Schüßler-Salze für Ihr Kind. Angelika Gräfin Wolffskeel
den Verdauungsorganen finden wir auf der einen Seite die Darm- und Blähungskoliken, auf der anderen Seite besteht auch die Möglichkeit der atonischen Obstipation (langsam arbeitender Darm), verbunden mit Blähungen, wenig bis gar keinem Stuhlgang oder Hämorrhoiden, die durch venöse Stauungen im Venensystem hervorgerufen werden.
Atemwegserkrankungen zeigen sich als Katarrhe mit gelbschleimigen Absonderungen, als trockener Husten – besonders im Winter. Der Bewegungsapparat zeichnet sich durch Gangunsicherheit und zittrige Schwäche der Beine aus.
Salz Nr. 20 kann bei Nervenschwäche mit Kalium phos. (Nr. 5), bei Schweiß mit Calcium phos. (Nr. 2) (besonders Nachtschweiß) oder Silicea (Nr. 11) (besonders Fußschweiß) kombiniert werden; zur Förderung des Klärstroms auch mit Natrium sulf. (Nr. 10).
Besserungen der Beschwerden finden im Allgemeinen durch Wärme und im Sommer statt. Große Kälteempfindlichkeit.
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Nr. 21 Zincum chloratum D 6 (Zinkchlorid)
Schwerpunkt: belasteter Stoffwechsel, Menstruationsbeschwerden, Nervenberuhigungs- und Schmerzmittel, Immunsystem
Zincum chloratum gilt als ein sehr wichtiges Spurenelement, das Bestandteil der Zellen und der Immunabwehr ist. In seiner Funktion als Oxidations-Katalysator wirkt es v. a. auf das zentrale und vegetative Nervensystem.
Weiterhin ist es Bestandteil von Enzymen und Gewebesäften und ein hervorragendes Nervenberuhigungs- und Schmerzlinderungsmittel, besonders bei Neuralgien und reizbaren Zuständen des Nervensystems (z. B. Lichtsehen, Augenmigräne, Tränen der Augen), Nervenschwäche, Hirnreizung und Krämpfen, Schwindel, „Restless legs“ (unruhige Beine), Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Gesichtslähmung (Fazialislähmung) und MS.
Beim Aufbau von Enzymen wird Zink benötigt. Es übt einen wichtigen Einfluss auf die Bildung der Antikörper (Phagozytose) aus. Äußerlich angewandt beschleunigt es die Wundheilung durch hemmenden Einfluss auf das Bakterienwachstum. Hormone (Mangel äußert sich durch PMS-Beschwerden, Magersucht), Knorpel und Knochen werden beeinflusst.
Mangel führt zu Störungen der Verdauungsenzymbildung, zur Störung der Insulinbildung in der Bauchspeicheldrüse, zu Hauterkrankungen und zur Verschlechterung der Vitamin-A-Verwertung im Körper. Erhöhter Verlust von Zink, ausgelöst durch Darmerkrankungen oder eine gestörte Aufnahme über Schleimhäute, führt zu: Wachstumsverzögerungen bei Kindern, Unfruchtbarkeit, Störungen der Wundheilung, Abwehrschwäche, Depressionen, Haarausfall.
Krankheiten erfahren Besserung im Freien und durch Bewegung. Verschlimmerung besonders nach Reizmittelmissbrauch und bei ruhigem Sitzen.
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Nr. 22 Calcium carbonicum Hahnemanni D 6 (Kalziumcarbonat)
Schwerpunkt: Erschöpfungszustände, frühzeitiges Altern, Kindermittel
Calcium carbonicum übt eine außergewöhnliche Anziehungskraft auf den Stoffwechsel aus, indem es z. B. die Ausscheidung intrazellulärer Stoffwechselrückstände begünstigt und entsäuernd auf das Gewebe einwirkt. Bei Mangel herrscht im Verdauungstrakt Säure vor, was sich durch saures Aufstoßen und sauren Geschmack äußert.
Salz Nr. 22 wirkt langsam, aber sehr nachhaltig und wird in der Kinderheilkunde bei Erschöpfungszuständen bzw. nach Krankheiten zur Rekonvaleszenz eingesetzt. Es erhöht den Grundumsatz, verbessert die Calcium-Resorption im Darm und hat einen positiven Einfluss auf die Erregbarkeit von Nerven und Muskeln (auch Herzmuskel).
Wegen seines Bezuges zum Lymphsystem geben wir es gerne bei Erkrankungen, die mit Lymphknotenschwellungen einhergehen; bei chronischen Schleimhautkatarrhen der Augen und im HNO-Bereich sowie bei Allergien.
Mangel zeigt sich als Unterfunktion / Wachstumsverzögerung an Schild- und Keimdrüsen, inneren Organen; Störungen im neurovegetativen Nervensystem, Labilität, Neurasthenie, Parästhesien; im Bewegungsapparat durch Skoliosen und die Neigung zu Rheuma; im Säuglingsalter: verzögerte Entwicklung und verspäteter Zahndurchbruch. Betroffene Kinder haben feucht-kalte Füße und Lernschwierigkeiten. Verstopfung bei Kindern, die etwas schlaff, rundlich und zufrieden sind, einen schwitzigen Kopf und zögerliche Entwicklung aufweisen; ihre Stühle riechen sauer; oft haben die Kinder einen dicken Bauch und lieben Eier und Süßigkeiten, Milch lehnen sie ab.
Bei Knochenwachstumsstörungen sollte Salz Nr. 22 mit Calcium phos. (Nr. 2) kombiniert werden. Weitere Kombinationsmöglichkeiten: mit Calcium fluor. (Nr. 1), Magnesium phos. (Nr. 7) und Silicea (Nr. 11).
Beschwerden verschlimmern sich durch Kälte und Feuchtigkeit, v. a. um den Vollmond. Besserung durch trockene und warme Witterung.
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Nr. 23 Natrium bicarbonicum D 6 (Natriumbicarbonat, Natron, Natriumhydrogencarbonat)
Schwerpunkt: Säureüberladung, Schlackenausscheidung
Natrium bicarbonicum hat im Organismus die wichtige Aufgabe, das sich ständig bildende Kohlendioxid zu binden und abzutransportieren. Es übt einen aktivierenden Einfluss auf den Stoffwechsel aus, insbesondere auf die Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen (Harnsäure); damit wird es zu einem wichtigen Mineralsalz bei allgemeiner Übersäuerung.
Salz Nr. 23 verwenden wir somit grundsätzlich bei Harnsäureüberladungen von Blut und Gewebe und bei trägem Stoffwechsel mit ungenügender Entschlackung. Folglich sind alle Krankheiten, die mit einem verminderten Stoffwechsel und einer unvollständigen Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten einhergehen, damit positiv beeinflussbar, z. B. Fettsucht, Diabetes, Rheuma und Gicht.
Es beruhigt und mildert auch die krankhaft gereizten, übererregten Magen-Darmnerven, weil es hemmend auf die Übersäuerung einwirkt. Es unterstützt die Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse.
Speisesoda / Natron wird in der Volksheilkunde bei Magenübersäuerung und Sodbrennen eingesetzt. Beim Kochen von Linsen und Bohnen hat es die Mutter zugegeben, damit diese uns nicht blähen. Heute erfährt Natriumbicarbonat eine große Wiedergeburt im Wellnessbereich (Entsäuerungs-, Entschlackungsbäder).
Alle Beschwerden gehen mit einer Übersäuerung einher.
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Nr. 24 Arsenum jodatum D 6 (Arsentrijodid)
Schwerpunkt: Haut, nässende Ekzeme, jugendliche Akne
Arsenum jodatum wirkt auf den Stoffwechsel dämpfend und energiesparend. Es saugt Ergüsse auf und wirkt in kleinen Gaben appetitanregend.
Salz Nr. 24 wird in kleinsten Mengen gereicht, bei Einnahme von max. 2 Tabl. pro Tag.
Es konzentriert sich in seiner Wirkbreite auf die serösen Häute der Lunge, der Haut und der Lymphdrüsen. Allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Asthma, Entzündungen am Herzbeutel, am Lungenfell und chronische Sehnenscheidenentzündungen sind ein dankbares Einsatzgebiet für Salz Nr. 24.
Arsenum jodatum findet in der Kinderheilkunde Anwendung bei Erkrankungen, die mit Abmagerung und großer Ermattung einhergehen, besonders bei Erkrankungen der Lunge. Bei chronischem Darmkatarrh mit verbundener Auszehrung. Heuschnupfen und Bronchialasthma sprechen ebenfalls gut auf das Salz an. Ebenso nässende Ekzeme, Afterjucken, Afterbrennen nach dem Stuhlgang, Drüsenschwellung und -verhärtung, Lärmempfindlichkeit, Mittelohrentzündung, Ohrenschmerzen mit stechendem und reißendem