist Nynäshamn, das circa 35 Seemeilen südwestlich von Stockholm auf dem Festland liegt. Von dort führt ein kurzer Schlag über 10 Seemeilen zur Insel Utö, bevor die Route weiter nach Nordosten Richtung Sandhamn führt und dabei die Inseln Ornö und Nämdö passiert. Sie führt dann etwa 10 Seemeilen weiter nach Norden und erreicht die Insel Möja, bevor es nach Nordnordwesten Richtung Finnhamn geht. Von dort segelt man nach Nordnordosten Richtung Blidö, um anschließend nach Südwesten abzudrehen und Kurs auf das etwa 19 Seemeilen entfernte Grinda zu nehmen. Bevor die Route in Stockholm endet, segelt man auf einer 15 Seemeilen langen Passage ostwärts nach Vaxholm.
Möchte man diesen Törn weiter ausdehnen, kann man nordöstlich von Finnhamn über das so genannte Södra Kvarken weiter Richtung Åland (siehe Seite 26) und zu den umliegenden Inseln segeln, die 70 Seemeilen nordöstlich von Stockholm liegen.
Stockholm ist die Endstation dieses Törns und verfügt über ausgezeichnete Einrichtungen und kulturelle Angebote.
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