Sehnsuchtsziele für Segler. Vanessa Bird
Mäßig bis schwer.
Anforderungen an den Skipper: Sichere und ausgezeichnete Handhabung des Bootes in überfüllten und felsigen Gewässern, gute Beherrschung des Ankermanövers.
Seekarten: Admiralität: 811 (Hafen von Stockholm), 820 (Schwedens Ostküste – Stockholmer Schären, Vastra Saxafjarden bis Stockholm), 821 (Stockholmer Schären, Sandhamn bis Ostra Saxarf Jarden), 831 (Stockholmer Schären Namdofjarden), 836 (Stockholmer Schären; Mysingen bis Jungfrufjarden), 881 (Äußere Ansteuerung von Sandhamn), 832 (Stockholmer Schären, Ansteuerung von Sandhamn), 2362 (Ansteuerung von Stockholm), 872 (Stockholmer Schären Nynäshamn bis Dalaro). Delius Klasing: Satz 12 (Ostküste Schweden 2).
Liegeplätze/Murings: Es gibt im gesamten Archipel eine Vielzahl von Häfen die Längsseits-Liegeplätze oder Heck/Bug-Anleger anbieten. In Nynäshamn, Stockholm, Grinda und Sandhamn gibt es Marinas. Es gibt ebenso eine große Auswahl an Ankerplätzen; ankern Sie mit einer Heck- oder Bugleine, die Sie an Land festmachen.
Einreisehäfen: Stockholm, Sandhamn und Nynäshamn.
Wasser: Größtenteils im Umkreis von Marinas und Häfen verfügbar.
Proviant: Weitenteils verfügbar. Nynäshamn und Stockholm bieten die größte Auswahl, aber auch kleinere Häfen haben meist gute Bestände.
Treibstoff: In den meisten Marinas und Häfen verfügbar.
Landstrom: In den meisten Marinas und Häfen verfügbar.
Wartung/Reparaturen: Dieses Gebiet ist gut auf Besucheryachten vorbereitet, daher gibt es reichlich Auswahl an Werften, Reparaturmöglichkeiten und technischen Einrichtungen.
Familienfreundlichkeit: Sehr familienfreundlich.
Empfohlene Lektüre: The Baltic Sea / RCC Pilotage Foundation.
Törn 4
Finnland
Der Åland-Archipel und Helsinki
Vor der finnischen Ostseeküste sollen über 180 000 Inseln liegen. Diese Gewässer, die sich von der nordöstlichen Ecke des Bottnischen Meerbusens bis nach Hamina und zur russischen Grenze erstrecken, sind derart vollgestopft mit Inseln, dass manche schon darüber scherzen, man könne von den Åland-Inseln (dem westlichsten Ende von Schweden, 70 Seemeilen nordöstlich von Stockholm) bis nach Helsinki auf dem finnischen Festland laufen, ohne Wasser zu berühren.
Für Segler ist dies ein unglaubliches Revier mit unendlich vielen möglichen Reisezielen, von denen einige etwas abseits von den üblichen Routen liegen. Vor den Küsten findet man buchstäblich Tausende von geschützten Ankerbuchten, die einem die Auswahl schwer machen. Sollte eine Bucht einmal zu voll sein, dann ist das Schöne an diesem Gebiet, dass man nur ein kleines Stück weiterfahren muss, um den nächsten Platz zu finden. Nur einige der Inseln verfügen über Installationen für Besucher, wohingegen das Festland mit über 200 Häfen und Marinas aufwarten kann, von denen die meisten auf Besucher eingestellt sind.
Die Landschaft hier ist einfach atemberaubend schön. In Finnland findet man die größten Waldflächen Europas, und ein großer Teil der Küste ist dicht bewaldet. Andere Teile, einschließlich vieler entlegener Inseln, sind eher öde mit spärlicher Vegetation, durchbrochen von den in hellen Farben bemalten Häusern der Fischer. Reich an ländlich schroffer Schönheit ist dieses Gebiet mit einer beeindruckenden Fauna und Flora gesegnet. Obgleich die Aussicht auf eine Fahrt durch die unzähligen Kanäle zwischen den Inseln beim ersten Mal etwas respekteinflößend ist, ist der Besuch auf jeden Fall den Aufwand wert.
Unter den Åland-Inseln gibt es unzählige unberührte Inseln, die auf einen Besuch einladen.
Die Route
Dieser Törn folgt einer der eher traditionellen Routen durch Finnland und beginnt bei den Åland-Inseln im Westen, erkundet dann den südlichen Teil des Turku-Archipels und läuft anschließend zum finnischen Festland, bevor er in Helsinki endet. Der Törn ist circa 170 Seemeilen lang, kann aber sehr einfach verlängert werden. Entweder legt man unterwegs einfach mehr Zwischenstopps auf den jeweiligen Inseln ein oder man hält sich länger im Turku-Archipel auf, das östlich der Åland-Inseln liegt. Für diejenigen, die den Törn noch weiter ausdehnen möchten, bietet sich St. Petersburg in Russland als lohnendes Ziel an, das 150 Seemeilen weiter östlich liegt.
Die Åland-Inseln als Ausgangspunkt dieses Törns liegen 70 Seemeilen nordöstlich vom schwedischen Stockholm. Mariehamn ist hier die größte Stadt. Sie eignet sich gut als Startpunkt. Von dort folgt man den betonnten Kanälen Richtung Südosten zur Insel Rödhamn, bevor es anschließend weiter nach Osten nach Kökar geht. Der Törn führt dann weiter nach Osten zur Insel Jurmo. Das nächste Ziel ist Nötö im Nordosten, dann Gullkrona und anschließend schlängelt sich die Route in südöstlicher Richtung nach Hanko auf dem Festland. Der erste Teil der Route ist etwas mehr als 100 Seemeilen lang.
Auf dem folgenden Stück des Törns wird Tammisaari (Ekenäs auf Schwedisch) besucht, bevor es weiter nach Osten zum Endziel der Reise nach Helsinki geht, das 70 Seemeilen östlich von Hanko liegt.
Boote gehören hier einfach zum Leben dazu, daher gibt es einige gute Murings auf der Route.
Reiseziele
Åland-Inseln: Ohne den Besuch der Åland-Inseln wäre der Törn nicht komplett. Der Archipel liegt am südlichen Ende des Bottnischen Meerbusens und ist eine autonome Region in Finnland, die 6500 Inseln und Schären umfasst. Die Bevölkerung spricht hauptsächlich Schwedisch, und viele der Inseln haben schwedische und finnische Namen. Innerhalb der Inseln gibt es unzählige Törnziele, und Åland selbst hat als Hauptinsel des Archipels mehrere interessante Orte anzubieten, einschließlich Mariehamn (Maarianhamina), der Hauptstadt der Insel. Es gibt zwei Marinas hier, Västerhamn an der Westseite der Stadt und Österhamn an der Ostseite. In beiden sind Besucher stets willkommen, erstere ist jedoch etwas ruhiger als letztere. Österhamn ist dafür größer und bei den Einheimischen beliebter und bietet bei südwestlichen Winden mehr Schutz. An Land werden Sie ausgezeichnete Annehmlichkeiten wie Geschäfte, Bars und Restaurants finden. Weitere Sehenswürdigkeiten, die man auf Åland besichtigen kann, sind das mittelalterliche Schloss Kastelholm an der Ostküste der Insel, das man bequem von der nahegelegenen Marina aus erreichen kann, und die reizvollen Ankerplätze im Osten bei Bomarsund und an der Nordküste bei Geta Djupviken.
Rödhamn: Die Insel liegt 10 Seemeilen südlich von Mariehamn und ist ein beliebter erster Anlaufhafen für Boote, die nach Osten unterwegs sind. Die Insel wurde einst von baltischen Handelsschiffen benutzt, um dort auf ihrem Weg von und nach Schweden vor schlechtem Wetter Schutz zu suchen, denn der Hafen bietet in nahezu alle Richtungen Schutz. Es sind nur minimale Einrichtungen vorhanden, aber das frisch gebackene Brot, die mit Holz befeuerte Sauna und das Museum machen einen Besuch lohnenswert.
Kökar: Genau im Osten von Rödhamn liegt Kökar, das aus drei Inseln besteht. Ihre Namen lauten Karlby, Finnö und Helsö, und jede von ihnen hat eine Marina. Die Ansteuerung der Marina von Karlby ist etwas kompliziert, aber die Marinas von Sandvik und Helsö sind einfacher zu erreichen und bieten einen guten Rundumschutz.
Jurmo: Die Insel gehört zu den entlegeneren Inseln des Turku-Archipels und ist berühmt wegen ihrer Steinkreise aus