Lebensläufe Zeitläufte. Karlheinz Gerlach
übernommen hatte, nach Hamburg, wo er zu einem der besten deutschen Schauspieler reifte und Helden ersten Ranges (Hamlet) gab.
Konrad Ernst Ackermann (get. 1.2.1712 Jabel/Mecklenburg-Schwerin-13.11.1771 Hamburg), ∞ 24.1.1749 Moskau Sophie Charlotte geb. Biereichel verw. Schröder (12.5.1714 Berlin-13.10.1792 Hamburg, V Goldsticker, 1741 verstorbener 1. Ehemann Johann Diederich Schröder, Organist der Georgenkirche in Berlin), begründete mit Friederike Caroline Neuber, der Neuberin, die deutsche Schauspielkunst, debütierte 1739? in der Schauspielertruppe von Johann Friedrich Schönemann (21.10.1704 Crossen/Oder-16.7.1782 Schwerin), 1740 gemeinsam mit Sophie Charlotte Schröder, einer außerordentlichen Schauspielerin, und Konrad Ekhof (12.8.1720 Hamburg-16.6.1778 Gotha, s. Artikel Ernst II. Ludwig Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg), ging 1747 mit der Hilferdingschen Schauspielertruppe (Prinzipal Johann Peter Hilferding/Hilverding) nach St. Petersburg und Moskau, gründete 1751 in Deutschland eine eigene, die Ackermannsche Truppe, erwarb 1753 das Schauspielprivileg für Preußen und das Recht zum Bau eines Theaters in Königsberg, führte am 10.7.1755 in Frankfurt (Oder) Gotthold Ephraim Lessings Stück Miss Sara Sampson, das erste deutsche bürgerliche Trauerspiel, erstmals auf, das er dort am 27.4.1757 erneut mit Sophie Friederike Hensel (s. Abel Seyler im Artikel Benda, Friedrich Ludwig) in der Titelrolle gab, eröffnete 1755 in Königsberg ein festes Theater, erwarb 1765 in Hamburg als erster Schauspieler im 18. Jahrhundert das Bürgerrecht einer Stadt, baute das Ackermannsche Komödienhaus am Gänsemarkt, das deutsche Nationaltheater mit Lessing als Dramaturg (Hamburgische Dramaturgie), übernahm nach dem Scheitern des Hamburger Nationaltheaters 1760 wieder das Prinzipat seiner Schauspielergesellschaft, nach seinem Tod 1771 führten seine Witwe und sein Stiefsohn Friedrich Ludwig Schröder die Truppe.
Tochter:
Caroline Dorothea Elisabeth Ackermann (1752-1821), Schauspielerin, ∞ 1778 (1796 geschieden) Dr. med. Johann Christoph Unzer (17.5.1747 Wernigerode-20.8.1809 Göttingen), Arzt, lehrte 1775-1791 Naturlehre und Naturgeschichte am Christianaeum in Altona, Stadtphysikus in Altona, Dichter, schrieb mit → Konrad Friedrich Uden Diätetik der Schwangeren und Säugenden (Braunschweig 1796)
Friedrich Ludwig Schröder (3.11.1744 Schwerin-3.9.1816 Rellingen), ∞ 1773 Tänzerin und Schauspielerin Anna Christina Hart (9.11.1755 St. Petersburg-25.6.1829 Rellingen), Schauspieler, Theaterdirektor, Dramatiker, auf Vorschlag von Johann Joachim Christoph Bode (1731-1793), Meister vom Stuhl der Loge Absalom zu den drei Nesseln, a. Hamburg 8.9.1774 von der am 6.7.1774 gegründeten Loge Emanuel zur Maienblüte, 28.6.1787 Meister vom Stuhl, 1799 Zugeordneter Großmeister der Provinzialloge zu Hamburg, 1811 Initiator der Konstitution der Großen Loge zu Hamburg, 1814 Großmeister, begründete eigenes Ritualwerk, die Schrödersche Lehrart.
Die Hamburger Zinnendorf-Loge Zu den drei Rosen nahm Brockmann am 23.11.1771 auf. Während seiner Gastspielreise 1777/78 nach Berlin affiliierte ihn am 31.12.1777 die Strikte Observanz-Loge Zur Eintracht mit Handschlag. Brockmann spielte in Berlin mit überwältigendem Erfolg den Hamlet − ein Ereignis, das Daniel Chodowiecki in Kupferstichen darstellte und zu dem der Berliner Medailleur Abraham Abramson (1754 Potsdam-1811) eine silberne Denkmünze anfertigte − die erste zur Auszeichnung eines Schauspielers geprägte Münze. Kaiser Joseph II. berief Brockmann 1778 nach Wien an die National-Schaubühne, wo er 1789-1792 Direktor des Burgtheaters war. Er trat in Wien der Loge Zu den drei Adlern und Zum Palmbaum bei, die ihn 1782 (bis 1785) zum Redner wählte, und 1786/87 der Loge Zur Wahrheit. Er kehrte nach den Wiener Jahren nach Hamburg zurück und gastierte 1803 erneut in Berlin.
Bronsart, Alexander Georg v. (11.7.1734 Ober-Bartau/Ostpreußen-11.8.1790 Schettnienen/Ostpreußen), Eltern und Ehefrau nicht ermittelt,
Sohn:
Alexander v. Bronsart (1786-1863), Herr auf Schettnienen
Brüder:
→ Ewald Christoph v. Bronsart
Friedrich Wilhelm v. Bronsart (1733 [Ober-Bartau/Herzogtum Kurland]-8.5.1803 Perpolken/Samland), Leutnant im ostpreußischen Infanterieregiment Nr. 11 (Garnison Rößel/Fürstentum Heilsberg), im Siebenjährigen Krieg in der Schlacht bei Kunersdorf (12.8.1759) verwundet, 1776 Kapitän, 1782 Kapitän im Garnisonregiment Nr. 1 v. Hallmann, 1790 Major im Füsilierbataillon Nr. 3 v. Thile in Rößel, 1800 Abschied als Major, auf seinem Gut Perpolken, a. 1.2.1774 Königsberg in der Loge Zum Totenkopf (GLL), 22.3.1776 2. Aufseher, 20.4.1780 abgeordneter Logenmeister, bis 1803 abwesendes Mitglied, 1802/03 Ehrenmitglied der Loge Zu den drei gekrönten Türmen in Graudenz.
Karl Dietrich v. Bronsart (1740 Ober-Bartau/Herzogtum Kurland-1809 Braunsberg/Ostpreußen)?, Leutnant im Königsberger Infanterieregiment Nr. 11, Abschied als Kapitän, 1785 Polizeibürgermeister in Braunsberg, a. in Schweidnitz?, affiliiert/II. 22.12.1772 Königsberg von der Loge Zum Totenkopf (GLL), III. 1772/73, 21.3.1773 und (bis)? 21.3.1775 Zeremonienmeister, 1775 Königsberg Zum Phönix, 1776 2. Aufseher, 1777/1778 1. Aufseher, letztmals 1808 genannt, vermutlich bis zu seinem Tod abwesendes Mitglied.
Der 13-jährige Alexander Georg v. Bronsart trat 1747 als Junker in das Infanterieregiment Nr. 3 v. Kahlden ein. Er kämpfte von Anfang bis Ende im Siebenjährigen Krieg (1756-1763), wurde in den Schlachten bei Zorndorf (25.8.1758) und Kunersdorf (12.8.1759) und während der Belagerung von Peenemünde 1759 verwundet,. Er wurde 1763 als Premierleutnant zum Infanterieregiment Nr. 11 v. Tettenborn in Königsberg versetzt, wo ihn die Loge Zum Totenkopf (GLL) am 4.2.1773 aufnahm und am 22.3.1774 zum 2. Aufseher wählte. Er gründete 1775 mit → Karl Christoph Wilhelm Stockmar und weiteren drei Mitgliedern seiner Loge die Schwesterloge Zum Phönix (30.1.1776 Konstitutionspatent der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland), die ihn auf der Installationsfeier am 10.11.1775 zum Logenmeister wählte. Er legte nach einem Jahr, als er als Kapitän a. D. seinen Abschied vom Militär nahm, das Amt nieder, wonach die Loge am 9.11.1776 → Johann Ehrenreich zu seinem Nachfolger wählte, blieb indes bis zu seinem Tod abwesendes Mitglied. Bronsart kaufte am 17.19.1778 das ostpreußische Dorf Schettnienen, auf dem er als Grundherr lebte. Seine Königsberger Loge gedachte des Verstorbenen am 16.1.1791 in einer Trauerloge, deren (nicht überlieferte) Gedächtnisrede Machenau hielt.
Ernst Wilhelm Machenau († 1808/09), V Johann Philipp Wilhelm Machenau (1705 Halberstadt-16.8.1779 Königsberg/Pr.), Kriminalrat in Halberstadt, 1752 Tribunal- und Pupillenrat in Königsberg, a. 21.2.1743 Berlin Aux trois Globes, III. 7.2.1744, 1746 Zu den drei goldenen Hammern in Halberstadt Sekretär, Schatzmeister, Steward, M geb. v. Flörke, kgl. Justizamtmann, (1780) Justiz- und Amtrat in Heilsberg/Ostpreußen, 1778-1780 Königsberg Mitglied der Loge Zum Phönix (GLL), 1779? deputierter Meister der Heilsberger Loge Äskulap, 1785-1808? Zum Phönix, 10.9.1786-1788 und 10.9.1793-1801 abgeordneter Meister, 10.9.1788-10.9.1791 Redner.
Bronsart, Ewald Christoph v. (1751-20.4.1807 Danzig), Eltern nicht ermittelt, ∞ 1795 Anna Christine Regina Schwiedrowius (29.3.1770 Wargen/Samland-3.10.1849, V Christ. E. Schwiedrowius, 1756-1781 ev. Pfarrer in Wargen),
Sohn
Heinrich Karl Christoph Bronsart v. Schellendorff (1803-1874), Generalleutnant
Ewald Christoph v. Bronsart stand, als die Königsberger Loge Zum Totenkopf (GLL) ihn am 5.8.1772 aufnahm und bis 1775 zum Meister beförderte, als Leutnant im Königsberger Infanterieregiment Nr. 16 v. Buddenbrock. Er folgte 1775 seinem Bruder → Alexander Georg v. Bronsart in die Loge Zum Phönix, die ihn 1775 zum Zeremonienmeister wählte. Er wurde im Bayerischen Erbfolgekrieg am 8.2.1779 Mitglied der Feldloge Nr. 1, welche die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland am 9.11.1778 im Winterquartier der Armee des Königs in Landeshut in Schlesien gründete (letzte Arbeiten am 23.3. und am 8.5.1779). Bronsart kehrte nach dem Krieg mit seinem Regiment in die Königsberger Garnison zurück, avancierte 1782 zum Premierleutnant und Adjutanten, 1788 zum Kapitän, 1800 zum Major und schließlich zum Oberstleutnant im 4. Ostpreußischen Infanterieregiment. Die Loge Zum Phönix wählte ihn am 10.9.1780 zum abgeordneten Meister und am 10.9.1782 zum Logenmeister. Er trat, weil er an zunehmender Kurzsichtigkeit litt, am