Lebensläufe Zeitläufte. Karlheinz Gerlach

Lebensläufe Zeitläufte - Karlheinz Gerlach


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an. Bronsart fiel am 20.4.1807 im Vierten Koalitionskrieg während der französischen Belagerung Danzigs (14.3.-2.7.1807).

      Bruck, Engelbert vom (17.2.1739 Elberfeld [heute Stadtteil von Wuppertal]/Herzogtum Berg -21.3.1813 Krefeld [1702 preußisch]), Mennonit, V Engelbert vom Bruck (1711-1756), Schuster, Hilfslehrer, M Maria Katharina geb. Wichelhaus (1721-1758), ∞ Maria Heskes (1743-1794), Mennonitin,

      Sohn

      Heinrich vom Bruck (25.2.1775 Krefeld-18.11.1861 Krefeld), ∞ Krefeld 1802 Hedwig Amalia Rosina Peters (1775-1829), Samtfabrikant in Krefeld, 1810 stellvertretender Richter am Handelsgericht Krefeld, a. 31.1.1801 Krefeld von der Loge Zur vollkommenen Gleichheit, zuletzt März 1803 Mitglied im Meistergrad.

      Engelbert vom Bruck ging nach der Handelslehre in Elberfeld und Duisburg 1768 nach Krefeld, dessen Bürger er 1772 wurde und wo er ab 1777 als Kontorist (Buchhalter) der Firma v. d. Leyen arbeitete. Er wurde Mitglied der 1767 gegründeten Krefelder Mittwochsgesellschaft. Bruck publizierte als Autodidakt und Anhänger Immanuel Kants aufgeklärte Schriften, in denen er religiöse Toleranz und Denkfreiheit forderte. Er verteidigte in seiner Schrift Schleuder eines Hirtenknaben gegen den Elberfelder Arzt Johann Heinrich Jung (Jung-Stilling) → Friedrich Nicolai, der in seinem Roman Sebaldus Nothanker die orthodoxe Geistlichkeit verspottet hatte. Der Federkrieg mit Jung-Stilling machte ihn bekannt. Bruck korrespondierte 1769-1809 mit Nicolai, dessen Allgemeine Deutsche Bibliothek ab 1775 seine Publikationen rezensierte, mit dem Hallenser Theologen Karl Friedrich Bahrdt und mit → Eulogius Schneider. Er lieferte 1771 Beiträge über die westfälischen und niederrheinischen Gegenden für die von Anton Friedrich Büsching herausgegebenen Neuen Erdbeschreibung, schrieb für den Krefelder Familienfreund (1787/88, Herausgeber → Johannes Lang), 1803 für die Niederrheinischen Blätter für Belehrung und Unterhaltung und für das 1807 gegründete Krefelder Wochenblatt; er verfaßte 1807-1812 Lebenserinnerungen. Die Loge Karoline zu den drei Pfauen in Neuwied im Kurfürstentum Trier nahm den 47-jährigen Publizisten am 6.5.1786 auf und beförderte ihn am 7.5.1786 zum Meister. Er und weitere sieben Krefelder Freimaurer, unter ihnen → Peter von Löwenich, → Johannes ter Meer, → Friedrich Heinrich von der Leyen und → Johannes Lang, gründeten 1788 die Loge Zur vollkommenen Gleichheit ― eine der wenigen preußischen Logen nicht mit der Konstitution einer Berliner Mutterloge, sondern mit der des Eklektischen Bundes in Frankfurt am Main, einer englischen Provinzialgroßloge (Patent 10.10.1788). Bruck führte die Loge vom 9.11.1788 bis 23.7.1791 und erneut vom 31.1.1801 bis 6.7.1805 als Meister vom Stuhl. Er deckte sie am 2.12.1807, vermutlich weil er ihre Unterordnung unter den Grand Orient de France in Paris - Krefeld gehörte ab 1801 zum Kaiserreich Frankreich - ablehnte.

      Brukenthal, Samuel Karl Freiherr v. (26.7.1721 Leschkirch/Siebenbürgen [heute Nocrich/Újagyház/Rumänien]-9.4.1803 Hermannstadt [heute Sibiu/Rumänien]), prot., V Michael Broeckner (auch Bruckner, 1676-1736), 1724 nobilitiert v. Brukenthal, Notar, Königsrichter in Leschkirch, M Susanne geb. v. Heydendorf, ∞ 1745 Katharina Sophie v. Klockner (1725-1782, V Daniel v. Klockner [1690-1754], Bürgermeister von Hermannstadt, M Sophie geb. Schirmer).

      Samuel Karl v. Brukenthal besuchte die Gymnasien in Hermannstadt und Maros-Vásárhely, war im siebenbürgischen Gubernium tätig, ging nach Wien, wo ihn am 2.3.1743 die von → Albert Joseph Reichsgraf v. Hoditz, einem Freund Friedrichs II. und Großmeister der Breslauer Loge Aux trois Squelettes, gegründete Loge Aux trois Canons aufnahm ― fünf Tage vor der militärischen Auflösung der Loge am 7.3.1743 auf Befehl von Kaiserin Maria Theresia. Brukenthal studierte 1743 an der Universität Halle, deren juristische Fakultät ihn am 11.5.1743 immatrikulierte. Er gründete, nach seiner Aufnahme als Schottenmeister durch die Berliner schottische Loge L’Union, am 14.12.1743 in Halle die Loge Aux trois Clefs d’Or (Konstitutionspatent der Berliner Mutterloge Aux trois Globes am 6.12.1743), eine überwiegend studentische Sozietät. Er führte die Loge vom 14.12.1743 bis 1744 als Meister vom Stuhl. Als Friedrich II. im August 1744 in Böhmen einmarschierte und damit den Zweiten Schlesischen Krieg (1744-1745) eröffnete, mußten die in Halle studierenden Siebenbürger Sachsen, österreichische Untertanen, Brandenburg-Preußen verlassen. Brukenthal kehrte über Jena und Leipzig ins Habsburgerreich zurück. Kaiserin Maria Theresia, die ihm wachsendes Vertrauen entgegenbrachte, stellte ihn in die Verwaltung Siebenbürgens ein: 1745 Judizialsekretärsadjunkt des Provinzial-Magistrats in Hermannstadt, 1749 1. Judizialsekretär, 1751 Vize-Notär, 1751 Mitglied der Deputation der sächsischen Nationsuniversität in Wien (1759 deren ständiger Agent), 1754 Gubernialsekretär (Sekretär des Guberniums, der Regierung des Großherzogtums Siebenbürgen), 1760 Titular-Gubernialrat, 1762 Provinzialkanzler von Siebenbürgen, 1766 Vorsitzender der siebenbürgischen Hofkanzlei, 1774 bevollmächtigter Commissär und Präses des siebenbürgischen Guberniums, 1777 wirklicher Gouverneur von Siebenbürgen, 1787 Ruhestand. Brukenthal lebte winters in Hermannstadt und sommers in dem von ihm erbauten barocken Schloß in Freck (heute Avrig), wo er eine bedeutende Buch-, Münz-, Gemälde- und Mineralsammlung anlegte, die den Grundstock des Brukenthal-Museums in Sibiu bildet. Brukenthal schloß sich nach seiner Studentenzeit keiner Loge mehr an, blieb aber Freimaurer, wie bereits seine Rede 1747 in der Leipziger Loge Minerva gezeigt hatte. Vier der elf Mitglieder des Guberniums waren Mitglieder der 1767 in Hermannstadt gegründeten Loge St. Andreas zu den drei Seeblättern, die ihm nach der Schließung ihre Schriften und Protokolle zur Aufbewahrung übergab.

      Buchholtz, Friedrich August Ludwig (* 1743 Berlin), V Friedrich Ludwig Buchholtz († 1772), Hofrat, Landschaftssekretär, zuletzt Landrentmeister, ∞ 4.5.1770 Caroline Henriette Kircheisen (V → Karl David Kircheisen),

      Bruder:

      Christian Alexander Friedrich Buchholtz (1735 Berlin-1793 Berlin), 1781 Justizbürgermeister, Direktor des Stadtgerichts in Berlin, 1786 Geh. Kriegsrat, ∞ Juni 1766 Anna Elisabeth Wegely (V Wilhelm Kaspar Wegely)

      ihre Brüder:

      → Ernst Wilhelm Wegely

      → Karl Jakob Wegely

      Schwester:

      Margarethe Eleonore Buchholtz ∞ 1770 → Karl Jakob Wegely

      Tochter:

      Caroline Maria Wegely (1774-1823) ∞ 1802 → Ignaz Aurelius Feßler

      Kusin:

      → Heinrich Jakob Ludwig v. Buchholtz

      Am 5.7.1767 proponierte → Samuel Ludwig Philipp Gause auf dem gemeinsamen Johannisfest der Vereinigten Logen den durch seine Großmutter Anna Elisabeth Buchholtz, eine geborene Gause, entfernt verwandten 23-jährigen Friedrich August Ludwig Buchholtz, vermutlich bald nach seiner Ernennung zum geheimen kurmärkischen Landschaftssekretär (1767). Die Loge Zur Eintracht nahm ihn am 26.9.1767 auf, beförderte ihn am 2.2.1768 zum Gesellen, am 13.7.1768 zum Meister und am 7.11.1768 zum schottischen Meister in der altschottischen Loge Friedrich zum goldenen Löwen. Die Johannisloge wählte ihn 1770/1777 zum Redner. Die Mutterloge zu den drei Weltkugeln, die Führung der Großloge, nahm ihn 1775 als Mitglied auf und wählte ihn 1778/1780 zum Großredner. Der Gold- und Rosenkreuzerorden weihte ihn 1782 ein, ordnete ihn dem Berliner Zirkel Neastes (Direktor → Johann Christian Anton Theden, des Meisters vom Stuhl seiner Loge) mit dem Ordensnamen Balludus Jovizethus Crucifoedus Chutgrus zu, der er 1783 im IV. Ordensgrad (Philosoph) angehörte. Der Orden beurteilte seine Gemütsneigungen 1782 als gutherzig, wohltätig, Neigung zur Frömmigkeit, suchet durch Gebet des hohen O’ns immer würdiger zu werden. Buchholtz kaufte, weil die Große National-Mutterloge noch kein Korporationsrecht besaß, am 16.4.1779 in ihrem Namen von dem Goldschmied Johann Christoph Müller in der Spandauer Vorstadt nahe Schloß Monbijou für 3900 Rtl Haus und Garten Ziegelstraße 4, wo sie in den Sommermonaten das Johannisfest feierte und sich zu geselligen Zusammenkünften traf. Buchholtz rückte nach dem Tod des Vaters (1772) in dessen Amt eines Landrentmeisters der Landschaftlichen Kasse mit dem Prädikat Kriegsrat ein. Er floh 1784, ist Schulden halber desertiert (Kalkulationsliste 1784), nach einem Defekt von 9174 Rtl nach London (Straubel:


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