Lebensläufe Zeitläufte. Karlheinz Gerlach

Lebensläufe Zeitläufte - Karlheinz Gerlach


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Entweichung. aus.

      Buchholtz, Heinrich Jakob Ludwig v. (5.7.1784 nobilitiert) (7.6.1749 Berlin-7.11.1811 Dresden), luth., V Johann Georg Buchholtz (1714-1771), Geh. Obertribunals- und Geh. Kriegsrat, M Sophia Rosina geb. Stahl (* 1722, so Straubel: Biographisches Handbuch, 144) oder Regina Ernestina geb. Stahl (* 9.1.1712 Halle, so NDB, 25, 33-35, V Georg Ernst Stahl [1660-1734, Prof. med., Lehrer von → Christian Anton Cothenius], Neffe → Johann Ernst Stahl), ∞ N. N., hinterließ 1 Tochter,

      Bruder:

      Friedrich Wilhelm Buchholtz (2.5.1745 Berlin-nach 1809) ∞ Henriette Louise geb. Buchholtz († 23.5.1809), 1761 Berlinisches Gymnasium zum Grauen Kloster, 1765-1767 Jurastudium in Frankfurt (Oder), 1767 Referendar am Kammergericht, 1770 großes Examen, 1771 Kammergerichtsrat, 1775 Tribunalrat in Königsberg/Pr., 1806 auch Direktor des Stadtgerichts, a. 4.10.1775 Berlin von der Loge Zur Eintracht, II. 12.10.1775, III. 20.10.1775, in Königsberg nicht als Freimaurer ermittelt.

      Ludwig v. Buchholtz bezog im Februar 1765 das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster, immatrikulierte sich am 21.4.1768 in Frankfurt (Oder) an der juristischen Fakultät, begann seine berufliche Laufbahn als Kabinettsekretär im Hofstaat → Heinrichs Prinz von Preußen, avancierte 1778 zum Kammerrat der Prinz Heinrichschen Domänenkammer in Berlin und wurde im selben Jahr von Friedrich II. zum Geh. expedierenden Sekretär in das III. Departement des Generaldirektoriums mit dem Titel Kriegsrat berufen. Er trat am 6.2.1778 in Berlin der Loge Royale York de l'Amitié bei, die ihn bis 1782 als Mitglied im Meistergrad führte. Friedrich II. stellte ihn 1780 als Legationsrat und Resident (Gesandter) in Warschau (1787 Geh. Legationsrat, Envoyé extraordinaire) in den diplomatischen Dienst ein. Buchholtz lebte nach seiner Rückkehr 1789 als Finanzrat in Berlin. Friedrich Wilhelm II. ernannte ihn 1792 erneut zum Gesandten in Warschau, danach 1794 in Posen zum Oberpräsidenten für Südpreußen und Minister. Buchholtz schloß als Vertreter Preußens im Oktober 1795 den Vertrag über die Dritte Polnische Teilung ab. Er wurde 1799 Mitglied der Marienburger Loge Victoria zu den drei gekrönten Türmen. Buchholtz beendete 1809 seine diplomatische Laufbahn als außerordentlicher Gesandter in Dresden.

      Buck, Friedrich Johann (11.11.1722 Königsberg/Pr.-4.8.1786 Königsberg), V Johann Christoph Buck, Geh. Sekretär, M Sophia geb. Kelch († 7.8.1737, V Wilhelm Kelch, Advokat, Rat der Altstadt Königsberg, M Sophia geb. Gerwin), ∞ 1749 Maria Elisabeth Rink (V Peter Rink, Vorsteher der polnischen Kirche),

      Sohn:

      Samuel Friedrich Buck (1763-1827), 1803 Stadtrat, 1814 2. Bürgermeister in Königsberg, gehörte zum Freundeskreis Kants, am 22.4.1803 einer der 22 Teilnehmer der letzten Geburtstagsfeier Kants, am 22.4.1805 Mitgründer der Gesellschaft der Freunde Kants im Wohnhaus Kants, mit → Christoph Friedrich Elsner, → Johann Gottfried Frey, → Christian Jakob Kraus,Johann Georg Scheffner, → Ehregott Andreas Christov Wasianski, Johann Benjamin Jachmann und Friedrich Konrad Jacobi

      Johann Benjamin Jachmann (1765 Königsberg/Pr.-1832), V Johann Abraham Jachmann († 1790), Schuhmachermeister, M Marie Eleonore geb. Werner (1725-1818), ∞ Dorothea Elisabeth Kanter (V Buchhändler → Johann Jakob Kanter), studierte in Königsberg Medizin, Dr. med., Arzt in Königsberg, Kreisphysikus, Besitzer des Ritterguts Trutenau im Samland, a. 1788 Königsberg von der Loge Zu den drei Kronen, II. 6.4.1791 in der Berliner Loge Zur Verschwiegenheit (GNML3W)

      Bruder:

      Reinhold Bernhard Jachmann (1767-1843), Theologe, Kant-Biograph

      Friedrich Konrad Jacobi (1752 Frankfurt a. M.?-1816 Königsberg/Pr.), sein Onkel Johann Konrad Jacobi (1717-1774) holte ihn als Teilhaber seiner Firma (Bank und Kommissionsgeschäft) nach Königsberg, gründete 1782 die erste Zuckerraffinerie in Königsberg, 1774-1816 Mitglied der Königsberger Loge Zum Totenkopf (GLL), 21.3.1779 und 20.4.1780 2. Aufseher, 1782-1788 deputierter Meister

      Friedrich Johann Buck erhielt zunächst Privatunterricht, besuchte ab 1732 das Collegium Fridericianum in Königsberg und immatrikulierte sich 1737 15-jährig an der philosophischen Fakultät der Albertina, der Universität Königsberg, und erlangte 1743 den Titel eines Magisters der philosophischen Wissenschaften. Er begann 1747 seine berufliche Laufbahn als 2. Bibliothekar der Stadtbibliothek in Königsberg. Die 1746 in Königsberg gegründete Loge Aux trois Ancres, eine der frühesten Gründungen in Brandenburg-Preußen, nahm den 25-jährigen Magister auf dem Johannisfest am 24.6.1747 in den beiden ersten Johannisgraden auf. An der Loge in einem auf dem Tragheim gemieteten Gartenhaus nahmen 17 Freimaurer teil, unter ihnen ein englischer Gast. Buck hielt zum Einstand eine Rede. Nach der Arbeitsloge, die von 12 bis 14 Uhr dauerte, traf man sich um 15.30 Uhr zur Tafelloge, in der eine Militärkapelle spielte. Um 19 Uhr begaben sich die Brüder in den Garten, wo sie in zwei Zelten Kaffee und Tee zu sich nahmen und der Schatzmeister 60 Gulden an 110 Stadtarme verteilte. Bei einbrechender Dunkelheit um 21 Uhr beleuchteten 430 Lampions den Garten. Das in seiner Mitte errichtete Portal nebst zwei Pyramiden krönten drei Kronen und der Namenszug Friedrichs II. Um 2 Uhr frühmorgens ging man nach Hause. Die Loge wählte Buck, obwohl noch Geselle, Anfang September 1747 zum Redner, wonach sie ihn am 14.10.1747 zum Meister beförderte. Buck promovierte am 6.4.1748 an der Frankfurter Viadrina in absentia zum Dr. phil. et utr. iur., hielt dort juristische Vorlesungen und wurde am 8.1.1748 von der Deutschen Gesellschaft als Ehrenmitglied aufgenommen. Buck erhielt am 24.11.1748 an der Königsberger Universität eine außerordentliche Professur der Mathematik, am 1.4.1753 eine ordentliche Professur für Logik und Metaphysik und 1770 eine ordentliche Professur der Mathematik. Die Universität wählte ihn wiederholt zum Dekan und im Sommersemester 1784 zum Rektor. Buck und weitere Freimaurer im Schottengrad gründeten im Oktober 1758 im russisch besetzten Königsberg (1758-1762) die französisch arbeitende St. Andreas-Loge bzw. Schottenloge des Heiligen Andreas zum goldenen Leuchter, die wohl auch in den drei Johannisgraden arbeitete. Sie wählte ihn zum Redner und procureur (Aufseher über die Einhaltung der Logengesetze). Außerdem gründete er gemeinsam mit → Hippel und → Scheffner ein Disputierkränzchen. Buck trat vermutlich schon im Gründungsjahr 1760 der Loge Zu den drei Kronen bei, die, obwohl Königsberg besetzt war, am 10.6.1760 eine Konstitution der Mutterloge zu den drei Weltkugeln in Berlin erhielt. Ob er länger als bis 1761 Mitglied der Loge blieb, ist nicht deutlich. Buck verfaßte zahlreiche wissenschaftliche Schriften, eine Autobiographie (1775) und komponierte (Krambambulilied).

      Bückling, Karl Friedrich (23.8.1756 Neuruppin/Mark Brandenburg-22.2.1812 Berlin), luth., V Christian Heinrich Bückling, Kaufmann aus Ruppin, M Charlotte Wilhelmine geb. Schönfus, ∞ Henriette Albertine Schartow (V Daniel Bartholomäus Schartow, Geh. Sekretär),

      Kinder:

      Adolf Bückling (1793-1830), in den Befreiungskriegen 1813/14 Soldat, 1817 Bergmeister, 1822 Oberbergmeister im Bergamt Eisleben

      Emilie Bückling (29.1.1795-1.1.1867) ∞ 1819 Johann Christian Julian Reil (20.4.1792-31.8.1858), V → Johann Christian Reil, Geh. Oberbergrat, Oberhüttenverwalter in Schlesien

      Die Familie zog 1762 nach Berlin, wo Karl Heinrich Bückling die 1747 von dem Pietisten Johann Julius Hecker (1707-1768), Prediger der Dreifaltigkeitskirche in Berlin und Oberkonsistorialrat, gegründete Realschule besuchte und auf Anraten von Georg Christoph Silberschlag (1731-1790), dem 2. Prediger der Dreifaltigkeitskirche und Inspektor der Realschule, in Berlin eine Lehre als Bauhandwerker absolvierte. Er begann seine berufliche Laufbahn als Kondukteur beim Bau des Bromberger Kanals zwischen Brahe bei Bromberg und der Netze bei Nakel (26 km) im durch die Erste Polnische Teilung preußischen Netzdistrikt (1773-1774). Er studierte 1768 als Bergeleve an der kursächsischen Bergakademie Freiberg, wonach Friedrich Anton Freiherr v. Heinitz (1725 Dröschkau/Kursachsen-1802 Berlin), Mitgründer der Bergakademie und ab 1777 preußischer dirigierender Minister und Oberberghauptmann Chef des Bergwerks- und Hüttendepartement in Berlin, ihn in sein Departement aufnahm. Er beauftragte ihn am 23.4.1778 im Namen des Königs, unter dem Vorwand einer Erwerbsabsicht als Arbeiter in der Fabrik Boulton & Watt in Smethwick bei Birmingham die Konstruktion der Dampfmaschine Wattscher Bauart, ihren Effekt und ihre Kosten zu erkunden sowie Baupläne anzufertigen.


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