Sehnsuchtsziele für Segler. Vanessa Bird
auf größere Touristengruppen trifft.
Die tiefliegende Insel Røst ist die südlichste bewohnte Insel des Archipels und die erste interessante Insel, der Sie auf ihrer Reise begegnen. Von dort aus geht es zur Insel Værøy, die sich durch den steil ansteigenden Berg, der sich über ihre komplette Länge erstreckt, stark von Røst unterscheidet. Moskenesøy im Norden hat die nächsten Ankerplätze zu bieten. Allerdings muss man in diesem Gebiet wegen des sogenannten Moskenstraumen oder Mahlstroms äußerst vorsichtig sein. Diese starken Strudel entstehen durch die Gezeiten und zählen zu den stärksten der Welt. Von Moskenesøy geht es weiter Richtung Nordosten zu den Inseln Flakstadøy, Vestvågøy und dann Austvågøy. Obwohl in der Meerenge von Raftsund, die zwischen Austvågøy und Hinnøya liegt, sehr schnelle Gezeitenströmungen von bis zu 7 Knoten auftreten können, ist dies die Hauptwasserstraße zu den Vesterålen einschließlich Hadseløya, Langøya und Andøya. Sie können auf demselben Weg nach Bodø zurückkehren oder auch eine Rundreise machen, auf der Sie die Küste des Festlands im Norden ihres Ausgangshafens, einschließlich der Ankerplätze in Sildpollen und Stefjordbotn, anlaufen.
Mit ihrer atemberaubenden Kulisse sind die Vesterålen der nördlichste Punkt auf diesem Törn.
Reiseziele
Ob Sie nun malerische und historische Hafenstädte suchen oder abgelegene und naturbelassene Ankerplätze, auf den Lofoten und den Vesterålen finden Sie Auswahl im Überfluss.
Røst: Die südlichste der bewohnten Inseln dieser Kette ist gleichzeitig auch eine der friedvollsten. Es gibt dort weniger Touristen, und wenn Sie Interesse an Vogelkunde haben, ist dies genau der richtige Ort für Sie. Man sagt auch, dass es dort den besten luftgetrockneten Stockfisch des Archipels gibt. Im Haupthafen findet man einige Ankerplätze, allerdings sollte man bei ungünstigen Wetterbedingungen vermeiden, hier zu ankern.
Værøy: Der Name der Insel, die nordöstlich von Røst liegt, bedeutet auf Altnordisch »Wetter«, und bei schlechter werdenden Bedingungen kann sie sehr ungeschützt sein. Vor dem Strand von Sørland kann man einen Schönwetter-Ankerplatz finden. An Land kann man mehrere Wikingergräber und die älteste Kirche der Lofoten besichtigen, die dort seit 1799 steht. Die Kolonien der Seevögel sind ebenfalls sehr beeindruckend.
Moskenesøy: Charakteristisch für die Lofoten und die Vesterålen sind die winzigen Fischerdörfer, die viele der Ostküsten der Inseln säumen. Das Dorf Å auf Moskenesøy ist sehr reizend und beheimatet zwei Fischereimuseen – das Tørrfiskmuseum und das Norsk Fiskervaersmuseum, die beide einen faszinierenden Einblick in die Fischindustrie bieten. Der Vestfjord ist das Seegebiet, das die Lofoten vom norwegischen Festland trennt. Es ist dafür bekannt, der reichste Kabeljau-Fischgrund der Welt zu sein. Jedes Jahr kommen von Januar bis April Millionen dieser Fische von der Barentssee hierher, um zu laichen. Im Kielwasser des Kabeljau folgen die Fischerboote, die hier auf den meisten Inseln anzutreffen sind.
Flakstadøy: Eine weitere beeindruckende Insel des Archipels ist Flakstadøy, auf der Nusfjord wahrscheinlich der bekannteste Ort ist, den man hier besuchen kann. Das traditionelle Fischerdorf ist in seiner ursprünglichen Art erhalten geblieben, und Besucher können dort in den alten Fischerhütten aus Holz – den »Rorbuers« – übernachten. Es gibt Liegeplätze für Besucheryachten, man könnte aber auch im benachbarten Sund (westlich) einen Liegeplatz finden. Gute Ankerplätze gibt es auch in Straumøya.
Nusfjord ist ein Fischerdorf auf Flakstadøy, das sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt hat.
Vestvågøy: Einer der schönsten Ankerplätze dieses Archipels befindet sich bei Asoya auf Vestvågøy. Wenn das Wetter gut ist, lohnt es sich, dieses Revier zu erkunden, denn die Insel ist zwar sehr klein, aber trotzdem atemberaubend. Alternativ kann man meist einen Besucherliegeplatz in Leknes, Stamsund und Ballstad finden. Ballstad ist häufig mit Fischerbooten überfüllt, aber die Einrichtungen sind gut dort. Es gibt eine Werft und einen Ausrüster.
Austvågøy: Auf dieser Insel befindet sich Svolvær, die Hauptstadt der Lofoten. Als aufstrebende Stadt ist Svolvær auch eines der beliebtesten Touristenziele der Inseln. Da die Einrichtungen und Anlagen an Land sehr gut sind, kann es in der Hauptsaison dort sehr voll werden. Henningsvær liegt an der Südwestspitze der Insel und bietet alternativ ausgezeichnete Einrichtungen und viele freie Liegeplätze. Grundfjord an der Nordostspitze der Inselküste ist ein ausgezeichneter Schönwetter-Ankerplatz.
Sildpollen und Stefjordbotn: Diese beiden eindrucksvollen Ziele mit ihren entlegenen und einsamen Ankerplätzen liegen auf dem Festland. Bei gutem Wetter sind sie für eine Übernachtung geeignet.
Moskenesøy beheimatet viele winzige Fischerdörfer, aber achten Sie auf die vorgelagerten Strudel des Moskenstraumen.
Anforderungen an den Skipper
Dieser Teil Norwegens ist abgelegen und relativ dünn besiedelt, sodass man für einen Besuch ausreichend bewandert sein muss im Umgang mit dem Boot und ebenso autark. Das Klima ist mild, aber in Bodø meist sehr windig, daher sind auch Erfahrungen im Schwerwettersegeln wichtig, denn die Bedingungen ändern sich oft schnell.
Durch die Abdeckung der Lofoten ist der Vestfjord, das Seegebiet zwischen dem Archipel und dem norwegischen Festland, vor vielen Wettereinflüssen des Atlantiks geschützt. Allerdings sollte man zwischen den Inseln vorsichtig sein, denn dort kann schon mal stürmisches Wetter vorherrschen. Wenn der Wind gegen den Strom steht, kann die See in diesen Kanälen, in denen viele verstreute Felsen zu finden sind, durch die man vorsichtig hindurchsteuern muss, besonders rau werden. An bestimmten Stellen, wie in dem 13 Seemeilen langen Raftsund, der Wasserstraße zwischen den Inseln Hinnøya und Austvågøy, können die Gezeitenströmungen mit bis zu 7 Knoten sehr stark werden.
Die Wasserwirbel des Moskenstraumen um Moskenesøy, Røst und Værøy herum, die Edgar Allan Poe und Jules Verne in ihren Romanen verewigt haben, sollten unbedingt vermieden werden, da die See in diesem Gebiet besonders unangenehm werden kann.
Viele der Häfen auf den Inseln haben einige Liegeplätze für Besucher, an denen man längsseits gehen muss. Will man die abgelegeneren Plätze des Archipels erkunden, sollte man das Ankermanöver beherrschen.
Beste Reisezeit
Im Norden Norwegens herrscht ein subpolares Meeresklima und trotz der Tatsache, dass wir uns hier innerhalb des nördlichen Polarkreises befinden, sind die Winter sogar ziemlich mild. Zum Teil ist hierfür der Nordatlantikstrom verantwortlich, durch den die Temperaturen höher sind als in anderen Ländern, die sich innerhalb des nördlichen Polarkreises befinden. Er sorgt auch dafür, dass an diesen Küsten selten Eis zu sehen ist. Bodø ist allerdings einer der windigsten Orte Norwegens, und das Wetter kann sich hier schnell verschlechtern. Das gilt besonders für den Winter, wenn es die wenigsten Tageslichtstunden gibt.
Die meisten Menschen besuchen das Revier zwischen Mai und August, wenn die Temperaturen einen Durchschnitt von 16 °C erreichen und gelegentlich bis auf 25 °C ansteigen. Planen Sie Ihren Besuch für die Mitte der Saison ein, dann werden Sie auch die Mitternachtssonne erleben, bei der es sechs Wochen lang 24 Stunden am Tag hell ist.
Der Nordwesten Norwegens ist, was die Anzahl der Besucheryachten angeht, immer noch relativ ruhig. Trotz der Beliebtheit bei Touristen und Kreuzfahrtschiffen zieht er weit weniger Boote an als der Süden des Landes. Wenn Sie auf der Suche nach abgelegenen und einsamen Ankerplätzen sind, dann hat